Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856.Vom Gebisse. [Abbildung]
(Tafel 17.) Eine Kandare von der Construction Man hat so sehr viel gesagt und geschrieben über die Wir- Durch Hintenüberfallen und Vornüberfallen (Zäumung im Ex- Der Anzug muss die Hinterstützen so finden, dass Vom Gebisse. [Abbildung]
(Tafel 17.) Eine Kandare von der Construction Man hat so sehr viel gesagt und geschrieben über die Wir- Durch Hintenüberfallen und Vornüberfallen (Zäumung im Ex- Der Anzug muss die Hinterstützen so finden, dass <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0077" n="55"/> <fw place="top" type="header">Vom Gebisse.</fw><lb/> <figure> <head>(<hi rendition="#g">Tafel</hi> 17.)</head> </figure><lb/> <p>Eine Kandare von der Construction<lb/> des Gen.-Lieut. Frhrn. v. Schreckenstein,<lb/> welche hier durch Zeichnung erläutert<lb/> ist, bietet diesen Vortheil, hat aber<lb/> durch das freie Einhängen der Balken<lb/> in einen eisernen Ring noch den Vor-<lb/> zug ungemeiner Elastizität, die durch<lb/> das Klemmen des Leders oftmals bei<lb/> den alten Constructionen gestört wird.<lb/> Da durch Einfachheit des Mittels zur<lb/> Erreichung des Zweckes der Kosten-<lb/> punkt und die Haltbarkeit nicht gefähr-<lb/> det ist, so wäre sie unsern Leuten zur<lb/> Verbesserung ihrer schweren Hände<lb/> höchst wünschenswerth.</p><lb/> <p>Man hat so sehr viel gesagt und geschrieben über die Wir-<lb/> kung, welche die verschiedenen Arten von Gebissen auf das Pferde-<lb/> maul hervorbringen, dass darüber wohl nichts hinzuzufügen bleibt;<lb/> viel weniger indess über die Wirkung des Anzugs durch die Lade<lb/> auf den Körper. Durch den Druck auf die Lade soll ein <hi rendition="#g">Zurück-<lb/> nehmen des Kopfes</hi>, und durch seinen <hi rendition="#g">Druck auf die<lb/> Halswirbel</hi> die Zusammenbiegung des Halses erfolgen.</p><lb/> <p>Durch Hintenüberfallen und Vornüberfallen (Zäumung im Ex-<lb/> cess und Defect), und durch Seitwärtsbiegen kann der Hals solche<lb/> Form annehmen, dass die mechanische Einwirkung sich nicht fort-<lb/> setzt, sondern schon im Hals ihre Endschaft findet, und nur der<lb/> richtig gebogene Hals kann die Wirkung des Anzugs fortführen,<lb/> und sie von Rückenwirbel zu Rückenwirbel fortpflanzend dem gan-<lb/> zen Rumpfe mittheilen, so dass eine Zurücknahme desselben über<lb/> die Stützen hinweg, nach rückwärts erfolgt. Aber damit ist noch<lb/> immer keine <hi rendition="#g">dauernde Rückführung des Schwerpunktes</hi><lb/> erwirkt, welche <hi rendition="#g">Verminderung der Bewegung, Beendi-<lb/> gung derselben</hi> oder <hi rendition="#g">Rückschreiten</hi> erzeugen soll.</p><lb/> <p> <hi rendition="#g">Der Anzug muss die Hinterstützen so finden, dass<lb/> sie zur Aufnahme des zurückgeführten Gewichts dis-<lb/> ponirt sind, dass sie unter der Last stehen und nicht</hi><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0077]
Vom Gebisse.
[Abbildung (Tafel 17.)]
Eine Kandare von der Construction
des Gen.-Lieut. Frhrn. v. Schreckenstein,
welche hier durch Zeichnung erläutert
ist, bietet diesen Vortheil, hat aber
durch das freie Einhängen der Balken
in einen eisernen Ring noch den Vor-
zug ungemeiner Elastizität, die durch
das Klemmen des Leders oftmals bei
den alten Constructionen gestört wird.
Da durch Einfachheit des Mittels zur
Erreichung des Zweckes der Kosten-
punkt und die Haltbarkeit nicht gefähr-
det ist, so wäre sie unsern Leuten zur
Verbesserung ihrer schweren Hände
höchst wünschenswerth.
Man hat so sehr viel gesagt und geschrieben über die Wir-
kung, welche die verschiedenen Arten von Gebissen auf das Pferde-
maul hervorbringen, dass darüber wohl nichts hinzuzufügen bleibt;
viel weniger indess über die Wirkung des Anzugs durch die Lade
auf den Körper. Durch den Druck auf die Lade soll ein Zurück-
nehmen des Kopfes, und durch seinen Druck auf die
Halswirbel die Zusammenbiegung des Halses erfolgen.
Durch Hintenüberfallen und Vornüberfallen (Zäumung im Ex-
cess und Defect), und durch Seitwärtsbiegen kann der Hals solche
Form annehmen, dass die mechanische Einwirkung sich nicht fort-
setzt, sondern schon im Hals ihre Endschaft findet, und nur der
richtig gebogene Hals kann die Wirkung des Anzugs fortführen,
und sie von Rückenwirbel zu Rückenwirbel fortpflanzend dem gan-
zen Rumpfe mittheilen, so dass eine Zurücknahme desselben über
die Stützen hinweg, nach rückwärts erfolgt. Aber damit ist noch
immer keine dauernde Rückführung des Schwerpunktes
erwirkt, welche Verminderung der Bewegung, Beendi-
gung derselben oder Rückschreiten erzeugen soll.
Der Anzug muss die Hinterstützen so finden, dass
sie zur Aufnahme des zurückgeführten Gewichts dis-
ponirt sind, dass sie unter der Last stehen und nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |