Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Besondere Pflanzenbaulehre. wickeln sich daher im nächsten Frühjahre in den gelichteten Roggensaaten um soüppiger. Dieser Umstand mag zu der irrigen Ansicht Veranlassung gegeben haben, daß sich in feuchten Wintern die Roggenpflanzen in Trespenpflanzen umwandeln. Im Frühjahre durch Spätfröste beschädigter Roggen kann zuweilen noch zu Verschließt sich im Herbste oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, so In der Blüthezeit des Roggens einfallender Frost hindert die Befruchtung, weshalb oft Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern Pflanzenkrankheiten werden bei dem Roggen durch folgende Pilze hervorgerufen: [Spaltenumbruch] Roggenkornbrand (Ustilago secalis Rabh.), selten. Roggenstengelbrand (Urocystis occulta Rabh.), selten. [Spaltenumbruch] Streifenrost (Puccinia graminis Pers.). Fleckenrost (Puccinia straminis d. By.). Mutterkorn (Claviceps purpurea Tul.). Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.). Unter den genannten Pilzen treten am verheerendsten die Rostpilze auf. Dieselben Ueberdies ist der Roggen den Angriffen der folgenden Thiere ausgesetzt: Wurzel: Saatschnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39. Larve schädlich. Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F.). Larve sehr schädlich. Wurzel und Schosse: Roggenälchen (Stockkrankheit) (Auguillula devastatrix Kühn.). Sehr schädlich. Beſondere Pflanzenbaulehre. wickeln ſich daher im nächſten Frühjahre in den gelichteten Roggenſaaten um ſoüppiger. Dieſer Umſtand mag zu der irrigen Anſicht Veranlaſſung gegeben haben, daß ſich in feuchten Wintern die Roggenpflanzen in Trespenpflanzen umwandeln. Im Frühjahre durch Spätfröſte beſchädigter Roggen kann zuweilen noch zu Verſchließt ſich im Herbſte oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, ſo In der Blüthezeit des Roggens einfallender Froſt hindert die Befruchtung, weshalb oft Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern Pflanzenkrankheiten werden bei dem Roggen durch folgende Pilze hervorgerufen: [Spaltenumbruch] Roggenkornbrand (Ustilago secalis Rabh.), ſelten. Roggenſtengelbrand (Urocystis occulta Rabh.), ſelten. [Spaltenumbruch] Streifenroſt (Puccinia graminis Pers.). Fleckenroſt (Puccinia straminis d. By.). Mutterkorn (Claviceps purpurea Tul.). Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.). Unter den genannten Pilzen treten am verheerendſten die Roſtpilze auf. Dieſelben Ueberdies iſt der Roggen den Angriffen der folgenden Thiere ausgeſetzt: Wurzel: Saatſchnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39. Larve ſchädlich. Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F.). Larve ſehr ſchädlich. 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Bei trockenem Frühjahrswetter iſt es jedoch zweckmäßiger,<lb/> auf das Nachſchoſſen zu verzichten und in das umgebrochene Roggenfeld Kartoffeln<lb/> oder eine andere geeignete Pflanze anzubauen.</p><lb/> <p>Verſchließt ſich im Herbſte oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, ſo<lb/> empfiehlt ſich ein leichtes Uebereggen der Saat. Daſſelbe ſchützt gleichzeitig, wenn er-<lb/> forderlich, durch Verdünnung des Pflanzenſtandes und durch Erleichterung des Licht-<lb/> eintrittes vor dem Lagern. Zur Verhütung dieſer Erſcheinung kann der Roggen wie<lb/> der Weizen im Winter mit Schafen abgeweidet werden oder vor Beginn des Schoſſens<lb/> mit der Senſe geſerbt werden.</p><lb/> <p>In der Blüthezeit des Roggens einfallender Froſt hindert die Befruchtung, weshalb oft<lb/> zahlreiche Aehrchen unfruchtbar bleiben, ſchartig werden. Ebenſo ſtören den ungehinderten<lb/> Verlauf der Befruchtung heftige Winde und anhaltende Regengüſſe in der Blüthezeit.</p><lb/> <p>Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern<lb/> vorkommend bezeichneten, finden ſich häufig die Roggentrespe (<hi rendition="#aq">Bromus secalinus L.</hi>) ⚇,<lb/> der jährige Ziſt (<hi rendition="#aq">Stachys annua L.</hi>) ☉, der ſchwer auszuputzende Klappertopf (<hi rendition="#aq">Rhi-<lb/> nanthus</hi>) ☉, Fig. 20, S. 31, die rauhhaarige Wicke (<hi rendition="#aq">Vicia hirsuta Koch.</hi>) ⚇, Fig. 21, der<lb/> Klatſchmohn (<hi rendition="#aq">Papaver Rhoeas L.</hi>) ☉, Fig. 22, die Flockenblume (<hi rendition="#aq">Centaurea Sca-<lb/> biosa L.</hi>) ♃, Fig. 23. 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Beſondere Pflanzenbaulehre.
