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Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 3, Abt. 1. Tübingen, 1880.

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§. 91. Die Versorgung der Militairpersonen und ihrer Hinterbliebenen.
Vorschriften in den übrigen Staaten des Norddeutschen Bundes ist
nicht durch Präsidialverordnung erfolgt, sondern den einzelnen
Staaten überlassen worden. Vgl. oben S. 23.

Bei der Uebernahme der Heeres-Kontingente der Bundes-
staaten in Preußische Verwaltung ist die Verpflichtung zur Zahlung
sämmtlicher von diesen Staaten zu zahlenden Militairpensionen oder
Unterstützungen an Hinterbliebene auf Preußen übergegangen 1);
die Militairkonventionen enthalten die Anerkennung dieses Satzes 2).
Außerdem bestimmen dieselben, daß die in Zukunft zu pensioniren-
den Militairpersonen, welche bei Uebernahme der Kontingente
bereits eine Anstellung in Militairdiensten hatten, nach Preußi-
schen
Normen zu pensioniren sind, daß sie aber mindestens den-
jenigen Pensionsbetrag zu erhalten haben, welcher ihnen zu dem
Zeitpunkte des Inkrafttretens der Konvention nach den für das
betreffende Kontingent geltenden Vorschriften zugestanden haben
würde 3).

Auch den Angehörigen der vormaligen im Jahre 1851 auf-
gelösten Schleswig-Holstein'schen Armee wurden vom Norddeutschen
Bunde Pensionen bewilligt, welche nach Maßgabe der für die Preuß.
Armee geltenden Vorschriften sich berechnen 4).

Nach der Beendigung des Französ. Krieges wurde das Mi-

1) Formell sind diese Verpflichtungen der Einzelstaaten Verpflichtungen
des Preuß. Fiskus geworden, materiell sind sie aus der Kasse des Nordd.
Bundes resp. des Deutschen Reiches erfüllt worden.
2) Mil.Konvent. mit Hessen Art. 16. Mecklenb. (v. 1872) Art. 1
Abs. 2. Baden Art. 17 Abs. 3. Oldenburg Art. 20 Abs. 3 Thürin-
gen
Art. 15. Anhalt Art. 15. Waldeck Art. 8. Lübeck Art. 16.
Hamburg §. 31. Bremen §. 39.
3) Vgl. Konvent. mit Hessen Art. 19. Mecklenb. (v. 1872) Art. 6
Abs. 2 und Schlußprotok. V. Baden Art. 17 Abs. 1, 2 und Schlußprotok.
Art. 9. Oldenburg Art. 20 und Schlußprot. Art. 1. Thüring. Staa-
ten
(v. 1867) Art. 9. Anhalt (1867) Art. 9. Schwarzburg (1867)
Art. 7 Abs. 3 und 4. Lippe-Detmold (1867) Art. 7. Schaumburg-
Lippe
(1867) Art. 7. Lübeck §. 17--19. Hamburg §. 26 ff. Bremen
§. 34 ff.
4) Bundesges. v. 14. Juni 1868 (B.G.Bl. S. 335) für die Offiziere und
oberen Militairbeamte. Bundesges. v. 3. März 1870 (B.G.Bl. S. 39) für die
Personen der Unterklassen. Beide Gesetze sind zu Reichsgesetzen erklärt worden
in Baden und Hessen sowie in Württemberg durch die Verfassungsbündnisse,
in Bayern durch Reichsges. v. 22. April 1871 §. 2. I. 4 u. 11.

§. 91. Die Verſorgung der Militairperſonen und ihrer Hinterbliebenen.
Vorſchriften in den übrigen Staaten des Norddeutſchen Bundes iſt
nicht durch Präſidialverordnung erfolgt, ſondern den einzelnen
Staaten überlaſſen worden. Vgl. oben S. 23.

Bei der Uebernahme der Heeres-Kontingente der Bundes-
ſtaaten in Preußiſche Verwaltung iſt die Verpflichtung zur Zahlung
ſämmtlicher von dieſen Staaten zu zahlenden Militairpenſionen oder
Unterſtützungen an Hinterbliebene auf Preußen übergegangen 1);
die Militairkonventionen enthalten die Anerkennung dieſes Satzes 2).
Außerdem beſtimmen dieſelben, daß die in Zukunft zu penſioniren-
den Militairperſonen, welche bei Uebernahme der Kontingente
bereits eine Anſtellung in Militairdienſten hatten, nach Preußi-
ſchen
Normen zu penſioniren ſind, daß ſie aber mindeſtens den-
jenigen Penſionsbetrag zu erhalten haben, welcher ihnen zu dem
Zeitpunkte des Inkrafttretens der Konvention nach den für das
betreffende Kontingent geltenden Vorſchriften zugeſtanden haben
würde 3).

Auch den Angehörigen der vormaligen im Jahre 1851 auf-
gelöſten Schleswig-Holſtein’ſchen Armee wurden vom Norddeutſchen
Bunde Penſionen bewilligt, welche nach Maßgabe der für die Preuß.
Armee geltenden Vorſchriften ſich berechnen 4).

