Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
- 19a -

N001
Die Wissenschaftlich-technische Konterrevolution N002
Eine weitere Überlegung nach der Rede Erich Honeckera auf der

N001
10* Tagung des ZK der SED

N001
Von ganz grundlegender Bedeutung für die Theorie vom staats- N002
monopolistischen Kapitalismus in seinem gegenwärtigen Stadium N003
sind die Feststellungen des Genossen Honecker, die er in seiner N004
Rede auf dem 10. Plenum mit der Überschrift "Kapitalismus kann N005
technischen Fortschritt nicht in soziale Werte umwandeln" machte#

N001
Genau das hat der Kapitalismus in der Vergangenheit noch tun N002
können. Darum konnte auch das, was Marx "das historische oder N003
gesellschaftliche Element" in der Lebenshaltung der Werktätigen N004
nannte (MEW, Bd.16, S.147 f.), noch zunehmen. Das ist baute nicht N005
mehr der Fall#

N001
Natürlich ist der wissenschaftlich-technische Fort schritt, N002
wie Marx zu sagen pflegt, "an sich" der gleiche im Kapitalismus N003
wie im Sozialismus. Darum kann er "an sich" auch ausgetauscht N004
werden. Doch in seiner gesellschaftlichen Anwendung ist er genau N005
entgegengesetzt" Im Sozialismus schafft er soziale Werte, im Ka- N006
pitalismus soziale Unwerte wie Angriffswaffen in der Kriegsvor- N007
bereitung, und Arbeitslosigkeit, "Neue Armut" wie andere Übel in N008
der zivilen Wirtschaft#

N001
Waren die Produktivkräfte einst eine revolutionäre Kraft im N002
Kapitalismus, so haben sie sich also im Laufe seiner Niedergangs- N003
periode in eine konterrevolutionäre Kraft verwandelt. Darum müssen N004
sich die fortschrittlichen Kräfte in der Welt des Kapitals gegen N005
sie wenden. In den sozialistischen Ländern aber wirken die Produk- N006
tivkräfte wie eh und je als revolutionäre Kraft und sind - zum N007
ersten Mal in der Geschichte der Menschheit seit der Entstehung N008
von Klassengesellschaften - eine reine soziale Wohltat für alle

N001
- 19a -

N001
Die Wissenschaftlich-technische Konterrevolution N002
Eine weitere Überlegung nach der Rede Erich Honeckera auf der

N001
10* Tagung des ZK der SED

N001
Von ganz grundlegender Bedeutung für die Theorie vom staats- N002
monopolistischen Kapitalismus in seinem gegenwärtigen Stadium N003
sind die Feststellungen des Genossen Honecker, die er in seiner N004
Rede auf dem 10. Plenum mit der Überschrift "Kapitalismus kann N005
technischen Fortschritt nicht in soziale Werte umwandeln" machte#

N001
Genau das hat der Kapitalismus in der Vergangenheit noch tun N002
können. Darum konnte auch das, was Marx "das historische oder N003
gesellschaftliche Element" in der Lebenshaltung der Werktätigen N004
nannte (MEW, Bd.16, S.147 f.), noch zunehmen. Das ist baute nicht N005
mehr der Fall#

N001
Natürlich ist der wissenschaftlich-technische Fort schritt, N002
wie Marx zu sagen pflegt, "an sich" der gleiche im Kapitalismus N003
wie im Sozialismus. Darum kann er "an sich" auch ausgetauscht N004
werden. Doch in seiner gesellschaftlichen Anwendung ist er genau N005
entgegengesetzt» Im Sozialismus schafft er soziale Werte, im Ka- N006
pitalismus soziale Unwerte wie Angriffswaffen in der Kriegsvor- N007
bereitung, und Arbeitslosigkeit, "Neue Armut" wie andere Übel in N008
der zivilen Wirtschaft#

N001
Waren die Produktivkräfte einst eine revolutionäre Kraft im N002
Kapitalismus, so haben sie sich also im Laufe seiner Niedergangs- N003
periode in eine konterrevolutionäre Kraft verwandelt. Darum müssen N004
sich die fortschrittlichen Kräfte in der Welt des Kapitals gegen N005
sie wenden. In den sozialistischen Ländern aber wirken die Produk- N006
tivkräfte wie eh und je als revolutionäre Kraft und sind - zum N007
ersten Mal in der Geschichte der Menschheit seit der Entstehung N008
von Klassengesellschaften - eine reine soziale Wohltat für alle