wickeln ſich daher im nächſten Frühjahre in den gelichteten Roggenſaaten um ſo
üppiger. Dieſer Umſtand mag zu der irrigen Anſicht Veranlaſſung gegeben haben,
daß ſich in feuchten Wintern die Roggenpflanzen in Trespenpflanzen umwandeln.
Im Frühjahre durch Spätfröſte beſchädigter Roggen kann zuweilen noch zu
einem Ertrage gebracht werden, wenn er gleich abgemäht wird. Bei günſtiger Witte-
rung und kräftigem Boden ſchoßt er dann vom Neuen und bietet einen theilweiſen
Erſatz für die durch den Froſt vernichteten Pflanzen. Der Erfolg des Abſchneidens
iſt um ſo ſicherer in einem je früheren Entwickelungsſtadium vor der Blüthe der
Froſtſchaden eingetreten iſt. Bei trockenem Frühjahrswetter iſt es jedoch zweckmäßiger,
auf das Nachſchoſſen zu verzichten und in das umgebrochene Roggenfeld Kartoffeln
oder eine andere geeignete Pflanze anzubauen.
Verſchließt ſich im Herbſte oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, ſo
empfiehlt ſich ein leichtes Uebereggen der Saat. Daſſelbe ſchützt gleichzeitig, wenn er-
forderlich, durch Verdünnung des Pflanzenſtandes und durch Erleichterung des Licht-
eintrittes vor dem Lagern. Zur Verhütung dieſer Erſcheinung kann der Roggen wie
der Weizen im Winter mit Schafen abgeweidet werden oder vor Beginn des Schoſſens
mit der Senſe geſerbt werden.
In der Blüthezeit des Roggens einfallender Froſt hindert die Befruchtung, weshalb oft
zahlreiche Aehrchen unfruchtbar bleiben, ſchartig werden. Ebenſo ſtören den ungehinderten
Verlauf der Befruchtung heftige Winde und anhaltende Regengüſſe in der Blüthezeit.
Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern
vorkommend bezeichneten, finden ſich häufig die Roggentrespe (Bromus secalinus L.) ⚇,
der jährige Ziſt (Stachys annua L.) ☉, der ſchwer auszuputzende Klappertopf (Rhi-
nanthus) ☉, Fig. 20, S. 31, die rauhhaarige Wicke (Vicia hirsuta Koch.) ⚇, Fig. 21, der
Klatſchmohn (Papaver Rhoeas L.) ☉, Fig. 22, die Flockenblume (Centaurea Sca-
biosa L.) ♃, Fig. 23. Die Kornblume (Centaurea cyanus L.) ☉, Fig. 24, iſt nach Mög-
lichkeit von den Roggenfeldern fernzuhalten, weil ſie zur Verbreitung der Roggenälchen,
welche die ſogenannte Knoten- oder Stockkrankheit des Roggens hervorrufen, beiträgt.
Pflanzenkrankheiten werden bei dem Roggen durch folgende Pilze hervorgerufen:
Roggenkornbrand (Ustilago secalis
Rabh.), ſelten.
Roggenſtengelbrand (Urocystis occulta
Rabh.), ſelten.
Streifenroſt (Puccinia graminis Pers.).
Fleckenroſt (Puccinia straminis d. By.).
Mutterkorn (Claviceps purpurea Tul.).
Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.).
Unter den genannten Pilzen treten am verheerendſten die Roſtpilze auf. Dieſelben
vermögen oft den geſammten Ernteertrag zu vernichten. Erſcheint das Mutterkorn häu-
figer (10—12 %), ſo iſt daſſelbe durch Sortiren von den Roggenfrüchten abzuſon-
dern, da es mit dieſen vermahlen, dem Mehle eine ungeſunde Beſchaffenheit verleiht.
Ueberdies iſt der Roggen den Angriffen der folgenden Thiere ausgeſetzt:
Wurzel:
Saatſchnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39. Larve ſchädlich.
Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F.). Larve ſehr ſchädlich.
Wurzel und Schoſſe:
Roggenälchen (Stockkrankheit) (Auguillula devastatrix Kühn.). Sehr ſchädlich.
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