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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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und Theile der Grundlehre.
derniß, und es ist leicht voraus zu sehen, daß die be-
sondere Theorie dieser Systemen noch mehrere Anlässe
dazu geben werde.

§. 74.

Hier können wir nun den Begriff der Grundlehre
auf eine wissenschaftliche Art fest setzen. Da die ein-
fachen Begriffe die erste Grundlage unserer Erkennt-
niß sind, und bey den zusammen gesetzten Begriffen,
so fern wir sie uns sollen vorstellen können (§. 9.), sich
alles in solche auflösen läßt; so machen diese einfachen
Begriffe einzeln und unter einander combinirt, zu-
sammen genommen ein System aus, welches noth-
wendig jede ersten Gründe unserer Erkenntniß enthält.
Von diesem Systeme läßt sich eine wissenschaftliche
Erkenntniß gedenken (§. 71.), und die Sprache beut
uns dem buchstäblichen Verstande nach die Wörter
Grundlehre, Grundwissenschaft, Architectonic,
Urlehre
etc. als Namen dazu an. Demnach läßt sich
leicht der Schluß machen, daß die unter jede Co-
lumnen gesetzten Wissenschaften einzelne Theile der
Grundlehre sind, und daß die Ontologie, dem Buch-
staben nach genommen, nur einen Theil davon aus-
mache (§. 57.). Die Tabelle selbst stellet zugleich die
Verbindung dieser einzeln Theile, welche die Grund-
lage jeder specialen Wissenschaften sind, mit einem
male vor Augen. Man sieht daraus, wie ferne sie
schon in den einfachen oder ersten Grundbegriffen un-
serer Erkenntniß etwas gemeinsames und etwas
eigenes haben. Auf eine evidentere und minder
willkührliche Art läßt sich diese Verbindung nicht vor-
stellen. Um sie aber vollständig zu machen, muß
man die Anmerkung des §. 52. und das Transcendente
mitnehmen.

§. 75.
D 5

und Theile der Grundlehre.
derniß, und es iſt leicht voraus zu ſehen, daß die be-
ſondere Theorie dieſer Syſtemen noch mehrere Anlaͤſſe
dazu geben werde.

§. 74.

Hier koͤnnen wir nun den Begriff der Grundlehre
auf eine wiſſenſchaftliche Art feſt ſetzen. Da die ein-
fachen Begriffe die erſte Grundlage unſerer Erkennt-
niß ſind, und bey den zuſammen geſetzten Begriffen,
ſo fern wir ſie uns ſollen vorſtellen koͤnnen (§. 9.), ſich
alles in ſolche aufloͤſen laͤßt; ſo machen dieſe einfachen
Begriffe einzeln und unter einander combinirt, zu-
ſammen genommen ein Syſtem aus, welches noth-
wendig jede erſten Gruͤnde unſerer Erkenntniß enthaͤlt.
Von dieſem Syſteme laͤßt ſich eine wiſſenſchaftliche
Erkenntniß gedenken (§. 71.), und die Sprache beut
uns dem buchſtaͤblichen Verſtande nach die Woͤrter
Grundlehre, Grundwiſſenſchaft, Architectonic,
Urlehre
ꝛc. als Namen dazu an. Demnach laͤßt ſich
leicht der Schluß machen, daß die unter jede Co-
lumnen geſetzten Wiſſenſchaften einzelne Theile der
Grundlehre ſind, und daß die Ontologie, dem Buch-
ſtaben nach genommen, nur einen Theil davon aus-
mache (§. 57.). Die Tabelle ſelbſt ſtellet zugleich die
Verbindung dieſer einzeln Theile, welche die Grund-
lage jeder ſpecialen Wiſſenſchaften ſind, mit einem
male vor Augen. Man ſieht daraus, wie ferne ſie
ſchon in den einfachen oder erſten Grundbegriffen un-
ſerer Erkenntniß etwas gemeinſames und etwas
eigenes haben. Auf eine evidentere und minder
willkuͤhrliche Art laͤßt ſich dieſe Verbindung nicht vor-
ſtellen. Um ſie aber vollſtaͤndig zu machen, muß
man die Anmerkung des §. 52. und das Tranſcendente
mitnehmen.

§. 75.
D 5
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[57/0093] und Theile der Grundlehre. derniß, und es iſt leicht voraus zu ſehen, daß die be- ſondere Theorie dieſer Syſtemen noch mehrere Anlaͤſſe dazu geben werde. §. 74. Hier koͤnnen wir nun den Begriff der Grundlehre auf eine wiſſenſchaftliche Art feſt ſetzen. Da die ein- fachen Begriffe die erſte Grundlage unſerer Erkennt- niß ſind, und bey den zuſammen geſetzten Begriffen, ſo fern wir ſie uns ſollen vorſtellen koͤnnen (§. 9.), ſich alles in ſolche aufloͤſen laͤßt; ſo machen dieſe einfachen Begriffe einzeln und unter einander combinirt, zu- ſammen genommen ein Syſtem aus, welches noth- wendig jede erſten Gruͤnde unſerer Erkenntniß enthaͤlt. Von dieſem Syſteme laͤßt ſich eine wiſſenſchaftliche Erkenntniß gedenken (§. 71.), und die Sprache beut uns dem buchſtaͤblichen Verſtande nach die Woͤrter Grundlehre, Grundwiſſenſchaft, Architectonic, Urlehre ꝛc. als Namen dazu an. Demnach laͤßt ſich leicht der Schluß machen, daß die unter jede Co- lumnen geſetzten Wiſſenſchaften einzelne Theile der Grundlehre ſind, und daß die Ontologie, dem Buch- ſtaben nach genommen, nur einen Theil davon aus- mache (§. 57.). Die Tabelle ſelbſt ſtellet zugleich die Verbindung dieſer einzeln Theile, welche die Grund- lage jeder ſpecialen Wiſſenſchaften ſind, mit einem male vor Augen. Man ſieht daraus, wie ferne ſie ſchon in den einfachen oder erſten Grundbegriffen un- ſerer Erkenntniß etwas gemeinſames und etwas eigenes haben. Auf eine evidentere und minder willkuͤhrliche Art laͤßt ſich dieſe Verbindung nicht vor- ſtellen. Um ſie aber vollſtaͤndig zu machen, muß man die Anmerkung des §. 52. und das Tranſcendente mitnehmen. §. 75. D 5

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/93>, abgerufen am 21.11.2024.