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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Von denen Edelgesteinen ins gemein.
an einen Sontag auch in der Stunde der Sonnen/ wenns sonderlich auch
zu gleich nahe vor oder am Neu-Mond ist. Sonst befindet man/ daß die
Corallen viel schöner sind/ wenn sie von Manns-Personen/ als wann sie
von Frauens-Personen/ getragen werden; Jtem/ daß sie unannehmliche
Flecken und Farben bekommen/ so die Person gefährlich kranck ist; Es wer-
den auch sonsten/ diesem Gewächs/ wider die Bezauberungen/ Melancho-
ley und dergleichen Kranckheiten/ von Paracelso und andern viel Tugen-
den zugeschrieben.

Anmerckung.
Oder eigendliche Beschreibung/ wie und wo die
Corallen gefunden werden.

ES seynd in allen 8. Oerter/ allwo die Corallen gefun-
den und gefischet werden; Drey derselben sind in den
äussersten Theilen der Jnsul Corsica und Sardinien;
Als erstlich Argelia/ (allwo die besten) zweytes Baza; drit-
tens nahe an der Jnsel S. Petri; der vierdte Ort aber ist in
den äussersten Theil von Sicilien/ nahe an Drepanum: der
fünffte und sechste/ ist in denen äussersten Theilen Africa/
Jtem nahe an der Pastey von Tabacco; der siebende ist in
den äussersten Theil von Catalonien/ nahe an den Vorge-
bürge Qviers genannd/ der achte und letzste Ort ist bey Ma-
joraca.

Aber die recht rothen Corallen/ werden einig und allein
in den Mittelländischen Meer gefunden; aus welchen sie von
Anfang des Monats Aprillis biß zu Ende des Monats Ju-
lii gefischet und heraus gezogen werden/ und zwar also: Es
werden zu dieser Fischerey in die 200. kleine Schifflein gebrau-
chet/ mit welchen sie auff folgende Weise die Corallen fischen:

Sie fügen 2. grosse Balcken ins Kreutze zusammen/ an
welche sie in der mitte/ so viel Bley als das Holtz zu unter-
sencken nöthig ist/ mit Stricken anbinden; auch ist das Bley
allenthalben mit Stricken durchflochten; an dieses Creutz

Holtze

Von denen Edelgeſteinen ins gemein.
an einen Sontag auch in der Stunde der Sonnen/ wenns ſonderlich auch
zu gleich nahe vor oder am Neu-Mond iſt. Sonſt befindet man/ daß die
Corallen viel ſchoͤner ſind/ wenn ſie von Manns-Perſonen/ als wann ſie
von Frauens-Perſonen/ getragen werden; Jtem/ daß ſie unannehmliche
Flecken und Farben bekommen/ ſo die Perſon gefaͤhrlich kranck iſt; Es wer-
den auch ſonſten/ dieſem Gewaͤchs/ wider die Bezauberungen/ Melancho-
ley und dergleichen Kranckheiten/ von Paracelſo und andern viel Tugen-
den zugeſchrieben.

Anmerckung.
Oder eigendliche Beſchreibung/ wie und wo die
Corallen gefunden werden.

ES ſeynd in allen 8. Oerter/ allwo die Corallen gefun-
den und gefiſchet werden; Drey derſelben ſind in den
aͤuſſerſten Theilen der Jnſul Corſica und Sardinien;
Als erſtlich Argelia/ (allwo die beſten) zweytes Baza; drit-
tens nahe an der Jnſel S. Petri; der vierdte Ort aber iſt in
den aͤuſſerſten Theil von Sicilien/ nahe an Drepanum: der
fuͤnffte und ſechſte/ iſt in denen aͤuſſerſten Theilen Africa/
Jtem nahe an der Paſtey von Tabacco; der ſiebende iſt in
den aͤuſſerſten Theil von Catalonien/ nahe an den Vorge-
buͤrge Qviers genannd/ der achte und letzſte Ort iſt bey Ma-
joraca.

Aber die recht rothen Corallen/ werden einig und allein
in den Mittellaͤndiſchen Meer gefunden; aus welchen ſie von
Anfang des Monats Aprillis biß zu Ende des Monats Ju-
lii gefiſchet und heraus gezogen werden/ und zwar alſo: Es
werden zu dieſer Fiſcherey in die 200. kleine Schifflein gebrau-
chet/ mit welchen ſie auff folgende Weiſe die Corallen fiſchen:

Sie fuͤgen 2. groſſe Balcken ins Kreutze zuſammen/ an
welche ſie in der mitte/ ſo viel Bley als das Holtz zu unter-
ſencken noͤthig iſt/ mit Stricken anbinden; auch iſt das Bley
allenthalben mit Stricken durchflochten; an dieſes Creutz

Holtze
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[127/0551] Von denen Edelgeſteinen ins gemein. an einen Sontag auch in der Stunde der Sonnen/ wenns ſonderlich auch zu gleich nahe vor oder am Neu-Mond iſt. Sonſt befindet man/ daß die Corallen viel ſchoͤner ſind/ wenn ſie von Manns-Perſonen/ als wann ſie von Frauens-Perſonen/ getragen werden; Jtem/ daß ſie unannehmliche Flecken und Farben bekommen/ ſo die Perſon gefaͤhrlich kranck iſt; Es wer- den auch ſonſten/ dieſem Gewaͤchs/ wider die Bezauberungen/ Melancho- ley und dergleichen Kranckheiten/ von Paracelſo und andern viel Tugen- den zugeſchrieben. Anmerckung. Oder eigendliche Beſchreibung/ wie und wo die Corallen gefunden werden. ES ſeynd in allen 8. Oerter/ allwo die Corallen gefun- den und gefiſchet werden; Drey derſelben ſind in den aͤuſſerſten Theilen der Jnſul Corſica und Sardinien; Als erſtlich Argelia/ (allwo die beſten) zweytes Baza; drit- tens nahe an der Jnſel S. Petri; der vierdte Ort aber iſt in den aͤuſſerſten Theil von Sicilien/ nahe an Drepanum: der fuͤnffte und ſechſte/ iſt in denen aͤuſſerſten Theilen Africa/ Jtem nahe an der Paſtey von Tabacco; der ſiebende iſt in den aͤuſſerſten Theil von Catalonien/ nahe an den Vorge- buͤrge Qviers genannd/ der achte und letzſte Ort iſt bey Ma- joraca. Aber die recht rothen Corallen/ werden einig und allein in den Mittellaͤndiſchen Meer gefunden; aus welchen ſie von Anfang des Monats Aprillis biß zu Ende des Monats Ju- lii gefiſchet und heraus gezogen werden/ und zwar alſo: Es werden zu dieſer Fiſcherey in die 200. kleine Schifflein gebrau- chet/ mit welchen ſie auff folgende Weiſe die Corallen fiſchen: Sie fuͤgen 2. groſſe Balcken ins Kreutze zuſammen/ an welche ſie in der mitte/ ſo viel Bley als das Holtz zu unter- ſencken noͤthig iſt/ mit Stricken anbinden; auch iſt das Bley allenthalben mit Stricken durchflochten; an dieſes Creutz Holtze

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/551>, abgerufen am 24.11.2024.