Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Wiesen.

1. Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis L.) Jupiter, Fig. 145, S. 211 und
149. Derselbe findet sich in frischen Lagen auf lehmigem, thonigem Boden, besonders häufig
in der Nähe der Bewässerungsrinnen auf Bewässerungswiesen. Als eines der zeit-
lichsten Gräser, Blüthezeit Mai, Juni, liefert er, frühzeitig gemäht, bei seiner großen
Reproductionsfähigkeit, einen guten zweiten Schnitt. Derselbe erreicht eine Höhe
von 0.9--1.2 Meter und gewährt eine bedeutende, als Futter sehr werthvolle
Pflanzenmasse, mit einem Nährstoffverhältnisse von 1 : 3.8 1). Der Wiesenfuchs-
schwanz ist daher bei Ansaat von Bewässerungswiesen und von frischen Wiesen über-
haupt in erster Linie zu berücksichtigen; für trockene Wiesen ist er ungeeignet.

2. Knaulgras (Dactylis glomerata L.) Jupiter, Fig. 150, Juni, Juli. Kommt auf
verschiedenen Standorten vor; oft herrschend auf Bewässerungswiesen, aber auch auf
trockenen Wiesen. Frühblühend, entwickelt es breite Blätter und Halme, welche
einen reichen Futterertrag gewähren, das auch, wenn früh gemäht, von sehr guter
Qualität (1 : 47) ist.

3. Rispengras (Poa). Auf Wiesen kommt am häufigsten das Wiesen-
rispengras (Poa pratensis L.) Jupiter, Fig. 151, Mai, Juni, vor, welches ein vom
Vieh gern gefressenes Futter (1 : 4.3) gibt. Unter allen Gräsern zeichnet es sich
durch seine Ertragsfähigkeit aus, welche selbst auf trockenen Standorten ansehnlich
ausfällt. Auf frischen Boden- und Wässerungswiesen herrscht das gemeine Rispen-
gras (Poa trivialis L.) Jupiter, Juni, Juli, vor. Dasselbe bildet dichte Rasen und
gewährt ein zartes, ausgezeichnetes Futter mit einem Nährstoffverhältnisse von 1 : 4.
Das jährige Rispengras (Poa annua L.) Sun, fast das ganze Jahr blühend, hat
wegen seiner kurzen Dauer und geringen Entwickelung wenig Bedeutung für die
Wiese, eher eignet sich dasselbe für die Weide.

4. Schwingel (Festuca). Der Wiesenschwingel (Festuca pratensis Huds.)
Jupiter, Juni, Juli, ist in frischen Lagen ähnlich geschätzt wie das Knaul- und Wiesen-
rispengras. Er hat den Vortheil, daß er spät blüht und daher in einer Zeit in
das Heu gelangt, in welcher derselbe den höchsten Futterwerth (1 : 4) erreicht hat.
Auf trockenen Plätzen verkümmert derselbe. Auf bindigem, nicht nassem Boden treibt
er zahlreiche, lockere Grasbüschel und hohe, weiche Halme, weshalb er auf
Wässerungswiesen gerne gesehen wird. Der Rohrschwingel (Festuca arundinacea
Schb.
), Jupiter, Juni, Juli, erscheint auf Wiesen mehr an den Rändern von Bächen
und sonstigen Wasserläufen. Für trockene Wiesen eignen sich noch am ehesten der
rothe (Festuca rubra L.), Jupiter, 1 : 4.3, Mai, Juni, und der härtliche Schwingel

eingehenderen Studien über die Wiesenpflanzen empfehlen sich: Dr. C. F. W. Jessen, Deutschlands
Gräser und Getreidearten etc. Leipzig 1869; Hanstein, die Familie der Gräser, Wiesbaden
1857 und Dr. Chr. Ed. Langethal, Handbuch der landwirthschaftlichen Pflanzenkunde.
1. Theil: Gras und Getreide. 5. Auflage. Berlin 1874.
1) Das durchschnittliche Verhältniß der stickstoffhaltigen zu den stickstofffreien Nähr-
stoffen (siehe Band III, "die Bestandtheile des Futters") werden wir im Folgenden immer
gleich nach der systematischen Bezeichnung der einzelnen Pflanzen angeben.
Die Wieſen.

