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Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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dem fanatischen Glaubenseifer der christlichen Beherrscher Spaniens geflüchtet waren, -- pflegten das Denkmal nach jener Sage mit dem spanischen Namen der Incantada, des Zauberhauses, zu bezeichnen. Von dem alten Baruch, auf dessen Grund und Boden das Denkmal stand und dessen Haus an die Säulen desselben lehnte, glaubte Paradise Empfehlendes berichten zu können. Das Sprichwort, das gerade den Juden von Salonichi üble Dinge nachrühmt, finde auf ihn nicht allzustrenge Anwendung. Verschmähe er auch keineswegs irgend eine Gelegenheit, die sich ihm zur Gewinnung eines Vortheils darbiete, halte er auch mit Hartnäckigkeit an den geringfügigsten und äußerlichsten Satzungen des Judenthums fest, so lasse sich mit ihm doch immer ein vollkommen sicheres Geschäft abschließen. Er, Paradise, habe dies bereits hinlänglich erprobt. Zugleich sei der alte Baruch ihm in mannichfacher Beziehung verpflichtet und wisse sehr wohl, daß ihm der Einfluß des brittischen Consuls auch in künftigen Fällen sehr wichtig sein könne; es sei daher auf keine Weise zu erwarten, daß er dem Plane Stuart's wegen der Aufnahme der Incantada und der Bildwerke an derselben und wegen der Einführung Dimitri's ein Hinderniß in den Weg legen würde.

Paradise hatte Stuart außerdem aber andere Dinge minder erfreulichen Inhalts mitzutheilen. Er hatte soeben eine Nachricht erhalten, welche das Gerücht von der im Norden ausgebrochenen Pest nur allzu

dem fanatischen Glaubenseifer der christlichen Beherrscher Spaniens geflüchtet waren, — pflegten das Denkmal nach jener Sage mit dem spanischen Namen der Incantada, des Zauberhauses, zu bezeichnen. Von dem alten Baruch, auf dessen Grund und Boden das Denkmal stand und dessen Haus an die Säulen desselben lehnte, glaubte Paradise Empfehlendes berichten zu können. Das Sprichwort, das gerade den Juden von Salonichi üble Dinge nachrühmt, finde auf ihn nicht allzustrenge Anwendung. Verschmähe er auch keineswegs irgend eine Gelegenheit, die sich ihm zur Gewinnung eines Vortheils darbiete, halte er auch mit Hartnäckigkeit an den geringfügigsten und äußerlichsten Satzungen des Judenthums fest, so lasse sich mit ihm doch immer ein vollkommen sicheres Geschäft abschließen. Er, Paradise, habe dies bereits hinlänglich erprobt. Zugleich sei der alte Baruch ihm in mannichfacher Beziehung verpflichtet und wisse sehr wohl, daß ihm der Einfluß des brittischen Consuls auch in künftigen Fällen sehr wichtig sein könne; es sei daher auf keine Weise zu erwarten, daß er dem Plane Stuart's wegen der Aufnahme der Incantada und der Bildwerke an derselben und wegen der Einführung Dimitri's ein Hinderniß in den Weg legen würde.

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[0043] dem fanatischen Glaubenseifer der christlichen Beherrscher Spaniens geflüchtet waren, — pflegten das Denkmal nach jener Sage mit dem spanischen Namen der Incantada, des Zauberhauses, zu bezeichnen. Von dem alten Baruch, auf dessen Grund und Boden das Denkmal stand und dessen Haus an die Säulen desselben lehnte, glaubte Paradise Empfehlendes berichten zu können. Das Sprichwort, das gerade den Juden von Salonichi üble Dinge nachrühmt, finde auf ihn nicht allzustrenge Anwendung. Verschmähe er auch keineswegs irgend eine Gelegenheit, die sich ihm zur Gewinnung eines Vortheils darbiete, halte er auch mit Hartnäckigkeit an den geringfügigsten und äußerlichsten Satzungen des Judenthums fest, so lasse sich mit ihm doch immer ein vollkommen sicheres Geschäft abschließen. Er, Paradise, habe dies bereits hinlänglich erprobt. Zugleich sei der alte Baruch ihm in mannichfacher Beziehung verpflichtet und wisse sehr wohl, daß ihm der Einfluß des brittischen Consuls auch in künftigen Fällen sehr wichtig sein könne; es sei daher auf keine Weise zu erwarten, daß er dem Plane Stuart's wegen der Aufnahme der Incantada und der Bildwerke an derselben und wegen der Einführung Dimitri's ein Hinderniß in den Weg legen würde. Paradise hatte Stuart außerdem aber andere Dinge minder erfreulichen Inhalts mitzutheilen. Er hatte soeben eine Nachricht erhalten, welche das Gerücht von der im Norden ausgebrochenen Pest nur allzu

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:01:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:01:39Z)

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Zitationshilfe: Kugler, Franz: Die Incantada. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 81–146. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kugler_incantada_1910/43>, abgerufen am 21.11.2024.