Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.9* und 15* eher eine Abnahme der äusseren Associationen vorhanden Es erscheint indessen nothwendig, die qualitativen Veränderungen Tabelle XVIII. [Tabelle] In den Normalversuchen ist hier fast überall die Zahl der äusseren *) Ueber psychische Functionsprüfungen, Allgem. Zeitschr. f. Psychiatrie,
Bd. XLVI, p. 522. 9* und 15* eher eine Abnahme der äusseren Associationen vorhanden Es erscheint indessen nothwendig, die qualitativen Veränderungen Tabelle XVIII. [Tabelle] In den Normalversuchen ist hier fast überall die Zahl der äusseren *) Ueber psychische Functionsprüfungen, Allgem. Zeitschr. f. Psychiatrie,
Bd. XLVI, p. 522. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0075" n="59"/> 9* und 15* eher eine Abnahme der äusseren Associationen vorhanden<lb/> zu sein scheint. Gerade in den letzteren Reihen ist aber auch die<lb/> Alkoholwirkung nach Ausweis der Tabelle XV in Bezug auf die Länge<lb/> der Associationszeiten geringer gewesen, als in 12*. Beiläufig sei<lb/> noch erwähnt, dass auch die Reihen 4 und 10 einen auffallend hohen<lb/> Procentsatz von äusseren Associationen geliefert haben. In beiden<lb/> Reihen, deren Mittelwerte in Tabelle XV auch relativ hoch ausge-<lb/> fallen sind, spielte wahrscheinlich der Zustand abendlicher Ermüdung<lb/> eine grössere Rolle. Dass aber gerade die Ermüdung zu den Momenten<lb/> gehört, welche das Auftreten äusserer Associationen begünstigen, habe<lb/> ich schon früher <note place="foot" n="*)">Ueber psychische Functionsprüfungen, Allgem. Zeitschr. f. Psychiatrie,<lb/> Bd. XLVI, p. 522.</note> nachweisen können. Die entgegengesetzte Wirkung<lb/> der Uebung in der vorliegenden Versuchsperiode würde mit jener Er-<lb/> fahrung in gutem Einklange stehen.</p><lb/> <p>Es erscheint indessen nothwendig, die qualitativen Veränderungen<lb/> der Associationen noch mehr in’s Einzelne hinein zu verfolgen, um in<lb/> der Beurtheilung der Alkoholwirkung sicher zu gehen. Zu diesem<lb/> Zwecke empfiehlt es sich zunächst, die Zahl der äusseren Associationen<lb/> an den einzelnen Tagen für 3 aus je 50 Beobachtungen gebildete<lb/> Versuchsgruppen auseinanderzuhalten. Die betreffenden Procentsätze<lb/> sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> XVIII.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>In den Normalversuchen ist hier fast überall die Zahl der äusseren<lb/> Associationen bei Gruppe I relativ niedrig, bei Gruppe II dagegen<lb/> mit Ausnahme des ersten Tages am höchsten. An den Alkoholtagen<lb/> beobachten wir in Gruppe I regelmässig Zahlen, welche über die ent-<lb/> sprechenden Nachbarwerthe hinausgehen; nur für den Versuch 9* mit<lb/> seiner sehr geringen Alkoholwirkung trifft das nicht zu. Es hat dem-<lb/> nach den Anschein, als wenn zum mindesten für die erste Zeit des<lb/> Versuchs die Umwandlung der inneren in äussere Associationen durch<lb/> den Alkohol entschieden erleichtert würde. Am Tage 3* dauert diese<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0075]
9* und 15* eher eine Abnahme der äusseren Associationen vorhanden
zu sein scheint. Gerade in den letzteren Reihen ist aber auch die
Alkoholwirkung nach Ausweis der Tabelle XV in Bezug auf die Länge
der Associationszeiten geringer gewesen, als in 12*. Beiläufig sei
noch erwähnt, dass auch die Reihen 4 und 10 einen auffallend hohen
Procentsatz von äusseren Associationen geliefert haben. In beiden
Reihen, deren Mittelwerte in Tabelle XV auch relativ hoch ausge-
fallen sind, spielte wahrscheinlich der Zustand abendlicher Ermüdung
eine grössere Rolle. Dass aber gerade die Ermüdung zu den Momenten
gehört, welche das Auftreten äusserer Associationen begünstigen, habe
ich schon früher *) nachweisen können. Die entgegengesetzte Wirkung
der Uebung in der vorliegenden Versuchsperiode würde mit jener Er-
fahrung in gutem Einklange stehen.
Es erscheint indessen nothwendig, die qualitativen Veränderungen
der Associationen noch mehr in’s Einzelne hinein zu verfolgen, um in
der Beurtheilung der Alkoholwirkung sicher zu gehen. Zu diesem
Zwecke empfiehlt es sich zunächst, die Zahl der äusseren Associationen
an den einzelnen Tagen für 3 aus je 50 Beobachtungen gebildete
Versuchsgruppen auseinanderzuhalten. Die betreffenden Procentsätze
sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
Tabelle XVIII.
In den Normalversuchen ist hier fast überall die Zahl der äusseren
Associationen bei Gruppe I relativ niedrig, bei Gruppe II dagegen
mit Ausnahme des ersten Tages am höchsten. An den Alkoholtagen
beobachten wir in Gruppe I regelmässig Zahlen, welche über die ent-
sprechenden Nachbarwerthe hinausgehen; nur für den Versuch 9* mit
seiner sehr geringen Alkoholwirkung trifft das nicht zu. Es hat dem-
nach den Anschein, als wenn zum mindesten für die erste Zeit des
Versuchs die Umwandlung der inneren in äussere Associationen durch
den Alkohol entschieden erleichtert würde. Am Tage 3* dauert diese
*) Ueber psychische Functionsprüfungen, Allgem. Zeitschr. f. Psychiatrie,
Bd. XLVI, p. 522.
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