Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

und das Nicht nothwendig seyn.
dieses zwar in den angezogenen Sätzen auf eine allge-
meine Art, und dieses ist in der Geometrie leichter,
weil alles kann vor Augen gelegt werden. Hingegen
fand ich, daß man dennoch auch außer der Geometrie,
die Anzahl der Subjecte, welche nicht B sind, in
Absicht auf den Beweis, merklich vermindern kann,
wenn man nur diejenigen nimmt, welche unter eine
der höhern Gattungen des B gehören. Denn alle die,
welche in dem Termino infinito dieser höhern Gat-
tungen mit inbegriffen sind, fallen hier ohnehin schon
weg, weil sie eben dadurch nicht B seyn können,
(§. 270.). Nimmt man nun die, so unter die höhere
Gattung F gehören, zusammen, so kann man leichter
die Musterung vornehmen, und M, N, P von B aus-
geschlossen finden, um den Schluß zu machen, daß A
allein B seyn müsse. Zu dieser so genauen Vorzäh-
lung der Subjecte A, M, N, P, denen F als Prädicat
zukömmt, giebt nun die logische Formularsprache keine
schickliche Ausdrücke. Denn die Form
Sowohl A, als M, und N und P ist F.
läßt in Zweifel, ob nicht noch mehrere Dinge F sind?
Am schicklichsten, aber für die Formularsprache weder
kurz noch bequem genug, kann man dafür sagen:
Die Dinge, die F sind, sind A, M, N, P, und
weiter keine.

oder auch:
Außer A, M, N, P giebt es weiter keine Dinge
mehr, die F sind.

oder:
Was weder A, noch M, noch N, noch P ist, ist
auch nicht F.

Gebrau-

und das Nicht nothwendig ſeyn.
dieſes zwar in den angezogenen Saͤtzen auf eine allge-
meine Art, und dieſes iſt in der Geometrie leichter,
weil alles kann vor Augen gelegt werden. Hingegen
fand ich, daß man dennoch auch außer der Geometrie,
die Anzahl der Subjecte, welche nicht B ſind, in
Abſicht auf den Beweis, merklich vermindern kann,
wenn man nur diejenigen nimmt, welche unter eine
der hoͤhern Gattungen des B gehoͤren. Denn alle die,
welche in dem Termino infinito dieſer hoͤhern Gat-
tungen mit inbegriffen ſind, fallen hier ohnehin ſchon
weg, weil ſie eben dadurch nicht B ſeyn koͤnnen,
(§. 270.). Nimmt man nun die, ſo unter die hoͤhere
Gattung F gehoͤren, zuſammen, ſo kann man leichter
die Muſterung vornehmen, und M, N, P von B aus-
geſchloſſen finden, um den Schluß zu machen, daß A
allein B ſeyn muͤſſe. Zu dieſer ſo genauen Vorzaͤh-
lung der Subjecte A, M, N, P, denen F als Praͤdicat
zukoͤmmt, giebt nun die logiſche Formularſprache keine
ſchickliche Ausdruͤcke. Denn die Form
Sowohl A, als M, und N und P iſt F.
laͤßt in Zweifel, ob nicht noch mehrere Dinge F ſind?
Am ſchicklichſten, aber fuͤr die Formularſprache weder
kurz noch bequem genug, kann man dafuͤr ſagen:
Die Dinge, die F ſind, ſind A, M, N, P, und
weiter keine.

oder auch:
Außer A, M, N, P giebt es weiter keine Dinge
mehr, die F ſind.

oder:
Was weder A, noch M, noch N, noch P iſt, iſt
auch nicht F.

Gebrau-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0305" n="269"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und das Nicht nothwendig &#x017F;eyn.</hi></fw><lb/>
die&#x017F;es zwar in den angezogenen Sa&#x0364;tzen auf eine allge-<lb/>
meine Art, und die&#x017F;es i&#x017F;t in der Geometrie leichter,<lb/>
weil alles kann vor Augen gelegt werden. Hingegen<lb/>
fand ich, daß man dennoch auch außer der Geometrie,<lb/>
die Anzahl der Subjecte, welche nicht <hi rendition="#aq">B</hi> &#x017F;ind, in<lb/>
Ab&#x017F;icht auf den Beweis, merklich vermindern kann,<lb/>
wenn man nur diejenigen nimmt, welche unter eine<lb/>
der ho&#x0364;hern Gattungen des <hi rendition="#aq">B</hi> geho&#x0364;ren. Denn alle die,<lb/>
welche in dem <hi rendition="#aq">Termino infinito</hi> die&#x017F;er ho&#x0364;hern Gat-<lb/>
tungen mit inbegriffen &#x017F;ind, fallen hier ohnehin &#x017F;chon<lb/>
weg, weil &#x017F;ie eben dadurch nicht <hi rendition="#aq">B</hi> &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen,<lb/>
(§. 270.). Nimmt man nun die, &#x017F;o unter die ho&#x0364;here<lb/>
Gattung <hi rendition="#aq">F</hi> geho&#x0364;ren, zu&#x017F;ammen, &#x017F;o kann man leichter<lb/>
die Mu&#x017F;terung vornehmen, und <hi rendition="#aq">M, N, P</hi> von <hi rendition="#aq">B</hi> aus-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en finden, um den Schluß zu machen, daß <hi rendition="#aq">A</hi><lb/>
allein <hi rendition="#aq">B</hi> &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Zu die&#x017F;er &#x017F;o genauen Vorza&#x0364;h-<lb/>
lung der Subjecte <hi rendition="#aq">A, M, N, P,</hi> denen <hi rendition="#aq">F</hi> als Pra&#x0364;dicat<lb/>
zuko&#x0364;mmt, giebt nun die logi&#x017F;che Formular&#x017F;prache keine<lb/>
&#x017F;chickliche Ausdru&#x0364;cke. Denn die Form<lb/><hi rendition="#et">Sowohl <hi rendition="#aq">A,</hi> als <hi rendition="#aq">M,</hi> und <hi rendition="#aq">N</hi> und <hi rendition="#aq">P</hi> i&#x017F;t <hi rendition="#aq">F.</hi></hi><lb/>
la&#x0364;ßt in Zweifel, ob nicht noch mehrere Dinge <hi rendition="#aq">F</hi> &#x017F;ind?<lb/>
Am &#x017F;chicklich&#x017F;ten, aber fu&#x0364;r die Formular&#x017F;prache weder<lb/>
kurz noch bequem genug, kann man dafu&#x0364;r &#x017F;agen:<lb/><hi rendition="#et">Die Dinge, die <hi rendition="#aq">F</hi> &#x017F;ind, &#x017F;ind <hi rendition="#aq">A, M, N, P,</hi> und<lb/>
weiter keine.</hi><lb/>
oder auch:<lb/><hi rendition="#et">Außer <hi rendition="#aq">A, M, N, P</hi> giebt es weiter keine Dinge<lb/>
mehr, die <hi rendition="#aq">F</hi> &#x017F;ind.</hi><lb/>
oder:<lb/><hi rendition="#et">Was weder <hi rendition="#aq">A,</hi> noch <hi rendition="#aq">M,</hi> noch <hi rendition="#aq">N,</hi> noch <hi rendition="#aq">P</hi> i&#x017F;t, i&#x017F;t<lb/>
auch nicht <hi rendition="#aq">F.</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Gebrau-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0305] und das Nicht nothwendig ſeyn. dieſes zwar in den angezogenen Saͤtzen auf eine allge- meine Art, und dieſes iſt in der Geometrie leichter, weil alles kann vor Augen gelegt werden. Hingegen fand ich, daß man dennoch auch außer der Geometrie, die Anzahl der Subjecte, welche nicht B ſind, in Abſicht auf den Beweis, merklich vermindern kann, wenn man nur diejenigen nimmt, welche unter eine der hoͤhern Gattungen des B gehoͤren. Denn alle die, welche in dem Termino infinito dieſer hoͤhern Gat- tungen mit inbegriffen ſind, fallen hier ohnehin ſchon weg, weil ſie eben dadurch nicht B ſeyn koͤnnen, (§. 270.). Nimmt man nun die, ſo unter die hoͤhere Gattung F gehoͤren, zuſammen, ſo kann man leichter die Muſterung vornehmen, und M, N, P von B aus- geſchloſſen finden, um den Schluß zu machen, daß A allein B ſeyn muͤſſe. Zu dieſer ſo genauen Vorzaͤh- lung der Subjecte A, M, N, P, denen F als Praͤdicat zukoͤmmt, giebt nun die logiſche Formularſprache keine ſchickliche Ausdruͤcke. Denn die Form Sowohl A, als M, und N und P iſt F. laͤßt in Zweifel, ob nicht noch mehrere Dinge F ſind? Am ſchicklichſten, aber fuͤr die Formularſprache weder kurz noch bequem genug, kann man dafuͤr ſagen: Die Dinge, die F ſind, ſind A, M, N, P, und weiter keine. oder auch: Außer A, M, N, P giebt es weiter keine Dinge mehr, die F ſind. oder: Was weder A, noch M, noch N, noch P iſt, iſt auch nicht F. Gebrau-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/305
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/305>, abgerufen am 23.11.2024.