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter">
        <pb facs="#f0921"/>
        <p><lb n="N001"/>
- 19a -</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Wissenschaftlich-technische Konterrevolution     <lb n="N002"/>
Eine weitere Überlegung nach der Rede Erich Honeckera auf der</p>
        <p><lb n="N001"/>
10* Tagung des ZK der SED</p>
        <p><lb n="N001"/>
Von ganz grundlegender Bedeutung für die Theorie vom staats-     <lb n="N002"/>
monopolistischen Kapitalismus in seinem gegenwärtigen Stadium     <lb n="N003"/>
sind die Feststellungen des Genossen Honecker, die er in seiner     <lb n="N004"/>
Rede auf dem 10. Plenum mit der Überschrift "Kapitalismus kann     <lb n="N005"/>
technischen Fortschritt nicht in soziale Werte umwandeln" machte#</p>
        <p><lb n="N001"/>
Genau das hat der Kapitalismus in der Vergangenheit noch tun     <lb n="N002"/>
können. Darum konnte auch das, was Marx "das historische oder     <lb n="N003"/>
gesellschaftliche Element" in der Lebenshaltung der Werktätigen     <lb n="N004"/>
nannte (MEW, Bd.16, S.147 f.), noch zunehmen. Das ist baute nicht     <lb n="N005"/>
mehr der Fall#</p>
        <p><lb n="N001"/>
Natürlich ist der wissenschaftlich-technische Fort schritt,     <lb n="N002"/>
wie Marx zu sagen pflegt, "an sich" der gleiche im Kapitalismus     <lb n="N003"/>
wie im Sozialismus. Darum kann er "an sich" auch ausgetauscht     <lb n="N004"/>
werden. Doch in seiner gesellschaftlichen Anwendung ist er genau     <lb n="N005"/>
entgegengesetzt» Im Sozialismus schafft er soziale Werte, im Ka-     <lb n="N006"/>
pitalismus soziale Unwerte wie Angriffswaffen in der Kriegsvor-     <lb n="N007"/>
bereitung, und Arbeitslosigkeit, "Neue Armut" wie andere Übel in     <lb n="N008"/>
der zivilen Wirtschaft#</p>
        <p><lb n="N001"/>
Waren die Produktivkräfte einst eine revolutionäre Kraft im     <lb n="N002"/>
Kapitalismus, so haben sie sich also im Laufe seiner Niedergangs-     <lb n="N003"/>
periode in eine konterrevolutionäre Kraft verwandelt. Darum müssen     <lb n="N004"/>
sich die fortschrittlichen Kräfte in der Welt des Kapitals gegen     <lb n="N005"/>
sie wenden. In den sozialistischen Ländern aber wirken die Produk-     <lb n="N006"/>
tivkräfte wie eh und je als revolutionäre Kraft und sind - zum     <lb n="N007"/>
ersten Mal in der Geschichte der Menschheit seit der Entstehung     <lb n="N008"/>
von Klassengesellschaften - eine reine soziale Wohltat für alle</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0921] N001 - 19a - N001 Die Wissenschaftlich-technische Konterrevolution N002 Eine weitere Überlegung nach der Rede Erich Honeckera auf der N001 10* Tagung des ZK der SED N001 Von ganz grundlegender Bedeutung für die Theorie vom staats- N002 monopolistischen Kapitalismus in seinem gegenwärtigen Stadium N003 sind die Feststellungen des Genossen Honecker, die er in seiner N004 Rede auf dem 10. Plenum mit der Überschrift "Kapitalismus kann N005 technischen Fortschritt nicht in soziale Werte umwandeln" machte# N001 Genau das hat der Kapitalismus in der Vergangenheit noch tun N002 können. Darum konnte auch das, was Marx "das historische oder N003 gesellschaftliche Element" in der Lebenshaltung der Werktätigen N004 nannte (MEW, Bd.16, S.147 f.), noch zunehmen. Das ist baute nicht N005 mehr der Fall# N001 Natürlich ist der wissenschaftlich-technische Fort schritt, N002 wie Marx zu sagen pflegt, "an sich" der gleiche im Kapitalismus N003 wie im Sozialismus. Darum kann er "an sich" auch ausgetauscht N004 werden. Doch in seiner gesellschaftlichen Anwendung ist er genau N005 entgegengesetzt» Im Sozialismus schafft er soziale Werte, im Ka- N006 pitalismus soziale Unwerte wie Angriffswaffen in der Kriegsvor- N007 bereitung, und Arbeitslosigkeit, "Neue Armut" wie andere Übel in N008 der zivilen Wirtschaft# N001 Waren die Produktivkräfte einst eine revolutionäre Kraft im N002 Kapitalismus, so haben sie sich also im Laufe seiner Niedergangs- N003 periode in eine konterrevolutionäre Kraft verwandelt. Darum müssen N004 sich die fortschrittlichen Kräfte in der Welt des Kapitals gegen N005 sie wenden. In den sozialistischen Ländern aber wirken die Produk- N006 tivkräfte wie eh und je als revolutionäre Kraft und sind - zum N007 ersten Mal in der Geschichte der Menschheit seit der Entstehung N008 von Klassengesellschaften - eine reine soziale Wohltat für alle

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Archiv der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-01-09T11:07:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-01-09T11:07:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/921
Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/921>, abgerufen am 23.11.2024.