Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.ANTHONII NERI Erstes Buch/ zu schwächen/ welches dem verständigen Urtheil des Glas-machers heim-gestellet wird. Wiewohl man auß Erfahrung/ der Sache allezeit lieber zu wenig/ Wann nun/ nach dem man das Pulver hat darzu gethan/ 24. Alles dieses/ wird auch bey den grossen Crystallinen Geschirren in Hierbey ist anzumercken/ daß die Muranen zu dergleichen Arbeit/ Das 23. Capitel. Eine Blaue oder Meer-Wasser-Farb zu machen. MAn muß in dem Ofen/ einen Topff des gereinigten Glases/ aus Nachdem nun das Glas bester Massen gereiniget/ so thut man Nach Verfliessung zweyer Stunden wird das Glas wiederumb fleißig
ANTHONII NERI Erſtes Buch/ zu ſchwaͤchen/ welches dem veꝛſtaͤndigen Urtheil des Glas-machers heim-geſtellet wird. Wiewohl man auß Erfahrung/ der Sache allezeit lieber zu wenig/ Wann nun/ nach dem man das Pulver hat darzu gethan/ 24. Alles dieſes/ wird auch bey den groſſen Cryſtallinen Geſchirren in Hierbey iſt anzumercken/ daß die Muranen zu dergleichen Arbeit/ Das 23. Capitel. Eine Blaue oder Meer-Waſſer-Farb zu machen. MAn muß in dem Ofen/ einen Topff des gereinigten Glaſes/ aus Nachdem nun das Glas beſter Maſſen gereiniget/ ſo thut man Nach Verflieſſung zweyer Stunden wird das Glas wiederumb fleißig
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ANTHONII NERI Erſtes Buch/
zu ſchwaͤchen/ welches dem veꝛſtaͤndigen Urtheil des Glas-machers heim-
geſtellet wird.
Wiewohl man auß Erfahrung/ der Sache allezeit lieber zu wenig/
als zu viel thut; die Farb aber kan man/ ſonderlich bey wohlgereinigten
Glas/ allezeit etwas verſtaͤrcken.
Wann nun/ nach dem man das Pulver hat darzu gethan/ 24.
Stund verfloſſen ſind/ ſo kan das Glas verarbeitet werden/ nachdem
mans zuvor/ eh die Arbeit angefangen/ durch und durch wohlgeruͤhret/
und mit der Farbe durchmiſchet hat; denn ſonſten ſetzen ſich die Farben
zu Boden/ und iſt das oberſte Glas ohne Farb.
Alles dieſes/ wird auch bey den groſſen Cryſtallinen Geſchirren in
acht genommen; dieſe Manier/ das Meer-Waſſer zu machen/ habe ich
1602. zu Florentz erfahren/ und vielerley Gefaͤſſe von ſchoͤnen Farben/
zum haͤuslichen Gebrauch/ dazumal bereitet.
Hierbey iſt anzumercken/ daß die Muranen zu dergleichen Arbeit/
gleiches Gewicht/ von der Fritta Cryſtalli und Rochettæ nehmen/ und
doch nichts deſto weniger/ eine ſchoͤne Meer-Waſſer-Farb/ daraus be-
kommen; die allerſchoͤnſte/ dergleichen Farb aber/ wird aus dem bloſen
Cryſtall gemachet.
Das 23. Capitel.
Eine Blaue oder Meer-Waſſer-Farb zu machen.
MAn muß in dem Ofen/ einen Topff des gereinigten Glaſes/ aus
der Fritta, der Rochettæ oder Sodæ Hiſpanicæ bereitet/ haben; je-
doch iſt die Fritta der Levantiſchen Rochettæ, zu dieſer Sache am be-
qvemſten.
Nachdem nun das Glas beſter Maſſen gereiniget/ ſo thut man
deſſen 20. Pfund in einen Topff/ ſamt 12. Loth des zitternden Kupffers
(welches/ Beſag des 20. Capitels/ wohl gecalciniret uñ præpariret wor-
den.) auff gleiche Manier/ wie obẽ/ bey der Bereitung der Meer-Waſſer-
Farb/ iſt angezeiget worden: Das Saltz/ welches auff dem Glas gleich
einem Oehl ſchwimmet/ wie die Glas-macher wohl wiſſen/ ſoll fleißig ab-
genommen werden; ſo wird eine Wunderſchoͤne blaue und Meeꝛ-Elſter-
Farb hervor kommen/ welche nach Erheiſchung der Arbeit/ wie denen
Kuͤnſtlern bekannt iſt/ verſtaͤrcket oder geſchwaͤchet werden kan.
Nach Verflieſſung zweyer Stunden wird das Glas wiederumb
fleißig
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