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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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und Theile der Grundlehre.
liche Art abgesondert. Daher konnte ich sie in der
Alethiologie kürzer vortragen, wo ich sie ungefähr,
wie Locke nach Anleitung der Sinnen und Empfin-
dungen, wodurch diese Begriffe in uns veranlasset
werden, aufsuchete. Jn der Phänomenologie aber
habe ich auf eine umständlichere Art angezeiget, war-
um ich die Begriffe der Farben, des Schalles,
der Wärme etc. welche die eigene und unmittelbare
Gegenstände der Sinnen und Empfindungen sind,
als Begriffe ansehe, die von dem Scheine der Kör-
perwelt herrühren. Daher sondere ich hier ohne Be-
denken die zweyte Classe von der ersten ab, um so
mehr, da sie viel zu special sind, als daß sie in der
Grundlehre, jeder besonders betrachtet, vorkommen
sollten, (§. 3.).

§. 50.

Hingegen benennete ich die erste Classe Grund-
begriffe,
weil sie eben so viele Gegenstände der
Grundlehre sind, und weil sich die folgenden Classen
auf diese beziehen, und dabey angewandt werden kön-
nen. Die vier letzten Classen habe ich unvollständig
gelassen, weil die Wörter derselben, wegen der Ver-
bindung, so sie mit der ersten Classe haben, bey nä-
herer Betrachtung dieser Classe, sich ohnehin von
selbst darbiethen, und da sie theils vieldeutig, theils
von veränderlichem Umfange der Bedeutung sind, so
wird der Begriff, der damit verbunden ist, jedesmal
genauer aus dem Zusammenhange der Rede be-
stimmet. Jn Ansehung der drey letzten Classen be-
sonders kann ich mich hier Kürze halber auf das sech-
ste Hauptstück der Semiotic beziehen, welches dar-
über gemachte Anmerkungen enthält. Aus der vier-
ten Classe aber wird der Begriff einerley, Jdentität,
eine besondere Betrachtung verdienen, und kann mit

zu

und Theile der Grundlehre.
liche Art abgeſondert. Daher konnte ich ſie in der
Alethiologie kuͤrzer vortragen, wo ich ſie ungefaͤhr,
wie Locke nach Anleitung der Sinnen und Empfin-
dungen, wodurch dieſe Begriffe in uns veranlaſſet
werden, aufſuchete. Jn der Phaͤnomenologie aber
habe ich auf eine umſtaͤndlichere Art angezeiget, war-
um ich die Begriffe der Farben, des Schalles,
der Waͤrme ꝛc. welche die eigene und unmittelbare
Gegenſtaͤnde der Sinnen und Empfindungen ſind,
als Begriffe anſehe, die von dem Scheine der Koͤr-
perwelt herruͤhren. Daher ſondere ich hier ohne Be-
denken die zweyte Claſſe von der erſten ab, um ſo
mehr, da ſie viel zu ſpecial ſind, als daß ſie in der
Grundlehre, jeder beſonders betrachtet, vorkommen
ſollten, (§. 3.).

§. 50.

Hingegen benennete ich die erſte Claſſe Grund-
begriffe,
weil ſie eben ſo viele Gegenſtaͤnde der
Grundlehre ſind, und weil ſich die folgenden Claſſen
auf dieſe beziehen, und dabey angewandt werden koͤn-
nen. Die vier letzten Claſſen habe ich unvollſtaͤndig
gelaſſen, weil die Woͤrter derſelben, wegen der Ver-
bindung, ſo ſie mit der erſten Claſſe haben, bey naͤ-
herer Betrachtung dieſer Claſſe, ſich ohnehin von
ſelbſt darbiethen, und da ſie theils vieldeutig, theils
von veraͤnderlichem Umfange der Bedeutung ſind, ſo
wird der Begriff, der damit verbunden iſt, jedesmal
genauer aus dem Zuſammenhange der Rede be-
ſtimmet. Jn Anſehung der drey letzten Claſſen be-
ſonders kann ich mich hier Kuͤrze halber auf das ſech-
ſte Hauptſtuͤck der Semiotic beziehen, welches dar-
uͤber gemachte Anmerkungen enthaͤlt. Aus der vier-
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[43/0079] und Theile der Grundlehre. liche Art abgeſondert. Daher konnte ich ſie in der Alethiologie kuͤrzer vortragen, wo ich ſie ungefaͤhr, wie Locke nach Anleitung der Sinnen und Empfin- dungen, wodurch dieſe Begriffe in uns veranlaſſet werden, aufſuchete. Jn der Phaͤnomenologie aber habe ich auf eine umſtaͤndlichere Art angezeiget, war- um ich die Begriffe der Farben, des Schalles, der Waͤrme ꝛc. welche die eigene und unmittelbare Gegenſtaͤnde der Sinnen und Empfindungen ſind, als Begriffe anſehe, die von dem Scheine der Koͤr- perwelt herruͤhren. Daher ſondere ich hier ohne Be- denken die zweyte Claſſe von der erſten ab, um ſo mehr, da ſie viel zu ſpecial ſind, als daß ſie in der Grundlehre, jeder beſonders betrachtet, vorkommen ſollten, (§. 3.). §. 50. Hingegen benennete ich die erſte Claſſe Grund- begriffe, weil ſie eben ſo viele Gegenſtaͤnde der Grundlehre ſind, und weil ſich die folgenden Claſſen auf dieſe beziehen, und dabey angewandt werden koͤn- nen. Die vier letzten Claſſen habe ich unvollſtaͤndig gelaſſen, weil die Woͤrter derſelben, wegen der Ver- bindung, ſo ſie mit der erſten Claſſe haben, bey naͤ- herer Betrachtung dieſer Claſſe, ſich ohnehin von ſelbſt darbiethen, und da ſie theils vieldeutig, theils von veraͤnderlichem Umfange der Bedeutung ſind, ſo wird der Begriff, der damit verbunden iſt, jedesmal genauer aus dem Zuſammenhange der Rede be- ſtimmet. Jn Anſehung der drey letzten Claſſen be- ſonders kann ich mich hier Kuͤrze halber auf das ſech- ſte Hauptſtuͤck der Semiotic beziehen, welches dar- uͤber gemachte Anmerkungen enthaͤlt. Aus der vier- ten Claſſe aber wird der Begriff einerley, Jdentitaͤt, eine beſondere Betrachtung verdienen, und kann mit zu

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/79>, abgerufen am 21.11.2024.