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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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XVI. Hauptstück.
hen können: sodann muß sie zugleich auch noch
auf andere Arten können bestimmet werden.
Das will nun sagen: So, wie man die Sache
bestimmt haben will, muß sie weder unmöglich
noch an sich nothwendig seyn.
2°. Demnach muß sowohl die Sache selbst, als das
Gegentheil möglich seyn, weil man ohne dieses
nichts zu bestimmen hat.
3°. Dem Bestimmten wird sowohl das Unbe-
stimmte,
als das auf eine andere Art Be-
stimmte
entgegengesetzt, jedoch beydes in be-
sondern Absichten.
4°. Das Unbestimmte, es mag nun viel oder we-
nig unbestimmt seyn, existirt nicht, es mag
nun nur noch die Bestimmung der Existenz, oder
mit dieser noch mehrere fehlen. Fehlet nur
noch die Bestimmung der Existenz, so ist das
Bestimmte ein Indiuiduum, welches noch im
Reiche der metaphysischen Wahrheit zurücke
bleibt, und dieses kann mit dem Plane der
wirklichen Welt so verflochten seyn, daß ehe es
mit jeden seinen Bestimmungen existirt, noch
andere Veränderungen vorgehen müssen, oder
auch, daß es durch eine unmittelbare Schö-
pfung wirklich gemacht werde.
5°. Fehlen aber außer der Existenz noch mehrere Be-
stimmungen, so sind es wiederum entweder solche,
die das Indiuiduum noch nicht hat, sondern statt
derselben andere hat, wenn es existirt; oder es
sind solche, die das Unbestimmte im Reiche der
logischen Wahrheit nicht hat, das will sagen,
es ist nur ein allgemeiner Begriff, welchem
ohne die übrigen Bestimmungen, die noch, um
ihn
XVI. Hauptſtuͤck.
hen koͤnnen: ſodann muß ſie zugleich auch noch
auf andere Arten koͤnnen beſtimmet werden.
Das will nun ſagen: So, wie man die Sache
beſtimmt haben will, muß ſie weder unmoͤglich
noch an ſich nothwendig ſeyn.
2°. Demnach muß ſowohl die Sache ſelbſt, als das
Gegentheil moͤglich ſeyn, weil man ohne dieſes
nichts zu beſtimmen hat.
3°. Dem Beſtimmten wird ſowohl das Unbe-
ſtimmte,
als das auf eine andere Art Be-
ſtimmte
entgegengeſetzt, jedoch beydes in be-
ſondern Abſichten.
4°. Das Unbeſtimmte, es mag nun viel oder we-
nig unbeſtimmt ſeyn, exiſtirt nicht, es mag
nun nur noch die Beſtimmung der Exiſtenz, oder
mit dieſer noch mehrere fehlen. Fehlet nur
noch die Beſtimmung der Exiſtenz, ſo iſt das
Beſtimmte ein Indiuiduum, welches noch im
Reiche der metaphyſiſchen Wahrheit zuruͤcke
bleibt, und dieſes kann mit dem Plane der
wirklichen Welt ſo verflochten ſeyn, daß ehe es
mit jeden ſeinen Beſtimmungen exiſtirt, noch
andere Veraͤnderungen vorgehen muͤſſen, oder
auch, daß es durch eine unmittelbare Schoͤ-
pfung wirklich gemacht werde.
5°. Fehlen aber außer der Exiſtenz noch mehrere Be-
ſtimmungen, ſo ſind es wiederum entweder ſolche,
die das Indiuiduum noch nicht hat, ſondern ſtatt
derſelben andere hat, wenn es exiſtirt; oder es
ſind ſolche, die das Unbeſtimmte im Reiche der
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es iſt nur ein allgemeiner Begriff, welchem
ohne die uͤbrigen Beſtimmungen, die noch, um
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[126/0134] XVI. Hauptſtuͤck. hen koͤnnen: ſodann muß ſie zugleich auch noch auf andere Arten koͤnnen beſtimmet werden. Das will nun ſagen: So, wie man die Sache beſtimmt haben will, muß ſie weder unmoͤglich noch an ſich nothwendig ſeyn. 2°. Demnach muß ſowohl die Sache ſelbſt, als das Gegentheil moͤglich ſeyn, weil man ohne dieſes nichts zu beſtimmen hat. 3°. Dem Beſtimmten wird ſowohl das Unbe- ſtimmte, als das auf eine andere Art Be- ſtimmte entgegengeſetzt, jedoch beydes in be- ſondern Abſichten. 4°. Das Unbeſtimmte, es mag nun viel oder we- nig unbeſtimmt ſeyn, exiſtirt nicht, es mag nun nur noch die Beſtimmung der Exiſtenz, oder mit dieſer noch mehrere fehlen. Fehlet nur noch die Beſtimmung der Exiſtenz, ſo iſt das Beſtimmte ein Indiuiduum, welches noch im Reiche der metaphyſiſchen Wahrheit zuruͤcke bleibt, und dieſes kann mit dem Plane der wirklichen Welt ſo verflochten ſeyn, daß ehe es mit jeden ſeinen Beſtimmungen exiſtirt, noch andere Veraͤnderungen vorgehen muͤſſen, oder auch, daß es durch eine unmittelbare Schoͤ- pfung wirklich gemacht werde. 5°. Fehlen aber außer der Exiſtenz noch mehrere Be- ſtimmungen, ſo ſind es wiederum entweder ſolche, die das Indiuiduum noch nicht hat, ſondern ſtatt derſelben andere hat, wenn es exiſtirt; oder es ſind ſolche, die das Unbeſtimmte im Reiche der logiſchen Wahrheit nicht hat, das will ſagen, es iſt nur ein allgemeiner Begriff, welchem ohne die uͤbrigen Beſtimmungen, die noch, um ihn

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/134>, abgerufen am 25.11.2024.