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Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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por, öffnete die Thür des Zimmers und zog ihn an das Fenster. Siehe nun, rief er mit leidenschaftlichem Schmerze aus, siehe nun auch du jenen unseligen Zauber, der das süßeste Leben zum Stein erstarren machte!

Stuart blickte hinaus. Das antike Denkmal, dessen obere Theile er schon von der Straße aus wahrgenommen hatte, stand ihm in einiger Entfernung vollständig gegenüber. Es war eine korinthische Säulenstellung, über deren Gebälk Pfeiler mit halb erhobenen menschlichen Gestalten, ungefähr in Lebensgröße, angeordnet waren; über den Pfeilern lief ein anderes leichteres Gebälk hin. Stuart hatte bis jetzt eine architektonische Composition solcher Art nirgend kennen gelernt. Leider war das Ganze nur ein Fragment, da nur fünf Säulen noch aufrecht standen, eingebaut in die Giebelwand eines niedrigen Wohnhauses, welches daran anlehnte. Die Pfeilerstellung mit den Bildwerken ragte wie eine freie Gallerte über dem Hause empor. Die Bildwerke schienen Gestalten der griechischen Mythe darzustellen; die Art und Weise, wie sie mit den Pfeilern verbunden waren, ihre Behandlung und Ausführung, erschienen Stuart höchst beachtenswerth. Die überraschende Originalität des ganzen Werkes zog ihn ungemein an; er vermochte es nicht, die Blicke davon abzuwenden.

Dimitri verhielt sich still und freute sich des lebhaften Interesses, welches das Denkmal bei Stuart erweckte. Nicht wahr, so unterbrach er endlich das Schweigen, nicht wahr,, sie ist schön, schön wie keine Andre ? -- Von

por, öffnete die Thür des Zimmers und zog ihn an das Fenster. Siehe nun, rief er mit leidenschaftlichem Schmerze aus, siehe nun auch du jenen unseligen Zauber, der das süßeste Leben zum Stein erstarren machte!

Stuart blickte hinaus. Das antike Denkmal, dessen obere Theile er schon von der Straße aus wahrgenommen hatte, stand ihm in einiger Entfernung vollständig gegenüber. Es war eine korinthische Säulenstellung, über deren Gebälk Pfeiler mit halb erhobenen menschlichen Gestalten, ungefähr in Lebensgröße, angeordnet waren; über den Pfeilern lief ein anderes leichteres Gebälk hin. Stuart hatte bis jetzt eine architektonische Composition solcher Art nirgend kennen gelernt. Leider war das Ganze nur ein Fragment, da nur fünf Säulen noch aufrecht standen, eingebaut in die Giebelwand eines niedrigen Wohnhauses, welches daran anlehnte. Die Pfeilerstellung mit den Bildwerken ragte wie eine freie Gallerte über dem Hause empor. Die Bildwerke schienen Gestalten der griechischen Mythe darzustellen; die Art und Weise, wie sie mit den Pfeilern verbunden waren, ihre Behandlung und Ausführung, erschienen Stuart höchst beachtenswerth. Die überraschende Originalität des ganzen Werkes zog ihn ungemein an; er vermochte es nicht, die Blicke davon abzuwenden.

Dimitri verhielt sich still und freute sich des lebhaften Interesses, welches das Denkmal bei Stuart erweckte. Nicht wahr, so unterbrach er endlich das Schweigen, nicht wahr,, sie ist schön, schön wie keine Andre ? — Von

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[0036] por, öffnete die Thür des Zimmers und zog ihn an das Fenster. Siehe nun, rief er mit leidenschaftlichem Schmerze aus, siehe nun auch du jenen unseligen Zauber, der das süßeste Leben zum Stein erstarren machte! Stuart blickte hinaus. Das antike Denkmal, dessen obere Theile er schon von der Straße aus wahrgenommen hatte, stand ihm in einiger Entfernung vollständig gegenüber. Es war eine korinthische Säulenstellung, über deren Gebälk Pfeiler mit halb erhobenen menschlichen Gestalten, ungefähr in Lebensgröße, angeordnet waren; über den Pfeilern lief ein anderes leichteres Gebälk hin. Stuart hatte bis jetzt eine architektonische Composition solcher Art nirgend kennen gelernt. Leider war das Ganze nur ein Fragment, da nur fünf Säulen noch aufrecht standen, eingebaut in die Giebelwand eines niedrigen Wohnhauses, welches daran anlehnte. Die Pfeilerstellung mit den Bildwerken ragte wie eine freie Gallerte über dem Hause empor. Die Bildwerke schienen Gestalten der griechischen Mythe darzustellen; die Art und Weise, wie sie mit den Pfeilern verbunden waren, ihre Behandlung und Ausführung, erschienen Stuart höchst beachtenswerth. Die überraschende Originalität des ganzen Werkes zog ihn ungemein an; er vermochte es nicht, die Blicke davon abzuwenden. Dimitri verhielt sich still und freute sich des lebhaften Interesses, welches das Denkmal bei Stuart erweckte. Nicht wahr, so unterbrach er endlich das Schweigen, nicht wahr,, sie ist schön, schön wie keine Andre ? — Von

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:01:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:01:39Z)

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Zitationshilfe: Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kugler_incantada_1910/36>, abgerufen am 03.12.2024.