Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.und Theile der Grundlehre. gebene Erfordernisse der Grundlehre dadurch erhaltenwerden. Jede Columne beut uns solche Begriffe an, die zusammen genommen ein Ganzes ausmachen, in Verbindung mit einander stehen, und daher aller- dings Data und Quaesita angeben (§. 15. 14.). Wo das Transcendente vorkomme, haben wir bey der Erläuterung der Columnen bereits angezeiget. Der Begriff der Kraft, als des eigentlichen Grundes der Thulichkeit (§. 20.), kömmt fast in allen Columnen vor, und die Theorie der übrigen, wo er nicht vor- kömmt, giebt zu Finden, und bähnt zum Thun den Weg. Um desto allgemeiner kömmt hier das Practi- sche (§. 18.) vor. Die Grundsätze und Forderungen, so die einfachen Begriffe angeben, werden wir im Folgenden vortragen, da wir (§. 62.) nur einige bey- spielsweise angeführet haben, um die achte Columne zu erläutern. §. 71. Ueberdieß beut uns jede Columne eine besondere §. 72. D 4
und Theile der Grundlehre. gebene Erforderniſſe der Grundlehre dadurch erhaltenwerden. Jede Columne beut uns ſolche Begriffe an, die zuſammen genommen ein Ganzes ausmachen, in Verbindung mit einander ſtehen, und daher aller- dings Data und Quaeſita angeben (§. 15. 14.). Wo das Tranſcendente vorkomme, haben wir bey der Erlaͤuterung der Columnen bereits angezeiget. Der Begriff der Kraft, als des eigentlichen Grundes der Thulichkeit (§. 20.), koͤmmt faſt in allen Columnen vor, und die Theorie der uͤbrigen, wo er nicht vor- koͤmmt, giebt zu Finden, und baͤhnt zum Thun den Weg. Um deſto allgemeiner koͤmmt hier das Practi- ſche (§. 18.) vor. Die Grundſaͤtze und Forderungen, ſo die einfachen Begriffe angeben, werden wir im Folgenden vortragen, da wir (§. 62.) nur einige bey- ſpielsweiſe angefuͤhret haben, um die achte Columne zu erlaͤutern. §. 71. Ueberdieß beut uns jede Columne eine beſondere §. 72. D 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0091" n="55"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und Theile der Grundlehre.</hi></fw><lb/> gebene Erforderniſſe der Grundlehre dadurch erhalten<lb/> werden. Jede Columne beut uns ſolche Begriffe an,<lb/> die zuſammen genommen ein Ganzes ausmachen, in<lb/> Verbindung mit einander ſtehen, und daher aller-<lb/> dings <hi rendition="#aq">Data</hi> und <hi rendition="#aq">Quaeſita</hi> angeben (§. 15. 14.). Wo<lb/> das Tranſcendente vorkomme, haben wir bey der<lb/> Erlaͤuterung der Columnen bereits angezeiget. Der<lb/> Begriff der Kraft, als des eigentlichen Grundes der<lb/><hi rendition="#fr">Thulichkeit</hi> (§. 20.), koͤmmt faſt in allen Columnen<lb/> vor, und die Theorie der uͤbrigen, wo er nicht vor-<lb/> koͤmmt, giebt zu <hi rendition="#fr">Finden,</hi> und baͤhnt zum <hi rendition="#fr">Thun</hi> den<lb/> Weg. Um deſto allgemeiner koͤmmt hier das Practi-<lb/> ſche (§. 18.) vor. Die Grundſaͤtze und Forderungen,<lb/> ſo die einfachen Begriffe angeben, werden wir im<lb/> Folgenden vortragen, da wir (§. 62.) nur einige bey-<lb/> ſpielsweiſe angefuͤhret haben, um die achte Columne<lb/> zu erlaͤutern.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 71.</head><lb/> <p>Ueberdieß beut uns jede Columne eine beſondere<lb/> Theorie und Wiſſenſchaft an. Um dieſe heraus zu<lb/> bringen, habe ich mich der oben (§. 34. 17.) angege-<lb/> benen Combination bedienet, und die einfachen Be-<lb/> griffe, die zuſammen genommen werden muͤſſen oder<lb/> koͤnnen (§. 69.) zuſammen genommen. Nun koͤnnte<lb/> ich als ein <hi rendition="#aq">Poſtulatum</hi> annehmen (§. 52.) <hi rendition="#fr">daß zuſam-<lb/> mengehoͤrende Begriffe eine Theorie oder wiſ-<lb/> ſenſchaftliche Erkenntniß angeben.</hi> Demnach<lb/> bliebe nichts weiters zu thun, als jeder Columne den<lb/> Namen einer Wiſſenſchaft zu geben, und hierinn folgte<lb/> ich den oben (§. 23. 25. 26.) angegebenen Erforder-<lb/> niſſen und Regeln. Und merkte dabey an, wie fern<lb/> ich die Namen, z. E. <hi rendition="#fr">Static, Hydroſtatic, all-<lb/> gemeine Matheſis</hi> ꝛc. vermoͤge des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tertii compara-<lb/> tionis</hi></hi> abſtracter oder auch gar tranſcendent mache.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 72.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0091]
und Theile der Grundlehre.
gebene Erforderniſſe der Grundlehre dadurch erhalten
werden. Jede Columne beut uns ſolche Begriffe an,
die zuſammen genommen ein Ganzes ausmachen, in
Verbindung mit einander ſtehen, und daher aller-
dings Data und Quaeſita angeben (§. 15. 14.). Wo
das Tranſcendente vorkomme, haben wir bey der
Erlaͤuterung der Columnen bereits angezeiget. Der
Begriff der Kraft, als des eigentlichen Grundes der
Thulichkeit (§. 20.), koͤmmt faſt in allen Columnen
vor, und die Theorie der uͤbrigen, wo er nicht vor-
koͤmmt, giebt zu Finden, und baͤhnt zum Thun den
Weg. Um deſto allgemeiner koͤmmt hier das Practi-
ſche (§. 18.) vor. Die Grundſaͤtze und Forderungen,
ſo die einfachen Begriffe angeben, werden wir im
Folgenden vortragen, da wir (§. 62.) nur einige bey-
ſpielsweiſe angefuͤhret haben, um die achte Columne
zu erlaͤutern.
§. 71.
Ueberdieß beut uns jede Columne eine beſondere
Theorie und Wiſſenſchaft an. Um dieſe heraus zu
bringen, habe ich mich der oben (§. 34. 17.) angege-
benen Combination bedienet, und die einfachen Be-
griffe, die zuſammen genommen werden muͤſſen oder
koͤnnen (§. 69.) zuſammen genommen. Nun koͤnnte
ich als ein Poſtulatum annehmen (§. 52.) daß zuſam-
mengehoͤrende Begriffe eine Theorie oder wiſ-
ſenſchaftliche Erkenntniß angeben. Demnach
bliebe nichts weiters zu thun, als jeder Columne den
Namen einer Wiſſenſchaft zu geben, und hierinn folgte
ich den oben (§. 23. 25. 26.) angegebenen Erforder-
niſſen und Regeln. Und merkte dabey an, wie fern
ich die Namen, z. E. Static, Hydroſtatic, all-
gemeine Matheſis ꝛc. vermoͤge des Tertii compara-
tionis abſtracter oder auch gar tranſcendent mache.
§. 72.
D 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |