Kraft, Robert: Der Medizinmann. Dresden, 1896.konnte, und von Stocktown aus ließ er eine eigne Bahn nach Süden legen, wohin, wußte vorläufig noch niemand, bestellte für sich eigne Lokomotiven und Wagen. Der kleine Frank mochte etwa 10 Jahre all sein - daß er noch lebte, wußte man nur daher, weil der Vater seinen Tod noch nicht gemeldet hatte - als sich eines Tages die Portale des geheimnisvollen Hauses weit öffneten und Arbeiter in die bereitstehenden Waggons zu verladen begannen: Möbel, Maschinen und Gegenstände, wie man sie noch nie gesehen hatte. Auch Samuel Peters bekam man endlich zu Gesicht, einen alten Herrn mit ergrautem Haar und klugen, freundlichen Augen, eine ehrfurchtgebietende Erscheinung, an der Hand einen hübschen goldlockigen Knaben führend. Diese bestiegen zuerst den Zug, fuhren davon, der Zug kam zurück, wurde wieder vollgeladen, und so ging es fort, bis das große Haus ganz ausgeräumt war und unter der Obhut einiger Wächter blieb. Seitdem bekam man von dem Sonderling noch weniger zu hören. Es hieß, nun treibe er sein geheimnisvolles Handwerk in einem versteckten Winkel des Felsengebirges fort. So war es auch. Die Tiere und die Indianer flohen vor dem Lärm, der plötzlich in einem unwirtlichen Teile der Sierra Nevada begann. Zuerst, als die Eisenbahn dorthin gelegt wurde, hatten die Arbeiter mehrfach blutige Kämpfe mit den Indianern zu bestehen, als es aber erst in den Bergen donnerte und krachte, feurige Garben zum Himmel aufstiegen, centnerschwere Steinblöcke umherflogen, zogen sie sich scheu zurück und lauschten aus weiter Ferne den Arbeiten, die dort ein großer Medizinmann betrieb, jeden Augenblick zur Flucht bereit. konnte, und von Stocktown aus ließ er eine eigne Bahn nach Süden legen, wohin, wußte vorläufig noch niemand, bestellte für sich eigne Lokomotiven und Wagen. Der kleine Frank mochte etwa 10 Jahre all sein – daß er noch lebte, wußte man nur daher, weil der Vater seinen Tod noch nicht gemeldet hatte – als sich eines Tages die Portale des geheimnisvollen Hauses weit öffneten und Arbeiter in die bereitstehenden Waggons zu verladen begannen: Möbel, Maschinen und Gegenstände, wie man sie noch nie gesehen hatte. Auch Samuel Peters bekam man endlich zu Gesicht, einen alten Herrn mit ergrautem Haar und klugen, freundlichen Augen, eine ehrfurchtgebietende Erscheinung, an der Hand einen hübschen goldlockigen Knaben führend. Diese bestiegen zuerst den Zug, fuhren davon, der Zug kam zurück, wurde wieder vollgeladen, und so ging es fort, bis das große Haus ganz ausgeräumt war und unter der Obhut einiger Wächter blieb. Seitdem bekam man von dem Sonderling noch weniger zu hören. Es hieß, nun treibe er sein geheimnisvolles Handwerk in einem versteckten Winkel des Felsengebirges fort. So war es auch. Die Tiere und die Indianer flohen vor dem Lärm, der plötzlich in einem unwirtlichen Teile der Sierra Nevada begann. Zuerst, als die Eisenbahn dorthin gelegt wurde, hatten die Arbeiter mehrfach blutige Kämpfe mit den Indianern zu bestehen, als es aber erst in den Bergen donnerte und krachte, feurige Garben zum Himmel aufstiegen, centnerschwere Steinblöcke umherflogen, zogen sie sich scheu zurück und lauschten aus weiter Ferne den Arbeiten, die dort ein großer Medizinmann betrieb, jeden Augenblick zur Flucht bereit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/> konnte, und von Stocktown aus ließ er eine eigne Bahn nach Süden legen, wohin, wußte vorläufig noch niemand, bestellte für sich eigne Lokomotiven und Wagen.