Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856.V. Abschnitt. 3. Periode. Dressur einschläfernd wirken und das Thier zur Maschine machen.Was kann der Reiter denn von einem solchen Leierkasten mehr verlangen, als dass er die Weisen spielt, welche auf der Walze stehen. Er darf sich nicht wundern, dass die Orgel schweigt, wenn er zu drehen aufhört und dass die ganze Harmonie sich in Misstöne verwandelt, wenn ein Stiftchen fehlt. Noch einmal: der Reiter habe bei der Dressur stets vor Au- V. Abschnitt. 3. Periode. Dressur einschläfernd wirken und das Thier zur Maschine machen.Was kann der Reiter denn von einem solchen Leierkasten mehr verlangen, als dass er die Weisen spielt, welche auf der Walze stehen. Er darf sich nicht wundern, dass die Orgel schweigt, wenn er zu drehen aufhört und dass die ganze Harmonie sich in Misstöne verwandelt, wenn ein Stiftchen fehlt. Noch einmal: der Reiter habe bei der Dressur stets vor Au- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0307" n="285"/><fw place="top" type="header">V. Abschnitt. 3. Periode.</fw><lb/> Dressur einschläfernd wirken und das Thier zur Maschine machen.<lb/> Was kann der Reiter denn von einem solchen Leierkasten mehr<lb/> verlangen, als dass er die Weisen spielt, welche auf der Walze<lb/> stehen. Er darf sich nicht wundern, dass die Orgel schweigt,<lb/> wenn er zu drehen aufhört und dass die ganze Harmonie sich in<lb/> Misstöne verwandelt, wenn ein Stiftchen fehlt.</p><lb/> <p>Noch einmal: der Reiter habe bei der Dressur stets vor Au-<lb/> gen, sich einen <hi rendition="#g">Gefährten</hi> zu bilden und soll das edelste Thier<lb/> der Schöpfung weder zum <hi rendition="#g">Sklaven</hi>, noch zur <hi rendition="#g">Maschine</hi><lb/> herabwürdigen.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [285/0307]
V. Abschnitt. 3. Periode.
Dressur einschläfernd wirken und das Thier zur Maschine machen.
Was kann der Reiter denn von einem solchen Leierkasten mehr
verlangen, als dass er die Weisen spielt, welche auf der Walze
stehen. Er darf sich nicht wundern, dass die Orgel schweigt,
wenn er zu drehen aufhört und dass die ganze Harmonie sich in
Misstöne verwandelt, wenn ein Stiftchen fehlt.
Noch einmal: der Reiter habe bei der Dressur stets vor Au-
gen, sich einen Gefährten zu bilden und soll das edelste Thier
der Schöpfung weder zum Sklaven, noch zur Maschine
herabwürdigen.
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