Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.Durchschnitte der ersten halben Stunde. Ueberall ist schon hier eine Die Gesammtabnahme der Zahlen, welche einfach die Differenz In der dritten Querreihe habe ich die Zeit verzeichnet, welche Durchschnitte der ersten halben Stunde. Ueberall ist schon hier eine Die Gesammtabnahme der Zahlen, welche einfach die Differenz In der dritten Querreihe habe ich die Zeit verzeichnet, welche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="72"/> Durchschnitte der ersten halben Stunde. Ueberall ist schon hier eine<lb/> Abnahme der Arbeitsleistung zu constatiren, die allerdings bei He.<lb/> (20 gr) insofern nur eine scheinbare ist, als hier auch während der<lb/> Normalzeit ein kleineres Viertelstundenmittel vorkommt.</p><lb/> <p>Die Gesammtabnahme der Zahlen, welche einfach die Differenz<lb/> zwischen geringstem Arbeitswerth und der mittleren Normalleistung<lb/> darstellt, variirt in den einzelnen Versuchen beträchtlich. Sie ist im<lb/> Allgemeinen am grössten dort, wo sich die Abnahme schon sehr rasch<lb/> nach dem Einnehmen des Mittels einstellte. Eine Ausnahme bildet<lb/> nur M., dessen Ermüdung hier im weiteren Verlaufe des Versuches<lb/> einen auffallend hohen Werth erreicht hat. Wie der Vergleich mit<lb/> einem 8 Tage später ausgeführten Versuche darthun wird, war die<lb/> Anfangsgeschwindigkeit hier bei M. eine unverhältnissmässig grosse,<lb/> so dass vielleicht gerade deswegen die verlangsamende Wirkung des<lb/> Alkohols einen so bedeutenden Spielraum vorfand. Im Uebrigen<lb/> zeigten sich diejenigen Personen, welche schon in den Normalversuchen<lb/> die grösste Ermüdbarkeit dargeboten hatten, auch den verlangsamen-<lb/> den Wirkungen des Alkohols gegenüber am empfindlichsten. Ausser<lb/> M. stehen hier De., Ha. und O. mit ihrer grösseren Labilität in deut-<lb/> lichem Gegensatze zu der Zähigkeit und Gleichmässigkeit in der<lb/> Arbeitsleistung bei Da. und K. He. scheint sich mehr der ersteren<lb/> Gruppe zu nähern, soweit sich das nach dem Ausfalle des zweiten,<lb/> allerdings mit den übrigen nicht ohne Weiteres vergleichbaren Ver-<lb/> suches schliessen lässt.</p><lb/> <p>In der dritten Querreihe habe ich die Zeit verzeichnet, welche<lb/> von dem Einverleiben des Alkohols bis zum neuerlichen Anwachsen<lb/> der Leistungsfähigkeit verstrich. Natürlich haben diese Angaben wegen<lb/> der Grösse der gewählten Abschnitte und wegen der unvermeidlichen<lb/> Willkür in der Bestimmung des letzteren Zeitpunktes nur einen sehr<lb/> beschränkten Werth. Dennoch scheint es, dass eine umfangreichere<lb/> Abnahme der Arbeitsleistung zumeist länger andauert, als die ge-<lb/> ringeren Grade derselben, und dass daher auch in dieser Beziehung<lb/> K. und Da. mit ihrer grösseren Stetigkeit den übrigen Personen gegen-<lb/> überstehen, welche die Beeinträchtigung ihrer Leistungsfähigkeit weniger<lb/> schnell ausgleichen. Nur O. macht eine Ausnahme, insofern bei ihm<lb/> schon nach relativ kurzer Zeit die Arbeitsleistung wieder steigt, aller-<lb/> dings nur sehr langsam und bei Weitem nicht zum Anfangswerthe,<lb/> vielleicht deswegen, weil späterhin auch die normale Ermüdung mit<lb/> hineinspielt. Andererseits schnellt bei M. und namentlich bei Ha. gegen<lb/> den Schluss des Versuchs die Leistung ganz auffallend rasch wieder<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0088]
Durchschnitte der ersten halben Stunde. Ueberall ist schon hier eine
Abnahme der Arbeitsleistung zu constatiren, die allerdings bei He.
(20 gr) insofern nur eine scheinbare ist, als hier auch während der
Normalzeit ein kleineres Viertelstundenmittel vorkommt.
Die Gesammtabnahme der Zahlen, welche einfach die Differenz
zwischen geringstem Arbeitswerth und der mittleren Normalleistung
darstellt, variirt in den einzelnen Versuchen beträchtlich. Sie ist im
Allgemeinen am grössten dort, wo sich die Abnahme schon sehr rasch
nach dem Einnehmen des Mittels einstellte. Eine Ausnahme bildet
nur M., dessen Ermüdung hier im weiteren Verlaufe des Versuches
einen auffallend hohen Werth erreicht hat. Wie der Vergleich mit
einem 8 Tage später ausgeführten Versuche darthun wird, war die
Anfangsgeschwindigkeit hier bei M. eine unverhältnissmässig grosse,
so dass vielleicht gerade deswegen die verlangsamende Wirkung des
Alkohols einen so bedeutenden Spielraum vorfand. Im Uebrigen
zeigten sich diejenigen Personen, welche schon in den Normalversuchen
die grösste Ermüdbarkeit dargeboten hatten, auch den verlangsamen-
den Wirkungen des Alkohols gegenüber am empfindlichsten. Ausser
M. stehen hier De., Ha. und O. mit ihrer grösseren Labilität in deut-
lichem Gegensatze zu der Zähigkeit und Gleichmässigkeit in der
Arbeitsleistung bei Da. und K. He. scheint sich mehr der ersteren
Gruppe zu nähern, soweit sich das nach dem Ausfalle des zweiten,
allerdings mit den übrigen nicht ohne Weiteres vergleichbaren Ver-
suches schliessen lässt.
In der dritten Querreihe habe ich die Zeit verzeichnet, welche
von dem Einverleiben des Alkohols bis zum neuerlichen Anwachsen
der Leistungsfähigkeit verstrich. Natürlich haben diese Angaben wegen
der Grösse der gewählten Abschnitte und wegen der unvermeidlichen
Willkür in der Bestimmung des letzteren Zeitpunktes nur einen sehr
beschränkten Werth. Dennoch scheint es, dass eine umfangreichere
Abnahme der Arbeitsleistung zumeist länger andauert, als die ge-
ringeren Grade derselben, und dass daher auch in dieser Beziehung
K. und Da. mit ihrer grösseren Stetigkeit den übrigen Personen gegen-
überstehen, welche die Beeinträchtigung ihrer Leistungsfähigkeit weniger
schnell ausgleichen. Nur O. macht eine Ausnahme, insofern bei ihm
schon nach relativ kurzer Zeit die Arbeitsleistung wieder steigt, aller-
dings nur sehr langsam und bei Weitem nicht zum Anfangswerthe,
vielleicht deswegen, weil späterhin auch die normale Ermüdung mit
hineinspielt. Andererseits schnellt bei M. und namentlich bei Ha. gegen
den Schluss des Versuchs die Leistung ganz auffallend rasch wieder
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