Kraft, Robert: Der Medizinmann. Dresden, 1896."Stehen Sie doch auf, es fehlt Ihnen ja gar nichts, oder thut Ihnen etwas weh?" Langsam erhob sich Richard und befühlte seine Glieder. "Ne - ne - weh thut mir gerade nichts - aber solche Späße möchte ich mir für die Zukunft doch ernstlich verbitten", sagte er mit kläglicher Miene, "und da soll man nun nicht an Aberglauben glauben? Wie macht Ihr denn das eigentlich?" "Wir haben jeder eine elektrische Batterie in der Tasche - und noch anderes." "Und der Donner?" Frank zeigte ihm eine Art von Armband, das er um das Handgelenk trug. "Hier wird eine Platzpatrone eingeschoben, ganz unschuldig, aber krachen thut sie fürchterlich." Stephan ermahnte zur Eile, es handelte sich darum, die Gefangenen vor dem Tode zu bewahren. "Wir wollen den Indianern vorläufig nur Respekt beibringen", erklärte Frank unterwegs dem Trapper, "und wenn sie nicht hören, da läuft es nicht mehr unschuldig ab, wir haben auch noch andere Mittel bei uns. In nächster Zeit soll ich durch ganz Amerika fahren, in einem elektrischen Wagen, den ich selber führe, Mister Stephan und Jupiter begleiten mich nur, zwei Personen fehlen aber noch zur Bedienung. Wissen Sie, Mister Frei, da Sie so viele Indianersprachen kennen, wie die Sitten unter den Rothäuten, wie wäre es, wenn Sie mich begleiten?" "Frank und Frei, wir paßten zusammen. Will's mir überlegen." Nach nochmals zweistündigem Marsche erreichten sie ein offenes Thal und bald sah man auch den Rauch von Lagerfeuern aufsteigen. „Stehen Sie doch auf, es fehlt Ihnen ja gar nichts, oder thut Ihnen etwas weh?“ Langsam erhob sich Richard und befühlte seine Glieder. „Ne – ne – weh thut mir gerade nichts – aber solche Späße möchte ich mir für die Zukunft doch ernstlich verbitten“, sagte er mit kläglicher Miene, „und da soll man nun nicht an Aberglauben glauben? Wie macht Ihr denn das eigentlich?“ „Wir haben jeder eine elektrische Batterie in der Tasche – und noch anderes.“ „Und der Donner?“ Frank zeigte ihm eine Art von Armband, das er um das Handgelenk trug. „Hier wird eine Platzpatrone eingeschoben, ganz unschuldig, aber krachen thut sie fürchterlich.“ Stephan ermahnte zur Eile, es handelte sich darum, die Gefangenen vor dem Tode zu bewahren. „Wir wollen den Indianern vorläufig nur Respekt beibringen“, erklärte Frank unterwegs dem Trapper, „und wenn sie nicht hören, da läuft es nicht mehr unschuldig ab, wir haben auch noch andere Mittel bei uns. In nächster Zeit soll ich durch ganz Amerika fahren, in einem elektrischen Wagen, den ich selber führe, Mister Stephan und Jupiter begleiten mich nur, zwei Personen fehlen aber noch zur Bedienung. Wissen Sie, Mister Frei, da Sie so viele Indianersprachen kennen, wie die Sitten unter den Rothäuten, wie wäre es, wenn Sie mich begleiten?“ „Frank und Frei, wir paßten zusammen. Will’s mir überlegen.“ Nach nochmals zweistündigem Marsche erreichten sie ein offenes Thal und bald sah man auch den Rauch von Lagerfeuern aufsteigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0024" n="24"/> <p>„Stehen Sie doch auf, es fehlt Ihnen ja gar nichts, oder thut Ihnen etwas weh?“</p> <p>Langsam erhob sich Richard und befühlte seine Glieder.</p> <p>„Ne – ne – weh thut mir gerade nichts – aber solche Späße möchte ich mir für die Zukunft doch ernstlich verbitten“, sagte er mit kläglicher Miene, „und da soll man nun nicht an Aberglauben glauben? Wie macht Ihr denn das eigentlich?“</p> <p>„Wir haben jeder eine elektrische Batterie in der Tasche – und noch anderes.“</p> <p>„Und der Donner?“</p> <p>Frank zeigte ihm eine Art von Armband, das er um das Handgelenk trug.</p> <p>„Hier wird eine Platzpatrone eingeschoben, ganz unschuldig, aber krachen thut sie fürchterlich.“</p> <p>Stephan ermahnte zur Eile, es handelte sich darum, die Gefangenen vor dem Tode zu bewahren.</p> <p>„Wir wollen den Indianern vorläufig nur Respekt beibringen“, erklärte Frank unterwegs dem Trapper, „und wenn sie nicht hören, da läuft es nicht mehr unschuldig ab, wir haben auch noch andere Mittel bei uns. In nächster Zeit soll ich durch ganz Amerika fahren, in einem elektrischen Wagen, den ich selber führe, Mister Stephan und Jupiter begleiten mich nur, zwei Personen fehlen aber noch zur Bedienung. Wissen Sie, Mister Frei, da Sie so viele Indianersprachen kennen, wie die Sitten unter den Rothäuten, wie wäre es, wenn Sie mich begleiten?“</p> <p>„Frank und Frei, wir paßten zusammen. Will’s mir überlegen.“</p> <p>Nach nochmals zweistündigem Marsche erreichten sie ein offenes Thal und bald sah man auch den Rauch von Lagerfeuern aufsteigen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0024]
„Stehen Sie doch auf, es fehlt Ihnen ja gar nichts, oder thut Ihnen etwas weh?“
Langsam erhob sich Richard und befühlte seine Glieder.
„Ne – ne – weh thut mir gerade nichts – aber solche Späße möchte ich mir für die Zukunft doch ernstlich verbitten“, sagte er mit kläglicher Miene, „und da soll man nun nicht an Aberglauben glauben? Wie macht Ihr denn das eigentlich?“
„Wir haben jeder eine elektrische Batterie in der Tasche – und noch anderes.“
„Und der Donner?“
Frank zeigte ihm eine Art von Armband, das er um das Handgelenk trug.
„Hier wird eine Platzpatrone eingeschoben, ganz unschuldig, aber krachen thut sie fürchterlich.“
Stephan ermahnte zur Eile, es handelte sich darum, die Gefangenen vor dem Tode zu bewahren.
„Wir wollen den Indianern vorläufig nur Respekt beibringen“, erklärte Frank unterwegs dem Trapper, „und wenn sie nicht hören, da läuft es nicht mehr unschuldig ab, wir haben auch noch andere Mittel bei uns. In nächster Zeit soll ich durch ganz Amerika fahren, in einem elektrischen Wagen, den ich selber führe, Mister Stephan und Jupiter begleiten mich nur, zwei Personen fehlen aber noch zur Bedienung. Wissen Sie, Mister Frei, da Sie so viele Indianersprachen kennen, wie die Sitten unter den Rothäuten, wie wäre es, wenn Sie mich begleiten?“
„Frank und Frei, wir paßten zusammen. Will’s mir überlegen.“
Nach nochmals zweistündigem Marsche erreichten sie ein offenes Thal und bald sah man auch den Rauch von Lagerfeuern aufsteigen.
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