Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.XI. Hauptstück. und häufigsten Fälle aber, wo der Zeit und dem Rau-me nach Ordnung erfordert wird, sind die Maschi- nen. Bey diesen ist die Wiederkehr der Bewegung, so fern sie einfacher sind, an sich schon periodisch (§. 332), und die Anordnung der Theile dergestalt local, daß die verlangte Bewegung und Wirkung dadurch herfürgebracht werde. Die Verwandlung einer Art von Bewegung in eine andere, z. E. der gerade fortgehenden in circuläre, oder beyder in hin und her gehende etc. sind ungefähr die Aufgaben, die man sich, in Absicht auf die locale Ordnung, vorlegen kann. Die übrigen Aufgaben gehen auf die Ver- wandlung jeder Modification der Kraft, Geschwindig- keit und Direction in jede andere. Man sieht leicht, daß die Ordnung in den Theilen der Maschine nicht schlechthin nur local, sondern fürnehmlich gesetzlich ist, und die Absicht, wozu die Maschine dienen soll, nicht jede locale Ordnung zulasse, und daß man nur da auf diese sehen kann, wo jene eine Auswahl übrig bleiben läßt. Das Einfache und Geschmeidige der ganzen Maschine, die Füglichkeit der Theile, das Vermeiden des Anreibens, die Dauerhaftigkeit etc. sind wesentlichere Absichten dabey. §. 345. Was bey Maschinen, Werkzeugen, Körpern etc. turität
XI. Hauptſtuͤck. und haͤufigſten Faͤlle aber, wo der Zeit und dem Rau-me nach Ordnung erfordert wird, ſind die Maſchi- nen. Bey dieſen iſt die Wiederkehr der Bewegung, ſo fern ſie einfacher ſind, an ſich ſchon periodiſch (§. 332), und die Anordnung der Theile dergeſtalt local, daß die verlangte Bewegung und Wirkung dadurch herfuͤrgebracht werde. Die Verwandlung einer Art von Bewegung in eine andere, z. E. der gerade fortgehenden in circulaͤre, oder beyder in hin und her gehende ꝛc. ſind ungefaͤhr die Aufgaben, die man ſich, in Abſicht auf die locale Ordnung, vorlegen kann. Die uͤbrigen Aufgaben gehen auf die Ver- wandlung jeder Modification der Kraft, Geſchwindig- keit und Direction in jede andere. Man ſieht leicht, daß die Ordnung in den Theilen der Maſchine nicht ſchlechthin nur local, ſondern fuͤrnehmlich geſetzlich iſt, und die Abſicht, wozu die Maſchine dienen ſoll, nicht jede locale Ordnung zulaſſe, und daß man nur da auf dieſe ſehen kann, wo jene eine Auswahl uͤbrig bleiben laͤßt. Das Einfache und Geſchmeidige der ganzen Maſchine, die Fuͤglichkeit der Theile, das Vermeiden des Anreibens, die Dauerhaftigkeit ꝛc. ſind weſentlichere Abſichten dabey. §. 345. Was bey Maſchinen, Werkzeugen, Koͤrpern ꝛc. turitaͤt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0370" n="334"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Hauptſtuͤck.</hi></fw><lb/> und haͤufigſten Faͤlle aber, wo der Zeit und dem Rau-<lb/> me nach Ordnung erfordert wird, ſind die <hi rendition="#fr">Maſchi-<lb/> nen.</hi> Bey dieſen iſt die Wiederkehr der Bewegung,<lb/> ſo fern ſie einfacher ſind, an ſich ſchon periodiſch<lb/> (§. 