Nach der Beendigung des Franzöſ. Krieges wurde das Mi-

1) Formell ſind dieſe Verpflichtungen der Einzelſtaaten Verpflichtungen
des Preuß. Fiskus geworden, materiell ſind ſie aus der Kaſſe des Nordd.
Bundes reſp. des Deutſchen Reiches erfüllt worden.
2) Mil.Konvent. mit Heſſen Art. 16. Mecklenb. (v. 1872) Art. 1
Abſ. 2. Baden Art. 17 Abſ. 3. Oldenburg Art. 20 Abſ. 3 Thürin-
gen
Art. 15. Anhalt Art. 15. Waldeck Art. 8. Lübeck Art. 16.
Hamburg §. 31. Bremen §. 39.
3) Vgl. Konvent. mit Heſſen Art. 19. Mecklenb. (v. 1872) Art. 6
Abſ. 2 und Schlußprotok. V. Baden Art. 17 Abſ. 1, 2 und Schlußprotok.
Art. 9. Oldenburg Art. 20 und Schlußprot. Art. 1. Thüring. Staa-
ten
(v. 1867) Art. 9. Anhalt (1867) Art. 9. Schwarzburg (1867)
Art. 7 Abſ. 3 und 4. Lippe-Detmold (1867) Art. 7. Schaumburg-
Lippe
(1867) Art. 7. Lübeck §. 17—19. Hamburg §. 26 ff. Bremen
§. 34 ff.
4) Bundesgeſ. v. 14. Juni 1868 (B.G.Bl. S. 335) für die Offiziere und
oberen Militairbeamte. Bundesgeſ. v. 3. März 1870 (B.G.Bl. S. 39) für die
Perſonen der Unterklaſſen. Beide Geſetze ſind zu Reichsgeſetzen erklärt worden
in Baden und Heſſen ſowie in Württemberg durch die Verfaſſungsbündniſſe,
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[276/0286] §. 91. Die Verſorgung der Militairperſonen und ihrer Hinterbliebenen. Vorſchriften in den übrigen Staaten des Norddeutſchen Bundes iſt nicht durch Präſidialverordnung erfolgt, ſondern den einzelnen Staaten überlaſſen worden. Vgl. oben S. 23. Bei der Uebernahme der Heeres-Kontingente der Bundes- ſtaaten in Preußiſche Verwaltung iſt die Verpflichtung zur Zahlung ſämmtlicher von dieſen Staaten zu zahlenden Militairpenſionen oder Unterſtützungen an Hinterbliebene auf Preußen übergegangen 1); die Militairkonventionen enthalten die Anerkennung dieſes Satzes 2). Außerdem beſtimmen dieſelben, daß die in Zukunft zu penſioniren- den Militairperſonen, welche bei Uebernahme der Kontingente bereits eine Anſtellung in Militairdienſten hatten, nach Preußi- ſchen Normen zu penſioniren ſind, daß ſie aber mindeſtens den- jenigen Penſionsbetrag zu erhalten haben, welcher ihnen zu dem Zeitpunkte des Inkrafttretens der Konvention nach den für das betreffende Kontingent geltenden Vorſchriften zugeſtanden haben würde 3). Auch den Angehörigen der vormaligen im Jahre 1851 auf- gelöſten Schleswig-Holſtein’ſchen Armee wurden vom Norddeutſchen Bunde Penſionen bewilligt, welche nach Maßgabe der für die Preuß. Armee geltenden Vorſchriften ſich berechnen 4). Nach der Beendigung des Franzöſ. Krieges wurde das Mi- 1) Formell ſind dieſe Verpflichtungen der Einzelſtaaten Verpflichtungen des Preuß. Fiskus geworden, materiell ſind ſie aus der Kaſſe des Nordd. Bundes reſp. des Deutſchen Reiches erfüllt worden. 2) Mil.Konvent. mit Heſſen Art. 16. Mecklenb. (v. 1872) Art. 1 Abſ. 2. Baden Art. 17 Abſ. 3. Oldenburg Art. 20 Abſ. 3 Thürin- gen Art. 15. Anhalt Art. 15. Waldeck Art. 8. Lübeck Art. 16. Hamburg §. 31. Bremen §. 39. 3) Vgl. Konvent. mit Heſſen Art. 19. Mecklenb. (v. 1872) Art. 6 Abſ. 2 und Schlußprotok. V. Baden Art. 17 Abſ. 1, 2 und Schlußprotok. Art. 9. Oldenburg Art. 20 und Schlußprot. Art. 1. Thüring. Staa- ten (v. 1867) Art. 9. Anhalt (1867) Art. 9. Schwarzburg (1867) Art. 7 Abſ. 3 und 4. Lippe-Detmold (1867) Art. 7. Schaumburg- Lippe (1867) Art. 7. Lübeck §. 17—19. Hamburg §. 26 ff. Bremen §. 34 ff. 4) Bundesgeſ. v. 14. Juni 1868 (B.G.Bl. S. 335) für die Offiziere und oberen Militairbeamte. Bundesgeſ. v. 3. März 1870 (B.G.Bl. S. 39) für die Perſonen der Unterklaſſen. Beide Geſetze ſind zu Reichsgeſetzen erklärt worden in Baden und Heſſen ſowie in Württemberg durch die Verfaſſungsbündniſſe, in Bayern durch Reichsgeſ. v. 22. April 1871 §. 2. I. 4 u. 11.

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Zitationshilfe: Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 3, Abt. 1. Tübingen, 1880, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laband_staatsrecht0301_1880/286>, abgerufen am 22.11.2024.