Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.Geschichte noch einmahl (Z. 6051 ff.). Hagen verspottet 11. Wir stellen absichtlich mancherlei Erscheinungen zusam- Geſchichte noch einmahl (Z. 6051 ff.). Hagen verſpottet 11. Wir ſtellen abſichtlich mancherlei Erſcheinungen zuſam- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="30"/> Geſchichte noch einmahl (Z. 6051 ff.). Hagen verſpottet<lb/> Utens Traum: wir mögen immer freudig in Etzels Land<lb/> reiſen.<lb/><quote xml:lang="gmh"><hi rendition="#et">Hagen riet, du̓ reiſe, iedoch geroͧ ez in ſit.</hi><lb/><hi rendition="#et2">Er het’ ez widerraten, wan daz Gernot</hi><lb/> Mit ungefügen worten im alſo miſſebot.<lb/> Er mant’ in Sivrides, froͧn Kriemhilden man;<lb/> Er ſprach: davon wil Hagene du̓ grozen hovereiſe<lb/><hi rendition="#et2">lan.</hi><lb/><hi rendition="#et">Do ſprach von Tronege Hagene: durch vorhte</hi><lb/><hi rendition="#et2">ich niene tů.</hi><lb/> Swenne ir gebietet, helde, ſo ſult ir grifen zů;<lb/> Ja rit’ ich mit u̓ gerne in Etzelen lant.<lb/> Sit wart von im verhoͧwen vil manic helm unde rant.</quote></p> </div><lb/> <div n="1"> <head>11.</head><lb/> <p>Wir ſtellen abſichtlich mancherlei Erſcheinungen zuſam-<lb/> men, um zu zeigen, aus wie vielen einzelnen ganz ver-<lb/> ſchiedenen Punkten ſich der Urſprung unſeres Gedichtes er-<lb/> kennen laſſe. Deshalb ſoll hier gleich von einer Stelle ge-<lb/> redet werden, die uns wieder auf eine andere Seite der<lb/> Unterſuchung weiſt. Als alles zur Reiſe fertig war, heißt<lb/> es (Z. 6045),<lb/><quote xml:lang="gmh"><hi rendition="#et">Do trůc man du̓ gereite ze Wormez u̓ber den</hi><lb/><hi rendition="#et2">hof.</hi><lb/> Do ſprach da von Spire ein alter biſchof<lb/> Zů der ſchönen Ůten: unſer fru̓nde wellent varn<lb/> Gegen der hochgezite; Got müz’ ir ere da bewarn!</quote><lb/> Der eigentliche Sinn dieſer Stelle iſt unverſtändlich; doch<lb/> läßt ſich vermuthen, daß der alte Biſchof von Speier, der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0038]
Geſchichte noch einmahl (Z. 6051 ff.). Hagen verſpottet
Utens Traum: wir mögen immer freudig in Etzels Land
reiſen.
Hagen riet, du̓ reiſe, iedoch geroͧ ez in ſit.
Er het’ ez widerraten, wan daz Gernot
Mit ungefügen worten im alſo miſſebot.
Er mant’ in Sivrides, froͧn Kriemhilden man;
Er ſprach: davon wil Hagene du̓ grozen hovereiſe
lan.
Do ſprach von Tronege Hagene: durch vorhte
ich niene tů.
Swenne ir gebietet, helde, ſo ſult ir grifen zů;
Ja rit’ ich mit u̓ gerne in Etzelen lant.
Sit wart von im verhoͧwen vil manic helm unde rant.
11.
Wir ſtellen abſichtlich mancherlei Erſcheinungen zuſam-
men, um zu zeigen, aus wie vielen einzelnen ganz ver-
ſchiedenen Punkten ſich der Urſprung unſeres Gedichtes er-
kennen laſſe. Deshalb ſoll hier gleich von einer Stelle ge-
redet werden, die uns wieder auf eine andere Seite der
Unterſuchung weiſt. Als alles zur Reiſe fertig war, heißt
es (Z. 6045),
Do trůc man du̓ gereite ze Wormez u̓ber den
hof.
Do ſprach da von Spire ein alter biſchof
Zů der ſchönen Ůten: unſer fru̓nde wellent varn
Gegen der hochgezite; Got müz’ ir ere da bewarn!
Der eigentliche Sinn dieſer Stelle iſt unverſtändlich; doch
läßt ſich vermuthen, daß der alte Biſchof von Speier, der
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