332), und die Anordnung der Theile dergeſtalt<lb/> local, daß die verlangte Bewegung und Wirkung<lb/> dadurch herfuͤrgebracht werde. Die Verwandlung<lb/> einer Art von Bewegung in eine andere, z. E. der<lb/> gerade fortgehenden in circulaͤre, oder beyder in hin<lb/> und her gehende ꝛc. ſind ungefaͤhr die Aufgaben, die<lb/> man ſich, in Abſicht auf die locale Ordnung, vorlegen<lb/> kann. Die uͤbrigen Aufgaben gehen auf die Ver-<lb/> wandlung jeder Modification der Kraft, Geſchwindig-<lb/> keit und Direction in jede andere. Man ſieht leicht,<lb/> daß die Ordnung in den Theilen der Maſchine nicht<lb/> ſchlechthin nur local, ſondern fuͤrnehmlich geſetzlich<lb/> iſt, und die Abſicht, wozu die Maſchine dienen ſoll,<lb/> nicht jede locale Ordnung zulaſſe, und daß man nur<lb/> da auf dieſe ſehen kann, wo jene eine Auswahl uͤbrig<lb/> bleiben laͤßt. Das Einfache und Geſchmeidige der<lb/> ganzen Maſchine, die Fuͤglichkeit der Theile, das<lb/> Vermeiden des Anreibens, die Dauerhaftigkeit ꝛc.<lb/> ſind weſentlichere Abſichten dabey.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 345.</head><lb/> <p>Was bey Maſchinen, Werkzeugen, Koͤrpern ꝛc.<lb/> die bewegenden Kraͤfte ſind, das ſind in der Jntel-<lb/> lectualwelt die Gruͤnde fuͤr den Verſtand, und die<lb/> Beweggruͤnde fuͤr den Willen, (§. 68. 108-110.). Es<lb/> werden auch oͤfters alle drey Arten gebraucht, wenn<lb/> man Dinge <hi rendition="#fr">anordnet,</hi> oder <hi rendition="#fr">Anſtalten vorkehrt,<lb/> Triebfedern in Bewegung ſetzet ꝛc.</hi> damit eine<lb/> vorhabende Abſicht erreicht, ein widriger Erfolg ver-<lb/> hindert, oder der verlangte befoͤrdert, oder zur Ma-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">turitaͤt</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [334/0370]
XI. Hauptſtuͤck.
und haͤufigſten Faͤlle aber, wo der Zeit und dem Rau-
me nach Ordnung erfordert wird, ſind die Maſchi-
nen. Bey dieſen iſt die Wiederkehr der Bewegung,
ſo fern ſie einfacher ſind, an ſich ſchon periodiſch
(§. 332), und die Anordnung der Theile dergeſtalt
local, daß die verlangte Bewegung und Wirkung
dadurch herfuͤrgebracht werde. Die Verwandlung
einer Art von Bewegung in eine andere, z. E. der
gerade fortgehenden in circulaͤre, oder beyder in hin
und her gehende ꝛc. ſind ungefaͤhr die Aufgaben, die
man ſich, in Abſicht auf die locale Ordnung, vorlegen
kann. Die uͤbrigen Aufgaben gehen auf die Ver-
wandlung jeder Modification der Kraft, Geſchwindig-
keit und Direction in jede andere. Man ſieht leicht,
daß die Ordnung in den Theilen der Maſchine nicht
ſchlechthin nur local, ſondern fuͤrnehmlich geſetzlich
iſt, und die Abſicht, wozu die Maſchine dienen ſoll,
nicht jede locale Ordnung zulaſſe, und daß man nur
da auf dieſe ſehen kann, wo jene eine Auswahl uͤbrig
bleiben laͤßt. Das Einfache und Geſchmeidige der
ganzen Maſchine, die Fuͤglichkeit der Theile, das
Vermeiden des Anreibens, die Dauerhaftigkeit ꝛc.
ſind weſentlichere Abſichten dabey.
§. 345.
Was bey Maſchinen, Werkzeugen, Koͤrpern ꝛc.
die bewegenden Kraͤfte ſind, das ſind in der Jntel-
lectualwelt die Gruͤnde fuͤr den Verſtand, und die
Beweggruͤnde fuͤr den Willen, (§. 68. 108-110.). Es
werden auch oͤfters alle drey Arten gebraucht, wenn
man Dinge anordnet, oder Anſtalten vorkehrt,
Triebfedern in Bewegung ſetzet ꝛc. damit eine
vorhabende Abſicht erreicht, ein widriger Erfolg ver-
hindert, oder der verlangte befoͤrdert, oder zur Ma-
turitaͤt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |