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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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gemeinen Deutschen Frauenverein herausgegebenen Flugblatt
in folgendem wieder:

Weshalb brauchen wir in der öffentlichen
Armen- und Waisenpflege Frauen?

Die Armen- und Waisenpflege ist ein notwendiger Teil
der kommunalen Aufgaben. Da sie unentbehrlich ist, darf sie
auch nicht unzulänglich ausgeführt werden. Das Gute muß
auch gut getan werden.

Eine befriedigende Erfüllung ihrer Aufgaben ist der öf-
fentlichen Armen- und Waisenpflege aber unmöglich, solange
die Frauen von der Beteiligung ausgeschlossen sind. Dafür
lassen sich viele Gründe anführen:

1. Jn vielen Orten findet sich keine ausreichende Zahl von
Männern, die bereit sind, solch unbesoldetes Ehrenamt zu
übernehmen, und die auch imstande sind, es gewissenhaft
und verständnisvoll auszuüben. Kein Pfleger sollte gleich-
zeitig mit mehr als 6 Familien oder Pfleglingen zu tun
haben. Selbst in kleinen Orten wird diese Zahl aus Mangel
an Pflegern weit überschritten.
Die unzureichende Zahl männlicher Pfleger könnte durch
die vielfach noch brachliegende Arbeitskraft der Frauen
erfolgreich ergänzt werden.

2. Der Zustand der Bedürftigkeit, der das Eintreten der öffent-
lichen Armenpflege notwendig macht, steht gewöhnlich im
engen Zusammenhang mit den häuslichen Verhältnissen, der
Wirtschaftsführung, der Zerrüttung des Familienlebens.
Da Frauen in der Pflege des Hauses und der Führung
der Wirtschaft im allgemeinen erfahrener sind als Männer,
so wird ihr Urteil und ihre Hilfe auf diesem Gebiet von
großem Wert für die Armen wie auch für die Armenver-
waltungen sein.

gemeinen Deutschen Frauenverein herausgegebenen Flugblatt
in folgendem wieder:

Weshalb brauchen wir in der öffentlichen
Armen- und Waisenpflege Frauen?

Die Armen- und Waisenpflege ist ein notwendiger Teil
der kommunalen Aufgaben. Da sie unentbehrlich ist, darf sie
auch nicht unzulänglich ausgeführt werden. Das Gute muß
auch gut getan werden.

Eine befriedigende Erfüllung ihrer Aufgaben ist der öf-
fentlichen Armen- und Waisenpflege aber unmöglich, solange
die Frauen von der Beteiligung ausgeschlossen sind. Dafür
lassen sich viele Gründe anführen:

1. Jn vielen Orten findet sich keine ausreichende Zahl von
Männern, die bereit sind, solch unbesoldetes Ehrenamt zu
übernehmen, und die auch imstande sind, es gewissenhaft
und verständnisvoll auszuüben. Kein Pfleger sollte gleich-
zeitig mit mehr als 6 Familien oder Pfleglingen zu tun
haben. Selbst in kleinen Orten wird diese Zahl aus Mangel
an Pflegern weit überschritten.
Die unzureichende Zahl männlicher Pfleger könnte durch
die vielfach noch brachliegende Arbeitskraft der Frauen
erfolgreich ergänzt werden.

2. Der Zustand der Bedürftigkeit, der das Eintreten der öffent-
lichen Armenpflege notwendig macht, steht gewöhnlich im
engen Zusammenhang mit den häuslichen Verhältnissen, der
Wirtschaftsführung, der Zerrüttung des Familienlebens.
Da Frauen in der Pflege des Hauses und der Führung
der Wirtschaft im allgemeinen erfahrener sind als Männer,
so wird ihr Urteil und ihre Hilfe auf diesem Gebiet von
großem Wert für die Armen wie auch für die Armenver-
waltungen sein.

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[125/0135] gemeinen Deutschen Frauenverein herausgegebenen Flugblatt in folgendem wieder: Weshalb brauchen wir in der öffentlichen Armen- und Waisenpflege Frauen? Die Armen- und Waisenpflege ist ein notwendiger Teil der kommunalen Aufgaben. Da sie unentbehrlich ist, darf sie auch nicht unzulänglich ausgeführt werden. Das Gute muß auch gut getan werden. Eine befriedigende Erfüllung ihrer Aufgaben ist der öf- fentlichen Armen- und Waisenpflege aber unmöglich, solange die Frauen von der Beteiligung ausgeschlossen sind. Dafür lassen sich viele Gründe anführen: 1. Jn vielen Orten findet sich keine ausreichende Zahl von Männern, die bereit sind, solch unbesoldetes Ehrenamt zu übernehmen, und die auch imstande sind, es gewissenhaft und verständnisvoll auszuüben. Kein Pfleger sollte gleich- zeitig mit mehr als 6 Familien oder Pfleglingen zu tun haben. Selbst in kleinen Orten wird diese Zahl aus Mangel an Pflegern weit überschritten. Die unzureichende Zahl männlicher Pfleger könnte durch die vielfach noch brachliegende Arbeitskraft der Frauen erfolgreich ergänzt werden. 2. Der Zustand der Bedürftigkeit, der das Eintreten der öffent- lichen Armenpflege notwendig macht, steht gewöhnlich im engen Zusammenhang mit den häuslichen Verhältnissen, der Wirtschaftsführung, der Zerrüttung des Familienlebens. Da Frauen in der Pflege des Hauses und der Führung der Wirtschaft im allgemeinen erfahrener sind als Männer, so wird ihr Urteil und ihre Hilfe auf diesem Gebiet von großem Wert für die Armen wie auch für die Armenver- waltungen sein.

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/135>, abgerufen am 26.11.2024.