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Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

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lassen mußte" und ein wenig zum Fortschritt unserer Gedanken N002
beitragen.

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Habe Walter Ulbrichts Rede auf dem 11* Plenum gelesen. Was N002
die Wirtschaft betrifft, sehr klug und bescheiden. Aber wie N003
vieles hätten wir - Fritz" Günther, ich und einige wenige andere - N004
ihm schon vor 10 Jahren sagen können! wieviel Zeit und Mittel hät- N005
ten wir sparen können! Wieviel Unsinn hat er in den 10 Jahren ge- N006
redet. Und, um Selbstkritik und Kritik an Fehlern zu vermeiden, N007
wird das Ganze eine "zweite Etappe" genannt!

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Wieviel ist auch noch falsoh! die ganze Idee eines Perspek- N002
tivplans bis 1980 ist Unsinnf Die höchste Perspektive in der heu- N003
tigen Zeit ist ein ganz grob umrissener Fünfjahrplan. Alles andere N004
kann bestenfalls ein Versuch sein" ein^-vor aus zuahnen, um darauf N005
vorbereitet zu sein, einige Absichten zu äußern, die man aber N006
jederzeit bereit sein muß, aufzugeben.

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Froh bin ich auch über die Formulierung, daß wir auf dem Wege N002
vom Kapitalismus zum Sozialismus sind. Man braucht sich nur den N003
"kritischen Geist" von Walters Rede selbst anzusehen, tun zu be- N004
greifen, wie weit wir noch zurück sind. Der ganze Überbau ist eine N005
Schande, wenn wir ihn mit dem vergleichen, der zur Leninschen Zeit N006
schon geschaffen war - natürlich damals auch noch unendlich weit N007
entfernt von irgendeiner Vollendung in der ersten Stufe, aber N008
doch auf dem richtigen Wege, im Gegensatz zum spießbürgerlichen, N009
autokratischen, unfruchtbaren Klisohfe von heute!

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zuvor im Politbüro besprochen wurde und vor dem Plenum vorlag* N002
die von Aü Neumann so, daß mm sich wundert, wozu Walters Rede N001
Uaoh Walters Rede erscheint die von Willy Rumpf sohwaoh und N002
ohne große Auswirkungen bleiben wird. N001
Man wird sich auch nicht zu wundern brauchen, wenn Walters Rede

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lassen mußte» und ein wenig zum Fortschritt unserer Gedanken N002
beitragen.

N001
Habe Walter Ulbrichts Rede auf dem 11* Plenum gelesen. Was N002
die Wirtschaft betrifft, sehr klug und bescheiden. Aber wie N003
vieles hätten wir - Fritz» Günther, ich und einige wenige andere - N004
ihm schon vor 10 Jahren sagen können! wieviel Zeit und Mittel hät- N005
ten wir sparen können! Wieviel Unsinn hat er in den 10 Jahren ge- N006
redet. Und, um Selbstkritik und Kritik an Fehlern zu vermeiden, N007
wird das Ganze eine "zweite Etappe" genannt!

N001
Wieviel ist auch noch falsoh! die ganze Idee eines Perspek- N002
tivplans bis 1980 ist Unsinnf Die höchste Perspektive in der heu- N003
tigen Zeit ist ein ganz grob umrissener Fünfjahrplan. Alles andere N004
kann bestenfalls ein Versuch sein» ein^-vor aus zuahnen, um darauf N005
vorbereitet zu sein, einige Absichten zu äußern, die man aber N006
jederzeit bereit sein muß, aufzugeben.

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Froh bin ich auch über die Formulierung, daß wir auf dem Wege N002
vom Kapitalismus zum Sozialismus sind. Man braucht sich nur den N003
"kritischen Geist" von Walters Rede selbst anzusehen, tun zu be- N004
greifen, wie weit wir noch zurück sind. Der ganze Überbau ist eine N005
Schande, wenn wir ihn mit dem vergleichen, der zur Leninschen Zeit N006
schon geschaffen war - natürlich damals auch noch unendlich weit N007
entfernt von irgendeiner Vollendung in der ersten Stufe, aber N008
doch auf dem richtigen Wege, im Gegensatz zum spießbürgerlichen, N009
autokratischen, unfruchtbaren Klisohfe von heute!

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zuvor im Politbüro besprochen wurde und vor dem Plenum vorlag* N002
die von Aü Neumann so, daß mm sich wundert, wozu Walters Rede N001
Uaoh Walters Rede erscheint die von Willy Rumpf sohwaoh und N002
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Man wird sich auch nicht zu wundern brauchen, wenn Walters Rede

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[22/0243] N001 lassen mußte» und ein wenig zum Fortschritt unserer Gedanken N002 beitragen. N001 Habe Walter Ulbrichts Rede auf dem 11* Plenum gelesen. Was N002 die Wirtschaft betrifft, sehr klug und bescheiden. Aber wie N003 vieles hätten wir - Fritz» Günther, ich und einige wenige andere - N004 ihm schon vor 10 Jahren sagen können! wieviel Zeit und Mittel hät- N005 ten wir sparen können! Wieviel Unsinn hat er in den 10 Jahren ge- N006 redet. Und, um Selbstkritik und Kritik an Fehlern zu vermeiden, N007 wird das Ganze eine "zweite Etappe" genannt! N001 Wieviel ist auch noch falsoh! die ganze Idee eines Perspek- N002 tivplans bis 1980 ist Unsinnf Die höchste Perspektive in der heu- N003 tigen Zeit ist ein ganz grob umrissener Fünfjahrplan. Alles andere N004 kann bestenfalls ein Versuch sein» ein^-vor aus zuahnen, um darauf N005 vorbereitet zu sein, einige Absichten zu äußern, die man aber N006 jederzeit bereit sein muß, aufzugeben. N001 Froh bin ich auch über die Formulierung, daß wir auf dem Wege N002 vom Kapitalismus zum Sozialismus sind. Man braucht sich nur den N003 "kritischen Geist" von Walters Rede selbst anzusehen, tun zu be- N004 greifen, wie weit wir noch zurück sind. Der ganze Überbau ist eine N005 Schande, wenn wir ihn mit dem vergleichen, der zur Leninschen Zeit N006 schon geschaffen war - natürlich damals auch noch unendlich weit N007 entfernt von irgendeiner Vollendung in der ersten Stufe, aber N008 doch auf dem richtigen Wege, im Gegensatz zum spießbürgerlichen, N009 autokratischen, unfruchtbaren Klisohfe von heute! N003 zuvor im Politbüro besprochen wurde und vor dem Plenum vorlag* N002 die von Aü Neumann so, daß mm sich wundert, wozu Walters Rede N001 Uaoh Walters Rede erscheint die von Willy Rumpf sohwaoh und N002 ohne große Auswirkungen bleiben wird. N001 Man wird sich auch nicht zu wundern brauchen, wenn Walters Rede

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Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/243>, abgerufen am 23.11.2024.