Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.den Nibelungen folgt, wie Dieterichs Recken gegen die Dann tödtet Volker den Sigestab, den Hildebrand an den Nibelungen folgt, wie Dieterichs Recken gegen die Dann tödtet Volker den Sigeſtab, den Hildebrand an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0063" n="55"/> den Nibelungen folgt, wie Dieterichs Recken gegen die<lb/> Burgunden anſtürmen, die Kämpfenden aber noch immer<lb/> geſchieden werden, weiß auch der Verfaſſer der Klage.<lb/> Denn wenn es in unſerem Liede (Z. 9209 ff.) heißt:<lb/><quote rendition="#right" xml:lang="gmh">Do geſpranc zů <hi rendition="#g">Hagenen</hi> meiſter Hildebrant;<lb/> Du̓ ſwert man hort’ erklingen an ir beider hant ꝛc.<lb/> Die wurden do geſcheiden in des ſturmes not;<lb/> Daz taten <hi rendition="#g">die von Berne</hi>, als in ir kraft gebot;</quote><lb/> ſo ſagt Hildebrand dagegen ſelbſt in der Klage (Z. 1498),<lb/> aber von <hi rendition="#g">Volker</hi>:<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Er ſlůc mir einen nitſlac<lb/> Uf die minen ringe,<lb/> Daz der min gedinge<lb/> Zem lebene was vil kleine;<lb/> Er beſtůnt mich aleine.<lb/> — — — — — — —<lb/> Het mich geſcheiden nicht herdan<lb/><hi rendition="#g">Helfrich</hi>, daz wil ich u̓ ſagen,<lb/> So hete Volker mich erſlagen.</quote></p><lb/> <p>Dann tödtet Volker den Sigeſtab, den Hildebrand an<lb/> Volkern rächt (Z. 1269 — 1271. 1543 — 1546. 1674 — 1676),<lb/> Von wem Dankwart fiel, wird (Z. 1579) nicht geſagt. Er<lb/> ſchlug mehr als »Hagene viere« <note xml:id="en41" next="#en41-text" place="end" n="41)"/> (Z. 1588); Volker er-<lb/> ſchlug wohl zwölf von Dieterichs Mannen (Z. 1537), Gün-<lb/> ther dreißig oder mehr (Z. 1992); Dieterichs Recken waren<lb/> überhaupt ſechshundert (Z. 321). Die letzte Angabe ſtimmt<lb/> mit zwei früheren Stellen der Nibelungen (Z. 7529. 8060),<lb/> die übrigen fehlen. Giſelhers und Volkers Wechſelmord<lb/> erkennen beide Gedichte an. Von Dietrichs Recken nennen<lb/> die Nibelungen außer den ſchon erwähnten noch Ritſchart,<lb/> Gerbart, Wolfwin, Helfrich, Wichart und Wolfbrand;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0063]
den Nibelungen folgt, wie Dieterichs Recken gegen die
Burgunden anſtürmen, die Kämpfenden aber noch immer
geſchieden werden, weiß auch der Verfaſſer der Klage.
Denn wenn es in unſerem Liede (Z. 9209 ff.) heißt:
Do geſpranc zů Hagenen meiſter Hildebrant;
Du̓ ſwert man hort’ erklingen an ir beider hant ꝛc.
Die wurden do geſcheiden in des ſturmes not;
Daz taten die von Berne, als in ir kraft gebot;
ſo ſagt Hildebrand dagegen ſelbſt in der Klage (Z. 1498),
aber von Volker:
Er ſlůc mir einen nitſlac
Uf die minen ringe,
Daz der min gedinge
Zem lebene was vil kleine;
Er beſtůnt mich aleine.
— — — — — — —
Het mich geſcheiden nicht herdan
Helfrich, daz wil ich u̓ ſagen,
So hete Volker mich erſlagen.
Dann tödtet Volker den Sigeſtab, den Hildebrand an
Volkern rächt (Z. 1269 — 1271. 1543 — 1546. 1674 — 1676),
Von wem Dankwart fiel, wird (Z. 1579) nicht geſagt. Er
ſchlug mehr als »Hagene viere«
⁴¹⁾
(Z. 1588); Volker er-
ſchlug wohl zwölf von Dieterichs Mannen (Z. 1537), Gün-
ther dreißig oder mehr (Z. 1992); Dieterichs Recken waren
überhaupt ſechshundert (Z. 321). Die letzte Angabe ſtimmt
mit zwei früheren Stellen der Nibelungen (Z. 7529. 8060),
die übrigen fehlen. Giſelhers und Volkers Wechſelmord
erkennen beide Gedichte an. Von Dietrichs Recken nennen
die Nibelungen außer den ſchon erwähnten noch Ritſchart,
Gerbart, Wolfwin, Helfrich, Wichart und Wolfbrand;
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