Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von der Glasmacher-Kunst. MAn nimmt der Fritta Crystalli, und des Bley-Kalches/ iedes 16. Dieses alles thut man/ wohl vermischet/ in einen mäßig-warmen Hernach vermischet man die materia wohl/ und probiret/ ob die Das 72. Capitel. Die blaue Lasur-Stein-Farbe zu machen. MAn lässet das schöne Milchfarbichte Glas (nach Anleitung des Nach diesem rühret mans wiederumb herumb/ und wenn die Farbe Das O iij
Von der Glasmacher-Kunſt. MAn nimmt der Fritta Cryſtalli, und des Bley-Kalches/ iedes 16. Dieſes alles thut man/ wohl vermiſchet/ in einen maͤßig-warmen Hernach vermiſchet man die materia wohl/ und probiret/ ob die Das 72. Capitel. Die blaue Laſur-Stein-Farbe zu machen. MAn laͤſſet das ſchoͤne Milchfarbichte Glas (nach Anleitung des Nach dieſem ruͤhret mans wiederumb herumb/ und wenn die Farbe Das O iij
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Von der Glasmacher-Kunſt.
MAn nimmt der Fritta Cryſtalli, und des Bley-Kalches/ iedes 16.
Pfund/ zu dieſem/ nachdem ſie wohl vermenget und geſiebet wor-
den/ thut man noch 12. Loth von dem Kupffer-Hammerſchlag/ welcher 3.
mal gecalciniret worden iſt/ und 48. Gran des Croci Martis, mit Eßig
bereitet.
Dieſes alles thut man/ wohl vermiſchet/ in einen maͤßig-warmen
Topff/ und wirfft es nach 12. Stunden ins Waſſer/ ſondert das Bley
darvon/ und reiniget es abermal/ 12. Stunden lang im Topffe.
Hernach vermiſchet man die materia wohl/ und probiret/ ob die
Farbe recht ſey; im Fall ſie gruͤnlicht zu ſeyn ſcheinet/ ſo thut man/ vom
Croco Martis, noch etwas hinzu/ alsdenn koͤmmt an ſtatt der gruͤnen/
eine ſchoͤne Gold-Farbe herfuͤr/ ſolche kan man fortan verarbeiten/ ſo
wird man eine ſchoͤne Gold-Farbe bekommen/ dergleichen ich zum oͤff-
tern bereitet habe.
Das 72. Capitel.
Die blaue Laſur-Stein-Farbe zu machen.
MAn laͤſſet das ſchoͤne Milchfarbichte Glas (nach Anleitung des
55. Capitels/ aus dem weiſſeſten Cryſtall bereitet) in einen Topff
ſchmeltzẽ/ uñ thut nach uñ nach eben ſo viel blaue Mahler-Smalte darein/
als zu voͤlliger Faͤrbung deſſelbigen wird von noͤthen ſeyn. Hernach ver-
miſchet man das Glas/ und probiret es/ umb zuſehen/ ob die Farbe recht
ſey; wenn dem alſo iſt/ ſo laͤſſet mans noch 2. Stunden lang ſtehen; Als-
denn wirds nochmals herumb geruͤhret/ und die Farbe wiederumb ge-
probiret; wenn ſich nun alles wohl und recht befindet/ ſo laͤſſet mans noch
10. Stund lang ruhen.
Nach dieſem ruͤhret mans wiederumb herumb/ und wenn die Farbe
in gleichẽ Grad unveraͤndeꝛlich verbleibet/ ſo kan mans verarbeiten/ uñ al-
lerley Geſchirr daraus bereiten/ welche an der Farb/ einem rothen Laſur-
Stein gantz gleich und aͤhnlich kommen werden: Jm fall ſich die Mate-
ria/ wenn der Kuͤnſtler in der Arbeit iſt/ auffſchwellete/ ſo ſoll man ihr nur
etliche Goldblaͤdlein zuſetzen/ welche/ wan ſie in dem auffblehenden Glas
wohl zertheilet werden/ die natuͤrliche Farbe des Laſur-Steines noch
mehr befoͤrdern helffen.
Das
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