</p> <p>Der kleine Frank mochte etwa 10 Jahre all sein – daß er noch lebte, wußte man nur daher, weil der Vater seinen Tod noch nicht gemeldet hatte – als sich eines Tages die Portale des geheimnisvollen Hauses weit öffneten und Arbeiter in die bereitstehenden Waggons zu verladen begannen: Möbel, Maschinen und Gegenstände, wie man sie noch nie gesehen hatte.</p> <p>Auch Samuel Peters bekam man endlich zu Gesicht, einen alten Herrn mit ergrautem Haar und klugen, freundlichen Augen, eine ehrfurchtgebietende Erscheinung, an der Hand einen hübschen goldlockigen Knaben führend.</p> <p>Diese bestiegen zuerst den Zug, fuhren davon, der Zug kam zurück, wurde wieder vollgeladen, und so ging es fort, bis das große Haus ganz ausgeräumt war und unter der Obhut einiger Wächter blieb.</p> <p>Seitdem bekam man von dem Sonderling noch weniger zu hören. Es hieß, nun treibe er sein geheimnisvolles Handwerk in einem versteckten Winkel des Felsengebirges fort.</p> <p>So war es auch. Die Tiere und die Indianer flohen vor dem Lärm, der plötzlich in einem unwirtlichen Teile der Sierra Nevada begann. Zuerst, als die Eisenbahn dorthin gelegt wurde, hatten die Arbeiter mehrfach blutige Kämpfe mit den Indianern zu bestehen, als es aber erst in den Bergen donnerte und krachte, feurige Garben zum Himmel aufstiegen, centnerschwere Steinblöcke umherflogen, zogen sie sich scheu zurück und lauschten aus weiter Ferne den Arbeiten, die dort ein großer Medizinmann betrieb, jeden Augenblick zur Flucht bereit.</p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
konnte, und von Stocktown aus ließ er eine eigne Bahn nach Süden legen, wohin, wußte vorläufig noch niemand, bestellte für sich eigne Lokomotiven und Wagen.
Der kleine Frank mochte etwa 10 Jahre all sein – daß er noch lebte, wußte man nur daher, weil der Vater seinen Tod noch nicht gemeldet hatte – als sich eines Tages die Portale des geheimnisvollen Hauses weit öffneten und Arbeiter in die bereitstehenden Waggons zu verladen begannen: Möbel, Maschinen und Gegenstände, wie man sie noch nie gesehen hatte.
Auch Samuel Peters bekam man endlich zu Gesicht, einen alten Herrn mit ergrautem Haar und klugen, freundlichen Augen, eine ehrfurchtgebietende Erscheinung, an der Hand einen hübschen goldlockigen Knaben führend.
Diese bestiegen zuerst den Zug, fuhren davon, der Zug kam zurück, wurde wieder vollgeladen, und so ging es fort, bis das große Haus ganz ausgeräumt war und unter der Obhut einiger Wächter blieb.
Seitdem bekam man von dem Sonderling noch weniger zu hören. Es hieß, nun treibe er sein geheimnisvolles Handwerk in einem versteckten Winkel des Felsengebirges fort.
So war es auch. Die Tiere und die Indianer flohen vor dem Lärm, der plötzlich in einem unwirtlichen Teile der Sierra Nevada begann. Zuerst, als die Eisenbahn dorthin gelegt wurde, hatten die Arbeiter mehrfach blutige Kämpfe mit den Indianern zu bestehen, als es aber erst in den Bergen donnerte und krachte, feurige Garben zum Himmel aufstiegen, centnerschwere Steinblöcke umherflogen, zogen sie sich scheu zurück und lauschten aus weiter Ferne den Arbeiten, die dort ein großer Medizinmann betrieb, jeden Augenblick zur Flucht bereit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |