Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
den bürgerlich demokratischen und den faschistischen Herrschafts- N002
methoden der Bourgeoisie" hingewiesen.

N001
Schließlich wird als fehlerhaft hinsiohtlich "einiger poli- N002
tischer und taktischer Fragen" auf den Seiten 312 ff aufmerksam N003
gemacht" daß die Sozialdemokratie als "die soziale Hauptstütze N004
der Bourgeoisie bezeichnet" wurde, daß die Einheitsfront "nur N005
'von unten'" gefordert wurde, wobei wieder Neumann als Haupt- N006
sündenbock gekennzeichnet wurde.

N001
+

N001
Wenn ich Jetzt zu einer ernsthaften, kritischen Analyse zu N002
kommen versuche, dann möchte ich voranstellen}

N001
1. Die KPD war in all diesen Jahren die einzige Partei, die N002
kompromißlos und konsequent den Kampf gegen das Kapital, speziell N003
das Monopolkapital, führte.

N001
2. Der Genosse Thälmann zeigte, insbesondere in der letzten N002
Versammlung für die Funktionäre im KL.-Haus und in der RGO, die N003
ich gegen Ende Februar 1933 noch selbst mitmachte, die stärkste N004
Tendenz zu einer echten Einheitsfrontpolitik.

N001
3. Der Genosse Neumann hatte unter den führenden Genossen N002
zweifellos den stärksten sektiererischen Einfluß auf die Partei.

N001
Nach diesen Feststellungen aber möchte ich sagen, daß die N002
Linie der Partei - wenn wir Jetzt von der entscheidenden Aus- N003
richtung der Partei als Kampfpartei gegen das Kapital absehen -- N004
in allen Grundfragen falsch war*

N001
Wie falsoh, wie sektiererisch die Linie der Partei war, er- N002
kennen wir am besten aus der Rede des Genossen Thälmann auf der N003
3. Parteikonferenz im Oktober 1932. Auf dieser Parteikonferenz

N001
den bürgerlich demokratischen und den faschistischen Herrschafts- N002
methoden der Bourgeoisie” hingewiesen.

N001
Schließlich wird als fehlerhaft hinsiohtlich "einiger poli- N002
tischer und taktischer Fragen" auf den Seiten 312 ff aufmerksam N003
gemacht» daß die Sozialdemokratie als "die soziale Hauptstütze N004
der Bourgeoisie bezeichnet” wurde, daß die Einheitsfront "nur N005
'von unten'” gefordert wurde, wobei wieder Neumann als Haupt- N006
sündenbock gekennzeichnet wurde.

N001
+

N001
Wenn ich Jetzt zu einer ernsthaften, kritischen Analyse zu N002
kommen versuche, dann möchte ich voranstellen}

N001
1. Die KPD war in all diesen Jahren die einzige Partei, die N002
kompromißlos und konsequent den Kampf gegen das Kapital, speziell N003
das Monopolkapital, führte.

N001
2. Der Genosse Thälmann zeigte, insbesondere in der letzten N002
Versammlung für die Funktionäre im KL.-Haus und in der RGO, die N003
ich gegen Ende Februar 1933 noch selbst mitmachte, die stärkste N004
Tendenz zu einer echten Einheitsfrontpolitik.

N001
3. Der Genosse Neumann hatte unter den führenden Genossen N002
zweifellos den stärksten sektiererischen Einfluß auf die Partei.

N001
Nach diesen Feststellungen aber möchte ich sagen, daß die N002
Linie der Partei - wenn wir Jetzt von der entscheidenden Aus- N003
richtung der Partei als Kampfpartei gegen das Kapital absehen — N004
in allen Grundfragen falsch war*

N001
Wie falsoh, wie sektiererisch die Linie der Partei war, er- N002
kennen wir am besten aus der Rede des Genossen Thälmann auf der N003
3. Parteikonferenz im Oktober 1932. Auf dieser Parteikonferenz

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter">
        <pb facs="#f0344" n="3"/>
        <p><lb n="N001"/>
den bürgerlich demokratischen und den faschistischen Herrschafts-     <lb n="N002"/>
methoden der Bourgeoisie&#x201D; hingewiesen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Schließlich wird als fehlerhaft hinsiohtlich "einiger poli-     <lb n="N002"/>
tischer und taktischer Fragen" auf den Seiten 312 ff aufmerksam     <lb n="N003"/>
gemacht» daß die Sozialdemokratie als "die soziale Hauptstütze     <lb n="N004"/>
der Bourgeoisie bezeichnet&#x201D; wurde, daß die Einheitsfront "nur     <lb n="N005"/>
'von unten'&#x201D; gefordert wurde, wobei wieder Neumann als Haupt-     <lb n="N006"/>
sündenbock gekennzeichnet wurde.</p>
        <p><lb n="N001"/>
+</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wenn ich Jetzt zu einer ernsthaften, kritischen Analyse zu     <lb n="N002"/>
kommen versuche, dann möchte ich voranstellen}</p>
        <p><lb n="N001"/>
1. Die KPD war in all diesen Jahren die einzige Partei, die     <lb n="N002"/>
kompromißlos und konsequent den Kampf gegen das Kapital, speziell     <lb n="N003"/>
das Monopolkapital, führte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
2. Der Genosse Thälmann zeigte, insbesondere in der letzten     <lb n="N002"/>
Versammlung für die Funktionäre im KL.-Haus und in der RGO, die     <lb n="N003"/>
ich gegen Ende Februar 1933 noch selbst mitmachte, die stärkste     <lb n="N004"/>
Tendenz zu einer echten Einheitsfrontpolitik.</p>
        <p><lb n="N001"/>
3. Der Genosse Neumann hatte unter den führenden Genossen     <lb n="N002"/>
zweifellos den stärksten sektiererischen Einfluß auf die Partei.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Nach diesen Feststellungen aber möchte ich sagen, daß die     <lb n="N002"/>
Linie der Partei - wenn wir Jetzt von der entscheidenden Aus-     <lb n="N003"/>
richtung der Partei als Kampfpartei gegen das Kapital absehen &#x2014;     <lb n="N004"/>
in allen Grundfragen falsch war*</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wie falsoh, wie sektiererisch die Linie der Partei war, er-     <lb n="N002"/>
kennen wir am besten aus der Rede des Genossen Thälmann auf der     <lb n="N003"/>
3. Parteikonferenz im Oktober 1932. Auf dieser Parteikonferenz</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0344] N001 den bürgerlich demokratischen und den faschistischen Herrschafts- N002 methoden der Bourgeoisie” hingewiesen. N001 Schließlich wird als fehlerhaft hinsiohtlich "einiger poli- N002 tischer und taktischer Fragen" auf den Seiten 312 ff aufmerksam N003 gemacht» daß die Sozialdemokratie als "die soziale Hauptstütze N004 der Bourgeoisie bezeichnet” wurde, daß die Einheitsfront "nur N005 'von unten'” gefordert wurde, wobei wieder Neumann als Haupt- N006 sündenbock gekennzeichnet wurde. N001 + N001 Wenn ich Jetzt zu einer ernsthaften, kritischen Analyse zu N002 kommen versuche, dann möchte ich voranstellen} N001 1. Die KPD war in all diesen Jahren die einzige Partei, die N002 kompromißlos und konsequent den Kampf gegen das Kapital, speziell N003 das Monopolkapital, führte. N001 2. Der Genosse Thälmann zeigte, insbesondere in der letzten N002 Versammlung für die Funktionäre im KL.-Haus und in der RGO, die N003 ich gegen Ende Februar 1933 noch selbst mitmachte, die stärkste N004 Tendenz zu einer echten Einheitsfrontpolitik. N001 3. Der Genosse Neumann hatte unter den führenden Genossen N002 zweifellos den stärksten sektiererischen Einfluß auf die Partei. N001 Nach diesen Feststellungen aber möchte ich sagen, daß die N002 Linie der Partei - wenn wir Jetzt von der entscheidenden Aus- N003 richtung der Partei als Kampfpartei gegen das Kapital absehen — N004 in allen Grundfragen falsch war* N001 Wie falsoh, wie sektiererisch die Linie der Partei war, er- N002 kennen wir am besten aus der Rede des Genossen Thälmann auf der N003 3. Parteikonferenz im Oktober 1932. Auf dieser Parteikonferenz

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Archiv der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-01-09T11:07:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-01-09T11:07:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/344
Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/344>, abgerufen am 22.11.2024.