Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Besondere Pflanzenbaulehre. schalig, weißfleischig, 19.0 %; Chilenische Huaichalkartoffel, hellroth, gelbfleischig,23.1 %; 3. Runde Form, Augen mittel, Querschnitt rund: Bisquitkartoffel, weiß, weißfleischig, 19.3 %. II. Mittelfrühe Kartoffeln. 1. Lange Form, a Augen tief, Querschnitt rund: III. Spätkartoffeln. 2. Ovale Form, Augen tief, Querschnitt rund: Riesen- Die Fortpflanzung der Kartoffel erfolgt gewöhnlich durch die Knolle, welche als unterirdischer Bei der Keimung der Kartoffel wird durch die Vegetation der Knospen die Saat- [Tabelle] Beachtenswerth ist es, daß mit der Entwickelung der Keimtriebe der Solaningehalt Unter 4°C. findet nach den Beobachtungen von K. v. Rappard 2) keine Keimung 1) Landw. Vers. Stat. VII. S. 461. 2) Ann. d. Ldw. Mhft. L, 293.
Beſondere Pflanzenbaulehre. ſchalig, weißfleiſchig, 19.0 %; Chileniſche Huaichalkartoffel, hellroth, gelbfleiſchig,23.1 %; 3. Runde Form, Augen mittel, Querſchnitt rund: Bisquitkartoffel, weiß, weißfleiſchig, 19.3 %. II. Mittelfrühe Kartoffeln. 1. Lange Form, a Augen tief, Querſchnitt rund: III. Spätkartoffeln. 2. Ovale Form, Augen tief, Querſchnitt rund: Rieſen- Die Fortpflanzung der Kartoffel erfolgt gewöhnlich durch die Knolle, welche als unterirdiſcher Bei der Keimung der Kartoffel wird durch die Vegetation der Knospen die Saat- [Tabelle] Beachtenswerth iſt es, daß mit der Entwickelung der Keimtriebe der Solaningehalt Unter 4°C. findet nach den Beobachtungen von K. v. Rappard 2) keine Keimung 1) Landw. Verſ. Stat. VII. S. 461. 2) Ann. d. Ldw. Mhft. L, 293.
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Beſondere Pflanzenbaulehre.
ſchalig, weißfleiſchig, 19.0 %; Chileniſche Huaichalkartoffel, hellroth, gelbfleiſchig,
23.1 %; 3. Runde Form, Augen mittel, Querſchnitt rund: Bisquitkartoffel, weiß,
weißfleiſchig, 19.3 %.
II. Mittelfrühe Kartoffeln. 1. Lange Form, a Augen tief, Querſchnitt rund:
Tannenzapfenkartoffel, gelblich, gelbfleiſchig; b Augen flach, Querſchnitt platt: Pater-
ſons weiße Nierenkartoffel, weißfleiſchig 17.4 %; 2. Ovale Form, Augen flach,
Querſchnitt rund: Goderichkartoffel zart weiß, rauhſchalig, weißfleiſchig, 18.0 %.
III. Spätkartoffeln. 2. Ovale Form, Augen tief, Querſchnitt rund: Rieſen-
Sandkartoffel, weiß, rothe Flecken, gelbfleiſchig 11.4 %; 3. Runde Form, a Augen
tief, Querſchnitt rund: Grüne Heiligenſtädterkartoffel, gelblich, gelbfleiſchig, 17.0 %;
Rio Frio, hellroth, weißfleiſchig, 20.7 %; Zwiebelkartoffel aus Voigdehagen, blaß-
roth, rauhſchalig, weißfleiſchig, 24.9 %; b Augen mittel, Querſchnitt platt: Sächſiſche,
weißfleiſchige Zwiebelkartoffel, hellroth, rauhſchalig, 21.3 % ꝛc.
Die Fortpflanzung der Kartoffel erfolgt gewöhnlich durch die Knolle, welche als unterirdiſcher
Stammtheil anzuſehen iſt. In der Kartoffelknolle finden ſich die ſtickſtoffhaltigen Reſerve-
ſtoffe als Protoplasma oder als Aleuronkryſtalle, die je näher der Schale und den
Knospenaugen um ſo reichlicher vorkommen. Die ſtickſtofffreien Reſerveſtoffe füllen als
Stärkemehl die Zellen der Knolle. Nach Außen iſt die Kartoffel durch eine Korkſchicht, Rinde
(Kartoffelſchale) abgeſchloſſen, welche bei den rauhſchaligen Sorten zahlreiche Korkwärzchen
(Lenticellen) aufweiſt. Zuweilen tritt, beſonders in naſſen Jabrgängen, eine reichere und
maſſigere Entwickelung der Korkwärzchen als gewöhnlich auf. Dieſe Erſcheinung bezeichnet
man als Schorf. Eine rauhe Schale wird gewöhnlich als Merkmal für einen hohen
Stärkemehlgehalt und für eine größere Widerſtandsfähigkeit gegen die Pilzkrankheit an-
geſehen. An der Oberfläche der Knolle finden ſich in ſpiraliger (8/13) Stellung vertheilt,
zahlreiche Blattorgane in Geſtalt kleiner Schuppen. In den Achſeln dieſer Schuppenblätter
finden ſich Knospenanlagen, die Knospenaugen.
Bei der Keimung der Kartoffel wird durch die Vegetation der Knospen die Saat-
kartoffel allmählig ausgeſchöpft. Zunächſt wird das Stärkemehl als Zucker gelöſt, und
die Eiweißſtoffe in der Nachbarſchaft der Gefäßbündel, welche unter der Korkſchale gegen
die Knospenaugen zu verlaufen, dem Keime zugeführt und von dieſem zur Zellbildung
verwendet. Erſt ſpäter wird der Inhalt der entfernteren Zellgewebe im Inneren der Knolle
in Anſpruch genommen. Die Saatkartoffel wird jedoch nach den Unterſuchungen von
F. Nobbe 1) nicht vollſtändig ausgeſchöpft. Die Veränderungen, welche im Durchſchnitte die
Kartoffelmutterknolle erleidet, nachdem ſie 4 Laubſproſſen von zuſammen 150 Grm. und
11 Knollen à 54 Grm. gebildet hatte, ergeben ſich aus den folgenden Zahlen:
Beachtenswerth iſt es, daß mit der Entwickelung der Keimtriebe der Solaningehalt
(Alkaloid) der Kartoffel beträchtlich zunimmt.
Unter 4°C. findet nach den Beobachtungen von K. v. Rappard 2) keine Keimung
1) Landw. Verſ. Stat. VII. S. 461.
2) Ann. d. Ldw. Mhft. L, 293.
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