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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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finden mit den in konfessionellen Kreisen arbeitenden Frauen,
sofern diese wirklich von Jesu Geiste erfüllt, warmherzig und
tolerant sind, den Jnhalt nicht über die Form, das Zeugnis-
ablegen durch die Tat nicht über Wortchristentum und Geberden
vergessen. Der Kern der Frauenbewegung und der Kern des
Christentums berühren sich ja in so vielem.

Schon jetzt ergreift die Macht unserer Jdeen Kreise, die
sich lange Zeit fern hielten. Die auf konfessionell-kirchlichem
Boden stehenden Verbände, der Deutsch-Evangelische, der Ka-
tholische Frauenbund sind Zeuge dafür. Schon jetzt bahnt sich
gemeinsames Vorgehen mit Männervereinen, auch mit Frauen-
vereinen älterer Richtung, mit reinen Wohltätigkeitsvereinen an.
Um aber gemeinsame Arbeit fruchtbringend zu gestalten, ist ge-
genseitiges Verstehen nötig. Darum müssen wir in der Frauen-
bewegung stehenden Frauen die Mißverständnisse zu beseitigen
suchen, die unser Streben in den Augen verständiger Leute her-
abzusetzen geeignet sind. Wir müssen ruhig und besonnen,
Schritt für Schritt vorschreiten. Wir müssen den in anderen
Vereinen tätigen Frauen klarlegen, warum wir uns in vielen
Fällen nicht einfach an bestehende Vereine anschließen konnten,
warum wir auch auf dem Boden sozialer Hilfsarbeit eigene
Wege gingen. Und wenn diese Frauen, wie wir oftmals finden,
nicht zu uns kommen, sich Aufklärung über die Art unserer
Arbeit zu erbitten, so müssen wir zu ihnen gehen, müssen in
ihren Vereinen Seite an Seite mit ihnen arbeiten und durch
treue Pflichterfüllung ihr Mißtrauen überwinden, sie von der
Lauterkeit unserer Gesinnung überzeugen.

Die Frauenbewegung tritt hauptsächlich von einem Ge-
sichtspunkt aus an die soziale Hilfsarbeit heran: sie will vor-
beugend
wirken, will Verarmung und Verschuldung verhüten,
will die Not an ihren Wurzeln bekämpfen, die Menschen

Krukenberg, Frauenbewegung. 8

finden mit den in konfessionellen Kreisen arbeitenden Frauen,
sofern diese wirklich von Jesu Geiste erfüllt, warmherzig und
tolerant sind, den Jnhalt nicht über die Form, das Zeugnis-
ablegen durch die Tat nicht über Wortchristentum und Geberden
vergessen. Der Kern der Frauenbewegung und der Kern des
Christentums berühren sich ja in so vielem.

Schon jetzt ergreift die Macht unserer Jdeen Kreise, die
sich lange Zeit fern hielten. Die auf konfessionell-kirchlichem
Boden stehenden Verbände, der Deutsch-Evangelische, der Ka-
tholische Frauenbund sind Zeuge dafür. Schon jetzt bahnt sich
gemeinsames Vorgehen mit Männervereinen, auch mit Frauen-
vereinen älterer Richtung, mit reinen Wohltätigkeitsvereinen an.
Um aber gemeinsame Arbeit fruchtbringend zu gestalten, ist ge-
genseitiges Verstehen nötig. Darum müssen wir in der Frauen-
bewegung stehenden Frauen die Mißverständnisse zu beseitigen
suchen, die unser Streben in den Augen verständiger Leute her-
abzusetzen geeignet sind. Wir müssen ruhig und besonnen,
Schritt für Schritt vorschreiten. Wir müssen den in anderen
Vereinen tätigen Frauen klarlegen, warum wir uns in vielen
Fällen nicht einfach an bestehende Vereine anschließen konnten,
warum wir auch auf dem Boden sozialer Hilfsarbeit eigene
Wege gingen. Und wenn diese Frauen, wie wir oftmals finden,
nicht zu uns kommen, sich Aufklärung über die Art unserer
Arbeit zu erbitten, so müssen wir zu ihnen gehen, müssen in
ihren Vereinen Seite an Seite mit ihnen arbeiten und durch
treue Pflichterfüllung ihr Mißtrauen überwinden, sie von der
Lauterkeit unserer Gesinnung überzeugen.

Die Frauenbewegung tritt hauptsächlich von einem Ge-
sichtspunkt aus an die soziale Hilfsarbeit heran: sie will vor-
beugend
wirken, will Verarmung und Verschuldung verhüten,
will die Not an ihren Wurzeln bekämpfen, die Menschen

Krukenberg, Frauenbewegung. 8
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[113/0123] finden mit den in konfessionellen Kreisen arbeitenden Frauen, sofern diese wirklich von Jesu Geiste erfüllt, warmherzig und tolerant sind, den Jnhalt nicht über die Form, das Zeugnis- ablegen durch die Tat nicht über Wortchristentum und Geberden vergessen. Der Kern der Frauenbewegung und der Kern des Christentums berühren sich ja in so vielem. Schon jetzt ergreift die Macht unserer Jdeen Kreise, die sich lange Zeit fern hielten. Die auf konfessionell-kirchlichem Boden stehenden Verbände, der Deutsch-Evangelische, der Ka- tholische Frauenbund sind Zeuge dafür. Schon jetzt bahnt sich gemeinsames Vorgehen mit Männervereinen, auch mit Frauen- vereinen älterer Richtung, mit reinen Wohltätigkeitsvereinen an. Um aber gemeinsame Arbeit fruchtbringend zu gestalten, ist ge- genseitiges Verstehen nötig. Darum müssen wir in der Frauen- bewegung stehenden Frauen die Mißverständnisse zu beseitigen suchen, die unser Streben in den Augen verständiger Leute her- abzusetzen geeignet sind. Wir müssen ruhig und besonnen, Schritt für Schritt vorschreiten. Wir müssen den in anderen Vereinen tätigen Frauen klarlegen, warum wir uns in vielen Fällen nicht einfach an bestehende Vereine anschließen konnten, warum wir auch auf dem Boden sozialer Hilfsarbeit eigene Wege gingen. Und wenn diese Frauen, wie wir oftmals finden, nicht zu uns kommen, sich Aufklärung über die Art unserer Arbeit zu erbitten, so müssen wir zu ihnen gehen, müssen in ihren Vereinen Seite an Seite mit ihnen arbeiten und durch treue Pflichterfüllung ihr Mißtrauen überwinden, sie von der Lauterkeit unserer Gesinnung überzeugen. Die Frauenbewegung tritt hauptsächlich von einem Ge- sichtspunkt aus an die soziale Hilfsarbeit heran: sie will vor- beugend wirken, will Verarmung und Verschuldung verhüten, will die Not an ihren Wurzeln bekämpfen, die Menschen Krukenberg, Frauenbewegung. 8

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/123>, abgerufen am 25.11.2024.