Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von denen Edelgesteinen ins gemein. gierung des Feuers fast das meiste liegt/ und also nicht ein ieder diesesStückgen treffen wird. Sonst berichtet Ludovicus Vardomaneus, ein Römer/ daß der Anmerckung/ DJe Rubinen werden an zweyen Orten in Jndien/ Von dem eigentlichen Werth und Preiß des Rubins. Der Preiß oder Werth der Rubinen ist dieser: Ein I. Rati Ppp ij
Von denen Edelgeſteinen ins gemein. gierung des Feuers faſt das meiſte liegt/ und alſo nicht ein ieder dieſesStuͤckgen treffen wird. Sonſt berichtet Ludovicus Vardomaneus, ein Roͤmer/ daß der Anmerckung/ DJe Rubinen werden an zweyen Orten in Jndien/ Von dem eigentlichen Werth und Preiß des Rubins. Der Preiß oder Werth der Rubinen iſt dieſer: Ein I. Rati Ppp ij
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Von denen Edelgeſteinen ins gemein.
gierung des Feuers faſt das meiſte liegt/ und alſo nicht ein ieder dieſes
Stuͤckgen treffen wird.
Sonſt berichtet Ludovicus Vardomaneus, ein Roͤmer/ daß der
Koͤnig zu Pegu in Jndien einen ſo groſſen und hellen Carfunckel oder
Rubin habe/ daß er bey deſſen hellen Schein/ an einen finſtern Ort/ eben
ſo wohl ſehen kan/ als wann ſelbiger Ort/ von der Sonnen-Strah-
len erleuchtet wuͤrde; Von den Rubinen werden vielerley Arten
gefunden/ darzu kan man auch die rothen Hyacinth und Grana-
ten rechnen: die beſten Rubin werden in der Jnſul Zeilan gefun-
den/ man findet auch etliche kleine in Coria/ Calecuth/ Cam-
baya und Bißnager: Sonſten aber wird er meiſtentheils in den Berg-
gaͤngen gefunden/ da man den Sapphier findet/ und nach ſeiner man-
cherley Nahrung/ wird er in vermiſchter Farb angetroffen: Kaͤyſer Ru-
dolphus/ der andere dieſes Nahmens/ hat nach Auſſag des Boetius/ ei-
nen Rubin gehabt/ der ſo groß als ein Huͤner-Ey geweſen iſt/ und von
ſeinem Werth iſt zu wiſſen/ daß/ wann er zween Scrupel wiegt/ ſo wird
er wegen ſeines herrlichen Glantzes und Strahlen/ dem Diamant
gleich geſchaͤtzet; ſonſt wird er ſelten groͤſſer als eine
Haſelnuß gefunden.
Anmerckung/
DJe Rubinen werden an zweyen Orten in Jndien/
nemlich im Koͤnigreich Pegu/ und in der Jnſel Cey-
lan gefunden/ man laͤſſet aber wenig von dannen
herausfuͤhren.
Von dem eigentlichen Werth und Preiß
des Rubins.
Der Preiß oder Werth der Rubinen iſt dieſer: Ein
guter Rubin/ am Gewicht 1. Rati (ſo ſieben Acht-Theil eines
Karats ſeyn) wird geſchaͤtzt vor 20. alte Jndianiſche Paga-
den/ eine iede Pagade ungefehr zu 10. Kopff-Stuͤck oder 2.
Philipps-Thaler unſers Gelds gerechnet/ zwey Rati aber
(iſt am Gewicht 1. Karat 3. Gran) betraͤgt ſich ſchon amge-
ſchaͤtzten Werth 5. mahl ſo viel/ nehmlich 100. Pagadi oder 200
Dicke- oder Philipps-Thaler. Aber
I. Rati
Ppp ij
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Zitationshilfe: | Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/531>, abgerufen am 16.07.2024. |