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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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ANTHONII NERI Siebendes Buch/

MAn nimmt des Quecksilbers 2. Theil/ und 3. Theil von den flori-
bus Sulphuris/
auch 8. Theil des Salmiacs; dieses alles auff ei-
nen Reibstein wohl zerrieben/ wird sammt dem Mercurio in eine langhal-
sichtige und beschlagene Kolben gethan/ auch in eine Sand-Capellen ge-
setzet/ und bey gelinden Feuer lässet man alle Feuchtigkeit davon ab-
dämpffen/ nach diesen machet man das Mundloch des Glases wohl
zu/ und giebet ein stärckeres Feuer/ gleichwie in den sublimationibus zu
geschehen pfleget/ solches aber continuiret man biß zu Ende/ so bekommet
man ein sehr schöne und anmuthige blaue Farb.

Das 112. Capitel.

Eine Manier/ wie man einem natürlichen Türckis seine
verlohrne Farb wieder geben solle.

MAn thut den weißlichten und entfärbten Türckis in ein Glas/
giesset süß Mandel-Oehl darüber/ und hält solches bey einem gelin-
den Feuer zwey Tag lang in der Aschen/ so wird er seine verlohrne Farb
wiederum erlangen.

Das 113. Capitel.

Eine Mixtur zu denen Spiegeln zu machen.

MAn nimmt des gereinigten Zinnes 3. Pfund/ und des gereinigten
Kupffers 1. Pfund/ das Kupffer wird erstlich/ hernach das Zinn
geschmoltzen.

Zu diesen/ wann sie wohl zerschmoltzen und geflossen/ thut man 12.
Loth/ des rothen und ein wenig gebrandten Weinsteins/ 3. Loth Salpe-
ter/ ein und ein halb Loth Alaun/ und 4. Loth Arsenic.

Dieses alles lässet man ausrauchen/ und giesset es in die Spiegel-
Form; so bekommet man eine sehr gute und schöne Materia zu den Spie-
geln/ welche/ wann sie gepoliret/ die Figuren und Gestalten sehr genau
und ähnlich vor Augen stellet: Dieses nun ist diejenige Mixtue/ die man
ins gemein die Stahlmixtur zu nennen pfleget.

Das 114. Capitel.

Wie man die Glaskugeln/ und andere weisse Gläser inwen-

dig
ANTHONII NERI Siebendes Buch/

MAn nimmt des Queckſilbers 2. Theil/ und 3. Theil von den flori-
bus Sulphuris/
auch 8. Theil des Salmiacs; dieſes alles auff ei-
nen Reibſtein wohl zerrieben/ wird ſam̃t dem Mercurio in eine langhal-
ſichtige und beſchlagene Kolben gethan/ auch in eine Sand-Capellen ge-
ſetzet/ und bey gelinden Feuer laͤſſet man alle Feuchtigkeit davon ab-
daͤmpffen/ nach dieſen machet man das Mundloch des Glaſes wohl
zu/ und giebet ein ſtaͤrckeres Feuer/ gleichwie in den ſublimationibus zu
geſchehen pfleget/ ſolches aber continuiret man biß zu Ende/ ſo bekommet
man ein ſehr ſchoͤne und anmuthige blaue Farb.

Das 112. Capitel.

Eine Manier/ wie man einem natuͤrlichen Tuͤrckis ſeine
verlohrne Farb wieder geben ſolle.

MAn thut den weißlichten und entfaͤrbten Tuͤrckis in ein Glas/
gieſſet ſuͤß Mandel-Oehl daruͤber/ uñ haͤlt ſolches bey einem gelin-
den Feuer zwey Tag lang in der Aſchen/ ſo wird er ſeine verlohrne Farb
wiederum erlangen.

Das 113. Capitel.

Eine Mixtur zu denen Spiegeln zu machen.

MAn nimmt des gereinigten Zinnes 3. Pfund/ und des gereinigten
Kupffers 1. Pfund/ das Kupffer wird erſtlich/ hernach das Zinn
geſchmoltzen.

Zu dieſen/ wann ſie wohl zerſchmoltzen und gefloſſen/ thut man 12.
Loth/ des rothen und ein wenig gebrandten Weinſteins/ 3. Loth Salpe-
ter/ ein und ein halb Loth Alaun/ und 4. Loth Arſenic.

Dieſes alles laͤſſet man ausrauchen/ und gieſſet es in die Spiegel-
Form; ſo bekommet man eine ſehr gute und ſchoͤne Materia zu den Spie-
geln/ welche/ wann ſie gepoliret/ die Figuren und Geſtalten ſehr genau
und aͤhnlich vor Augen ſtellet: Dieſes nun iſt diejenige Mixtue/ die man
ins gemein die Stahlmixtur zu nennen pfleget.

Das 114. Capitel.

Wie man die Glaskugeln/ und andere weiſſe Glaͤſer inwen-

dig
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[156/0194] ANTHONII NERI Siebendes Buch/ MAn nimmt des Queckſilbers 2. Theil/ und 3. Theil von den flori- bus Sulphuris/ auch 8. Theil des Salmiacs; dieſes alles auff ei- nen Reibſtein wohl zerrieben/ wird ſam̃t dem Mercurio in eine langhal- ſichtige und beſchlagene Kolben gethan/ auch in eine Sand-Capellen ge- ſetzet/ und bey gelinden Feuer laͤſſet man alle Feuchtigkeit davon ab- daͤmpffen/ nach dieſen machet man das Mundloch des Glaſes wohl zu/ und giebet ein ſtaͤrckeres Feuer/ gleichwie in den ſublimationibus zu geſchehen pfleget/ ſolches aber continuiret man biß zu Ende/ ſo bekommet man ein ſehr ſchoͤne und anmuthige blaue Farb. Das 112. Capitel. Eine Manier/ wie man einem natuͤrlichen Tuͤrckis ſeine verlohrne Farb wieder geben ſolle. MAn thut den weißlichten und entfaͤrbten Tuͤrckis in ein Glas/ gieſſet ſuͤß Mandel-Oehl daruͤber/ uñ haͤlt ſolches bey einem gelin- den Feuer zwey Tag lang in der Aſchen/ ſo wird er ſeine verlohrne Farb wiederum erlangen. Das 113. Capitel. Eine Mixtur zu denen Spiegeln zu machen. MAn nimmt des gereinigten Zinnes 3. Pfund/ und des gereinigten Kupffers 1. Pfund/ das Kupffer wird erſtlich/ hernach das Zinn geſchmoltzen. Zu dieſen/ wann ſie wohl zerſchmoltzen und gefloſſen/ thut man 12. Loth/ des rothen und ein wenig gebrandten Weinſteins/ 3. Loth Salpe- ter/ ein und ein halb Loth Alaun/ und 4. Loth Arſenic. Dieſes alles laͤſſet man ausrauchen/ und gieſſet es in die Spiegel- Form; ſo bekommet man eine ſehr gute und ſchoͤne Materia zu den Spie- geln/ welche/ wann ſie gepoliret/ die Figuren und Geſtalten ſehr genau und aͤhnlich vor Augen ſtellet: Dieſes nun iſt diejenige Mixtue/ die man ins gemein die Stahlmixtur zu nennen pfleget. Das 114. Capitel. Wie man die Glaskugeln/ und andere weiſſe Glaͤſer inwen- dig

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/194>, abgerufen am 04.12.2024.