Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.befindet. Jeder Tag fast bringt Neues, bringt Fortschritt, bringt Darum dürfte das vorliegende Buch nicht überflüssig er- befindet. Jeder Tag fast bringt Neues, bringt Fortschritt, bringt Darum dürfte das vorliegende Buch nicht überflüssig er- <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0012" n="2"/> befindet. Jeder Tag fast bringt Neues, bringt Fortschritt, bringt<lb/> vertiefte Erkenntnis, von Jahr zu Jahr schwillt der Stoff<lb/> an, von Jahr zu Jahr wird es dem Draußenstehenden schwe-<lb/> rer, sich über das zu orientieren, was die in der Frauenbe-<lb/> wegung arbeitenden Frauen als zu ihrer Aufgabe gehörig an-<lb/> sehen, und den Gründen nachzugehen, die diesen Frauen Veran-<lb/> lassung sind, ihre Tätigkeit auf immer neue Arbeitsfelder<lb/> auszudehnen.</p><lb/> <p>Darum dürfte das vorliegende Buch nicht überflüssig er-<lb/> scheinen. Die Verfasserin gibt darin wieder, was sie selbst<lb/> miterlebt und mitzuerkämpfen versucht hat. Sie gibt es so,<lb/><hi rendition="#g">wie</hi> sie es erlebte, wie es in ihr zu lebendig wirkender Ueber-<lb/> zeugung geworden ist. Sie legt damit Zeugnis ab für das, was<lb/> sie mit froher Zuversicht erfüllt: <hi rendition="#g">daß die Frauenbewe-<lb/> gung Mittel und Werkzeug bedeutet, unser<lb/> Volk aufwärts, zu neuer Kraft und zur Ver-<lb/> edlung zu führen</hi>. Darum ist diese Bewegung im wahren<lb/> Sinne des Wortes zu einer Lebensfrage für unser deutsches Volk<lb/> geworden. Kaum etwas anderes erscheint in gleicher Weise wie<lb/> Arbeit im Dienste der Frauenbewegung geeignet, den Geist<lb/> echter Religiosität, den Geist der Liebe und Güte und Gerech-<lb/> tigkeit in uns zu stärken, der nicht an bestimmte Formen und<lb/> Dogmen gebunden zu sein braucht, auch wenn er sehr wohl<lb/> in altüberlieferten Formen lebendig geblieben sein kann. Wie<lb/> wir auch denken mögen über die Lehren dieser oder jener<lb/> Kirchengemeinschaften, über die Persönlichkeit und Bedeutung<lb/> dessen, nach dem unsere Christengemeinden sich nennen: in dem<lb/> Versuche – soviel an uns ist – wahre Nachfolger Jesu,<lb/> d. i. Tat- und Gesinnungschristen zu werden, Religion nicht nur<lb/> in der Kirche zu bekennen, sondern sie in unser ganzes Leben<lb/> hineinzutragen, auch unser öffentliches Leben – soweit das<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [2/0012]
befindet. Jeder Tag fast bringt Neues, bringt Fortschritt, bringt
vertiefte Erkenntnis, von Jahr zu Jahr schwillt der Stoff
an, von Jahr zu Jahr wird es dem Draußenstehenden schwe-
rer, sich über das zu orientieren, was die in der Frauenbe-
wegung arbeitenden Frauen als zu ihrer Aufgabe gehörig an-
sehen, und den Gründen nachzugehen, die diesen Frauen Veran-
lassung sind, ihre Tätigkeit auf immer neue Arbeitsfelder
auszudehnen.
Darum dürfte das vorliegende Buch nicht überflüssig er-
scheinen. Die Verfasserin gibt darin wieder, was sie selbst
miterlebt und mitzuerkämpfen versucht hat. Sie gibt es so,
wie sie es erlebte, wie es in ihr zu lebendig wirkender Ueber-
zeugung geworden ist. Sie legt damit Zeugnis ab für das, was
sie mit froher Zuversicht erfüllt: daß die Frauenbewe-
gung Mittel und Werkzeug bedeutet, unser
Volk aufwärts, zu neuer Kraft und zur Ver-
edlung zu führen. Darum ist diese Bewegung im wahren
Sinne des Wortes zu einer Lebensfrage für unser deutsches Volk
geworden. Kaum etwas anderes erscheint in gleicher Weise wie
Arbeit im Dienste der Frauenbewegung geeignet, den Geist
echter Religiosität, den Geist der Liebe und Güte und Gerech-
tigkeit in uns zu stärken, der nicht an bestimmte Formen und
Dogmen gebunden zu sein braucht, auch wenn er sehr wohl
in altüberlieferten Formen lebendig geblieben sein kann. Wie
wir auch denken mögen über die Lehren dieser oder jener
Kirchengemeinschaften, über die Persönlichkeit und Bedeutung
dessen, nach dem unsere Christengemeinden sich nennen: in dem
Versuche – soviel an uns ist – wahre Nachfolger Jesu,
d. i. Tat- und Gesinnungschristen zu werden, Religion nicht nur
in der Kirche zu bekennen, sondern sie in unser ganzes Leben
hineinzutragen, auch unser öffentliches Leben – soweit das
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(2017-11-13T13:59:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-08-20T13:59:15Z)
Anna Pfundt: Konvertierung nach DTA-Basisformat.
(2015-08-06T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: wie Vorlage; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: ja;
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