1. Wieſenfuchsſchwanz (Alopecurus pratensis L.) ♃, Fig. 145, S. 211 und
149. Derſelbe findet ſich in friſchen Lagen auf lehmigem, thonigem Boden, beſonders häufig
in der Nähe der Bewäſſerungsrinnen auf Bewäſſerungswieſen. Als eines der zeit-
lichſten Gräſer, Blüthezeit Mai, Juni, liefert er, frühzeitig gemäht, bei ſeiner großen
Reproductionsfähigkeit, einen guten zweiten Schnitt. Derſelbe erreicht eine Höhe
von 0.9—1.2 Meter und gewährt eine bedeutende, als Futter ſehr werthvolle
Pflanzenmaſſe, mit einem Nährſtoffverhältniſſe von 1 : 3.8 1). Der Wieſenfuchs-
ſchwanz iſt daher bei Anſaat von Bewäſſerungswieſen und von friſchen Wieſen über-
haupt in erſter Linie zu berückſichtigen; für trockene Wieſen iſt er ungeeignet.

2. Knaulgras (Dactylis glomerata L.) ♃, Fig. 150, Juni, Juli. Kommt auf
verſchiedenen Standorten vor; oft herrſchend auf Bewäſſerungswieſen, aber auch auf
trockenen Wieſen. Frühblühend, entwickelt es breite Blätter und Halme, welche
einen reichen Futterertrag gewähren, das auch, wenn früh gemäht, von ſehr guter
Qualität (1 : 47) iſt.

3. Rispengras (Poa). Auf Wieſen kommt am häufigſten das Wieſen-
rispengras (Poa pratensis L.) ♃, Fig. 151, Mai, Juni, vor, welches ein vom
Vieh gern gefreſſenes Futter (1 : 4.3) gibt. Unter allen Gräſern zeichnet es ſich
durch ſeine Ertragsfähigkeit aus, welche ſelbſt auf trockenen Standorten anſehnlich
ausfällt. Auf friſchen Boden- und Wäſſerungswieſen herrſcht das gemeine Rispen-
gras (Poa trivialis L.) ♃, Juni, Juli, vor. Daſſelbe bildet dichte Raſen und
gewährt ein zartes, ausgezeichnetes Futter mit einem Nährſtoffverhältniſſe von 1 : 4.
Das jährige Rispengras (Poa annua L.) ☉, faſt das ganze Jahr blühend, hat
wegen ſeiner kurzen Dauer und geringen Entwickelung wenig Bedeutung für die
Wieſe, eher eignet ſich daſſelbe für die Weide.

4. Schwingel (Festuca). Der Wieſenſchwingel (Festuca pratensis Huds.)
♃, Juni, Juli, iſt in friſchen Lagen ähnlich geſchätzt wie das Knaul- und Wieſen-
rispengras. Er hat den Vortheil, daß er ſpät blüht und daher in einer Zeit in
das Heu gelangt, in welcher derſelbe den höchſten Futterwerth (1 : 4) erreicht hat.
Auf trockenen Plätzen verkümmert derſelbe. Auf bindigem, nicht naſſem Boden treibt
er zahlreiche, lockere Grasbüſchel und hohe, weiche Halme, weshalb er auf
Wäſſerungswieſen gerne geſehen wird. Der Rohrſchwingel (Festuca arundinacea
Schb.
), ♃, Juni, Juli, erſcheint auf Wieſen mehr an den Rändern von Bächen
und ſonſtigen Waſſerläufen. Für trockene Wieſen eignen ſich noch am eheſten der
rothe (Festuca rubra L.), ♃, 1 : 4.3, Mai, Juni, und der härtliche Schwingel

eingehenderen Studien über die Wieſenpflanzen empfehlen ſich: Dr. C. F. W. Jeſſen, Deutſchlands
Gräſer und Getreidearten ꝛc. Leipzig 1869; Hanſtein, die Familie der Gräſer, Wiesbaden
1857 und Dr. Chr. Ed. Langethal, Handbuch der landwirthſchaftlichen Pflanzenkunde.
1. Theil: Gras und Getreide. 5. Auflage. Berlin 1874.
1) Das durchſchnittliche Verhältniß der ſtickſtoffhaltigen zu den ſtickſtofffreien Nähr-
ſtoffen (ſiehe Band III, „die Beſtandtheile des Futters“) werden wir im Folgenden immer
gleich nach der ſyſtematiſchen Bezeichnung der einzelnen Pflanzen angeben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0237" n="223"/>
            <fw place="top" type="header">Die Wie&#x017F;en.</fw><lb/>
            <p>1. <hi rendition="#g">Wie&#x017F;enfuchs&#x017F;chwanz</hi> (<hi rendition="#aq">Alopecurus pratensis L.</hi>) &#x2643;, Fig. 145, S. 211 und<lb/>
149. Der&#x017F;elbe findet &#x017F;ich in fri&#x017F;chen Lagen auf lehmigem, thonigem Boden, be&#x017F;onders häufig<lb/>
in der Nähe der Bewä&#x017F;&#x017F;erungsrinnen auf Bewä&#x017F;&#x017F;erungswie&#x017F;en. Als eines der zeit-<lb/>
lich&#x017F;ten Grä&#x017F;er, Blüthezeit Mai, Juni, liefert er, frühzeitig gemäht, bei &#x017F;einer großen<lb/>
Reproductionsfähigkeit, einen guten zweiten Schnitt. Der&#x017F;elbe erreicht eine Höhe<lb/>
von 0.9&#x2014;1.2 Meter und gewährt eine bedeutende, als Futter &#x017F;ehr werthvolle<lb/>
Pflanzenma&#x017F;&#x017F;e, mit einem Nähr&#x017F;toffverhältni&#x017F;&#x017F;e von 1 : 3.8 <note place="foot" n="1)">Das durch&#x017F;chnittliche Verhältniß der &#x017F;tick&#x017F;toffhaltigen zu den &#x017F;tick&#x017F;tofffreien Nähr-<lb/>
&#x017F;toffen (&#x017F;iehe Band <hi rendition="#aq">III</hi>, &#x201E;die Be&#x017F;tandtheile des Futters&#x201C;) werden wir im Folgenden immer<lb/>
gleich nach der &#x017F;y&#x017F;temati&#x017F;chen Bezeichnung der einzelnen Pflanzen angeben.</note>. Der Wie&#x017F;enfuchs-<lb/>
&#x017F;chwanz i&#x017F;t daher bei An&#x017F;aat von Bewä&#x017F;&#x017F;erungswie&#x017F;en und von fri&#x017F;chen Wie&#x017F;en über-<lb/>
haupt in er&#x017F;ter Linie zu berück&#x017F;ichtigen; für trockene Wie&#x017F;en i&#x017F;t er ungeeignet.</p><lb/>
            <p>2. <hi rendition="#g">Knaulgras</hi> (<hi rendition="#aq">Dactylis glomerata L.</hi>) &#x2643;, Fig. 150, Juni, Juli. Kommt auf<lb/>
ver&#x017F;chiedenen Standorten vor; oft herr&#x017F;chend auf Bewä&#x017F;&#x017F;erungswie&#x017F;en, aber auch auf<lb/>
trockenen Wie&#x017F;en. Frühblühend, entwickelt es breite Blätter und Halme, welche<lb/>
einen reichen Futterertrag gewähren, das auch, wenn früh gemäht, von &#x017F;ehr guter<lb/>
Qualität (1 : 47) i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>3. <hi rendition="#g">Rispengras</hi> (<hi rendition="#aq">Poa</hi>). Auf Wie&#x017F;en kommt am häufig&#x017F;ten das Wie&#x017F;en-<lb/>
rispengras (<hi rendition="#aq">Poa pratensis L.</hi>) &#x2643;, Fig. 151, Mai, Juni, vor, welches ein vom<lb/>
