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Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

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- 19b -

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Menschen. Darum müssen alle fortschrittlichen Menschen alles tun, N002
um den wissenschaftlich-technischen Fortschritt in den soziali- N003
stischen Ländern zu fördern.

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Ganz deutlich wird die Problemstellung natürlich am Beispiel N002
der modernen Rüstungsindustrie. Mit Recht sprechen wir schon seit N003
einer Reihe von Jahren in der modernen Rüstungsindustrie nicht N004
mehr von Produktiv- sondern von Destruktivkräften. Niemals waren N005
wir Kommunisten Pazifisten gewesen, denn wir'wußten zu unterschei- N006
den zwischen gerechten und ungerechten Kriegen. Aber kann es einen N007
gerechten Nuklearkrieg geben, den, wie Genosse Erich Honeoker so N008
wahrlich deutlich erklärt hat, keine Seite gewinnen kann? Natürlich N009
nicht! Darum sind wir für eine allgemeine nukleare Abrüstung schon N010
heute bis, wie es die Sowjetunion immer wieder verlangt, zur gänz- N011
lichen Vernichtung aller Nuklearwaffen überall in der Welt. Wenn N012
sozialistische Länder über Nuklearwaffen verfügen, dann nur zum N013
Schutz der sozialen Werte, die in ihnen geschaffen werden. Wenn ka- N014
pitalistische Länder Uber Nuklearwaffen verfügen, dann zur Verbrei- N015
tung der sozialen Unwerte, die sie schaffen, über die ganze Welt.

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Wenn daher alle fortschrittlichen Menschen gegen die wissen- N002
schaftlich-technische Konterrevolution in der Welt des Kapitals N003
auf dem Gebiet der modernen Rüstungsindustrie kämpfen und wenn die N004
sozialistischen Länder jeden Erfolg in diesem Kampf mit einem ent- N005
sprechenden Abbau ihrer eigenen nuklearen Waffen begleiten würden, N006
dann wird wohl niemand in dieser Welt von einer unvernünftigen N007
Maschinenstürmerei sprechen.

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Anders erscheint so manchen die Situation auf dem Gebiet der N002
Produktion von Zivilgütern zu sein. Wenn aber, wie Genosse Erich N003
Honecker so klar auf dem 10. Plenum zeigte, im Gefolge des wissen- N004
schaftlich-technischen Fortschritts auch bei steigender Produktion

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Menschen. Darum müssen alle fortschrittlichen Menschen alles tun, N002
um den wissenschaftlich-technischen Fortschritt in den soziali- N003
stischen Ländern zu fördern.

N001
Ganz deutlich wird die Problemstellung natürlich am Beispiel N002
der modernen Rüstungsindustrie. Mit Recht sprechen wir schon seit N003
einer Reihe von Jahren in der modernen Rüstungsindustrie nicht N004
mehr von Produktiv- sondern von Destruktivkräften. Niemals waren N005
wir Kommunisten Pazifisten gewesen, denn wir'wußten zu unterschei- N006
den zwischen gerechten und ungerechten Kriegen. Aber kann es einen N007
gerechten Nuklearkrieg geben, den, wie Genosse Erich Honeoker so N008
wahrlich deutlich erklärt hat, keine Seite gewinnen kann? Natürlich N009
nicht! Darum sind wir für eine allgemeine nukleare Abrüstung schon N010
heute bis, wie es die Sowjetunion immer wieder verlangt, zur gänz- N011
lichen Vernichtung aller Nuklearwaffen überall in der Welt. Wenn N012
sozialistische Länder über Nuklearwaffen verfügen, dann nur zum N013
Schutz der sozialen Werte, die in ihnen geschaffen werden. Wenn ka- N014
pitalistische Länder Uber Nuklearwaffen verfügen, dann zur Verbrei- N015
tung der sozialen Unwerte, die sie schaffen, über die ganze Welt.

N001
Wenn daher alle fortschrittlichen Menschen gegen die wissen- N002
schaftlich-technische Konterrevolution in der Welt des Kapitals N003
auf dem Gebiet der modernen Rüstungsindustrie kämpfen und wenn die N004
sozialistischen Länder jeden Erfolg in diesem Kampf mit einem ent- N005
sprechenden Abbau ihrer eigenen nuklearen Waffen begleiten würden, N006
dann wird wohl niemand in dieser Welt von einer unvernünftigen N007
Maschinenstürmerei sprechen.

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Anders erscheint so manchen die Situation auf dem Gebiet der N002
Produktion von Zivilgütern zu sein. Wenn aber, wie Genosse Erich N003
Honecker so klar auf dem 10. Plenum zeigte, im Gefolge des wissen- N004
schaftlich-technischen Fortschritts auch bei steigender Produktion

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[0923] N001 - 19b - N001 Menschen. Darum müssen alle fortschrittlichen Menschen alles tun, N002 um den wissenschaftlich-technischen Fortschritt in den soziali- N003 stischen Ländern zu fördern. N001 Ganz deutlich wird die Problemstellung natürlich am Beispiel N002 der modernen Rüstungsindustrie. Mit Recht sprechen wir schon seit N003 einer Reihe von Jahren in der modernen Rüstungsindustrie nicht N004 mehr von Produktiv- sondern von Destruktivkräften. Niemals waren N005 wir Kommunisten Pazifisten gewesen, denn wir'wußten zu unterschei- N006 den zwischen gerechten und ungerechten Kriegen. Aber kann es einen N007 gerechten Nuklearkrieg geben, den, wie Genosse Erich Honeoker so N008 wahrlich deutlich erklärt hat, keine Seite gewinnen kann? Natürlich N009 nicht! Darum sind wir für eine allgemeine nukleare Abrüstung schon N010 heute bis, wie es die Sowjetunion immer wieder verlangt, zur gänz- N011 lichen Vernichtung aller Nuklearwaffen überall in der Welt. Wenn N012 sozialistische Länder über Nuklearwaffen verfügen, dann nur zum N013 Schutz der sozialen Werte, die in ihnen geschaffen werden. Wenn ka- N014 pitalistische Länder Uber Nuklearwaffen verfügen, dann zur Verbrei- N015 tung der sozialen Unwerte, die sie schaffen, über die ganze Welt. N001 Wenn daher alle fortschrittlichen Menschen gegen die wissen- N002 schaftlich-technische Konterrevolution in der Welt des Kapitals N003 auf dem Gebiet der modernen Rüstungsindustrie kämpfen und wenn die N004 sozialistischen Länder jeden Erfolg in diesem Kampf mit einem ent- N005 sprechenden Abbau ihrer eigenen nuklearen Waffen begleiten würden, N006 dann wird wohl niemand in dieser Welt von einer unvernünftigen N007 Maschinenstürmerei sprechen. N001 Anders erscheint so manchen die Situation auf dem Gebiet der N002 Produktion von Zivilgütern zu sein. Wenn aber, wie Genosse Erich N003 Honecker so klar auf dem 10. Plenum zeigte, im Gefolge des wissen- N004 schaftlich-technischen Fortschritts auch bei steigender Produktion

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Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/923>, abgerufen am 23.11.2024.