Vieh gern gefre&#x017F;&#x017F;enes Futter (1 : 4.3) gibt. Unter allen Grä&#x017F;ern zeichnet es &#x017F;ich<lb/>
durch &#x017F;eine Ertragsfähigkeit aus, welche &#x017F;elb&#x017F;t auf trockenen Standorten an&#x017F;ehnlich<lb/>
ausfällt. Auf fri&#x017F;chen Boden- und Wä&#x017F;&#x017F;erungswie&#x017F;en herr&#x017F;cht das gemeine Rispen-<lb/>
gras (<hi rendition="#aq">Poa trivialis L.</hi>) &#x2643;, Juni, Juli, vor. Da&#x017F;&#x017F;elbe bildet dichte Ra&#x017F;en und<lb/>
gewährt ein zartes, ausgezeichnetes Futter mit einem Nähr&#x017F;toffverhältni&#x017F;&#x017F;e von 1 : 4.<lb/>
Das jährige Rispengras (<hi rendition="#aq">Poa annua L.</hi>) &#x2609;, fa&#x017F;t das ganze Jahr blühend, hat<lb/>
wegen &#x017F;einer kurzen Dauer und geringen Entwickelung wenig Bedeutung für die<lb/>
Wie&#x017F;e, eher eignet &#x017F;ich da&#x017F;&#x017F;elbe für die Weide.</p><lb/>
            <p>4. <hi rendition="#g">Schwingel</hi> (<hi rendition="#aq">Festuca</hi>). Der Wie&#x017F;en&#x017F;chwingel (<hi rendition="#aq">Festuca pratensis Huds.</hi>)<lb/>
&#x2643;, Juni, Juli, i&#x017F;t in fri&#x017F;chen Lagen ähnlich ge&#x017F;chätzt wie das Knaul- und Wie&#x017F;en-<lb/>
rispengras. Er hat den Vortheil, daß er &#x017F;pät blüht und daher in einer Zeit in<lb/>
das Heu gelangt, in welcher der&#x017F;elbe den höch&#x017F;ten Futterwerth (1 : 4) erreicht hat.<lb/>
Auf trockenen Plätzen verkümmert der&#x017F;elbe. Auf bindigem, nicht na&#x017F;&#x017F;em Boden treibt<lb/>
er zahlreiche, lockere Grasbü&#x017F;chel und hohe, weiche Halme, weshalb er auf<lb/>&#x017F;&#x017F;erungswie&#x017F;en gerne ge&#x017F;ehen wird. Der Rohr&#x017F;chwingel (<hi rendition="#aq">Festuca arundinacea<lb/>
Schb.</hi>), &#x2643;, Juni, Juli, er&#x017F;cheint auf Wie&#x017F;en mehr an den Rändern von Bächen<lb/>
und &#x017F;on&#x017F;tigen Wa&#x017F;&#x017F;erläufen. Für trockene Wie&#x017F;en eignen &#x017F;ich noch am ehe&#x017F;ten der<lb/>
rothe (<hi rendition="#aq">Festuca rubra L.</hi>), &#x2643;, 1 : 4.3, Mai, Juni, und der härtliche Schwingel<lb/><note xml:id="seg2pn_1_2" prev="#seg2pn_1_1" place="foot" n="1)">eingehenderen Studien über die Wie&#x017F;enpflanzen empfehlen &#x017F;ich: <hi rendition="#aq">Dr.</hi> C. F. W. Je&#x017F;&#x017F;en, Deut&#x017F;chlands<lb/>
Grä&#x017F;er und Getreidearten &#xA75B;c. Leipzig 1869; Han&#x017F;tein, die Familie der Grä&#x017F;er, Wiesbaden<lb/>
1857 und <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Chr. Ed. Langethal, Handbuch der landwirth&#x017F;chaftlichen Pflanzenkunde.<lb/>
1. Theil: Gras und Getreide. 5. Auflage. Berlin 1874.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0237] Die Wieſen. 1. Wieſenfuchsſchwanz (Alopecurus pratensis L.) ♃, Fig. 145, S. 211 und 149. Derſelbe findet ſich in friſchen Lagen auf lehmigem, thonigem Boden, beſonders häufig in der Nähe der Bewäſſerungsrinnen auf Bewäſſerungswieſen. Als eines der zeit- lichſten Gräſer, Blüthezeit Mai, Juni, liefert er, frühzeitig gemäht, bei ſeiner großen Reproductionsfähigkeit, einen guten zweiten Schnitt. Derſelbe erreicht eine Höhe von 0.9—1.2 Meter und gewährt eine bedeutende, als Futter ſehr werthvolle Pflanzenmaſſe, mit einem Nährſtoffverhältniſſe von 1 : 3.8 1). Der Wieſenfuchs- ſchwanz iſt daher bei Anſaat von Bewäſſerungswieſen und von friſchen Wieſen über- haupt in erſter Linie zu berückſichtigen; für trockene Wieſen iſt er ungeeignet. 2. Knaulgras (Dactylis glomerata L.) ♃, Fig. 150, Juni, Juli. Kommt auf verſchiedenen Standorten vor; oft herrſchend auf Bewäſſerungswieſen, aber auch auf trockenen Wieſen. Frühblühend, entwickelt es breite Blätter und Halme, welche einen reichen Futterertrag gewähren, das auch, wenn früh gemäht, von ſehr guter Qualität (1 : 47) iſt. 3. Rispengras (Poa). Auf Wieſen kommt am häufigſten das Wieſen- rispengras (Poa pratensis L.) ♃, Fig. 151, Mai, Juni, vor, welches ein vom Vieh gern gefreſſenes Futter (1 : 4.3) gibt. Unter allen Gräſern zeichnet es ſich durch ſeine Ertragsfähigkeit aus, welche ſelbſt auf trockenen Standorten anſehnlich ausfällt. Auf friſchen Boden- und Wäſſerungswieſen herrſcht das gemeine Rispen- gras (Poa trivialis L.) ♃, Juni, Juli, vor. Daſſelbe bildet dichte Raſen und gewährt ein zartes, ausgezeichnetes Futter mit einem Nährſtoffverhältniſſe von 1 : 4. Das jährige Rispengras (Poa annua L.) ☉, faſt das ganze Jahr blühend, hat wegen ſeiner kurzen Dauer und geringen Entwickelung wenig Bedeutung für die Wieſe, eher eignet ſich daſſelbe für die Weide. 4. Schwingel (Festuca). Der Wieſenſchwingel (Festuca pratensis Huds.) ♃, Juni, Juli, iſt in friſchen Lagen ähnlich geſchätzt wie das Knaul- und Wieſen- rispengras. Er hat den Vortheil, daß er ſpät blüht und daher in einer Zeit in das Heu gelangt, in welcher derſelbe den höchſten Futterwerth (1 : 4) erreicht hat. Auf trockenen Plätzen verkümmert derſelbe. Auf bindigem, nicht naſſem Boden treibt er zahlreiche, lockere Grasbüſchel und hohe, weiche Halme, weshalb er auf Wäſſerungswieſen gerne geſehen wird. Der Rohrſchwingel (Festuca arundinacea Schb.), ♃, Juni, Juli, erſcheint auf Wieſen mehr an den Rändern von Bächen und ſonſtigen Waſſerläufen. Für trockene Wieſen eignen ſich noch am eheſten der rothe (Festuca rubra L.), ♃, 1 : 4.3, Mai, Juni, und der härtliche Schwingel 1) 1) Das durchſchnittliche Verhältniß der ſtickſtoffhaltigen zu den ſtickſtofffreien Nähr- ſtoffen (ſiehe Band III, „die Beſtandtheile des Futters“) werden wir im Folgenden immer gleich nach der ſyſtematiſchen Bezeichnung der einzelnen Pflanzen angeben. 1) eingehenderen Studien über die Wieſenpflanzen empfehlen ſich: Dr. C. F. W. Jeſſen, Deutſchlands Gräſer und Getreidearten ꝛc. Leipzig 1869; Hanſtein, die Familie der Gräſer, Wiesbaden 1857 und Dr. Chr. Ed. Langethal, Handbuch der landwirthſchaftlichen Pflanzenkunde. 1. Theil: Gras und Getreide. 5. Auflage. Berlin 1874.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/237
Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/237>, abgerufen am 04.12.2024.