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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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XVII. Hauptstück.
des Spröden etc. nicht haben könne. Werden dem-
nach bey der ausführlichen Theorie die verschiedenen
Arten der Structur vollständig abgezählt, so läßt
sich aus der Verschiedenheit und aus dem Nicht bey
einander seyn können der Prädicate schließen, wie
fern sich die Sätze umkehren lassen. Denn wenn zu
einem Prädicate keine von den übrigen Zusammen-
setzungsarten passet, so kann man dadurch ausschlies-
sungsweise finden, daß es derjenigen, bey welcher
man es gefunden, allein zukomme, und dadurch läßt
sich der Satz umkehren, (§. 277. seqq.).

§. 552.

Sodann kann man sich in Form einer umgekehr-
ten Aufgabe, überhaupt die Frage vorlegen, welche
Structur und Zusammensetzung der Theile erfordert
werde, damit ein Körper z. E. hart sey? (Dianoiol.
§. 166. 511.). Man wird dabey finden, daß schon
die kleinsten Theilchen desselben hart seyn, das will
sagen, eine durch stärkere Kräfte verbundene Conti-
nuität haben müssen, und daß, wenn diese Continui-
tät nicht in dem ganzen Körper durchgängig ist, die
Bestandtheilchen desselben nicht rund seyn, sondern
nach ihren Flächen an einander liegen, und durch
Kräfte zusammengedrückt werden müssen. Man wird
in der Art, wie sich die Crystallen erzeugen, deren
kleinste Theilchen sich den Flächen nach an einander
anlegen, und durch Kräfte verbunden werden, Bey-
spiele hiezu finden, und allem Ansehen nach muß die-
ses bey den Diamanten am vollkommensten und mit
den stärksten Kräften geschehen. Jhre Durchsichtig-
keit, Glanz und Härtigkeit sind Proben davon. Man
sieht leicht, daß man sich, in Absicht auf die Structur
der weichen, zähen, flüßigen und elastischen Körper,

ähnliche

XVII. Hauptſtuͤck.
des Sproͤden ꝛc. nicht haben koͤnne. Werden dem-
nach bey der ausfuͤhrlichen Theorie die verſchiedenen
Arten der Structur vollſtaͤndig abgezaͤhlt, ſo laͤßt
ſich aus der Verſchiedenheit und aus dem Nicht bey
einander ſeyn koͤnnen der Praͤdicate ſchließen, wie
fern ſich die Saͤtze umkehren laſſen. Denn wenn zu
einem Praͤdicate keine von den uͤbrigen Zuſammen-
ſetzungsarten paſſet, ſo kann man dadurch ausſchlieſ-
ſungsweiſe finden, daß es derjenigen, bey welcher
man es gefunden, allein zukomme, und dadurch laͤßt
ſich der Satz umkehren, (§. 277. ſeqq.).

§. 552.

Sodann kann man ſich in Form einer umgekehr-
ten Aufgabe, uͤberhaupt die Frage vorlegen, welche
Structur und Zuſammenſetzung der Theile erfordert
werde, damit ein Koͤrper z. E. hart ſey? (Dianoiol.
§. 166. 511.). Man wird dabey finden, daß ſchon
die kleinſten Theilchen deſſelben hart ſeyn, das will
ſagen, eine durch ſtaͤrkere Kraͤfte verbundene Conti-
nuitaͤt haben muͤſſen, und daß, wenn dieſe Continui-
taͤt nicht in dem ganzen Koͤrper durchgaͤngig iſt, die
Beſtandtheilchen deſſelben nicht rund ſeyn, ſondern
nach ihren Flaͤchen an einander liegen, und durch
Kraͤfte zuſammengedruͤckt werden muͤſſen. Man wird
in der Art, wie ſich die Cryſtallen erzeugen, deren
kleinſte Theilchen ſich den Flaͤchen nach an einander
anlegen, und durch Kraͤfte verbunden werden, Bey-
ſpiele hiezu finden, und allem Anſehen nach muß die-
ſes bey den Diamanten am vollkommenſten und mit
den ſtaͤrkſten Kraͤften geſchehen. Jhre Durchſichtig-
keit, Glanz und Haͤrtigkeit ſind Proben davon. Man
ſieht leicht, daß man ſich, in Abſicht auf die Structur
der weichen, zaͤhen, fluͤßigen und elaſtiſchen Koͤrper,

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[172/0180] XVII. Hauptſtuͤck. des Sproͤden ꝛc. nicht haben koͤnne. Werden dem- nach bey der ausfuͤhrlichen Theorie die verſchiedenen Arten der Structur vollſtaͤndig abgezaͤhlt, ſo laͤßt ſich aus der Verſchiedenheit und aus dem Nicht bey einander ſeyn koͤnnen der Praͤdicate ſchließen, wie fern ſich die Saͤtze umkehren laſſen. Denn wenn zu einem Praͤdicate keine von den uͤbrigen Zuſammen- ſetzungsarten paſſet, ſo kann man dadurch ausſchlieſ- ſungsweiſe finden, daß es derjenigen, bey welcher man es gefunden, allein zukomme, und dadurch laͤßt ſich der Satz umkehren, (§. 277. ſeqq.). §. 552. Sodann kann man ſich in Form einer umgekehr- ten Aufgabe, uͤberhaupt die Frage vorlegen, welche Structur und Zuſammenſetzung der Theile erfordert werde, damit ein Koͤrper z. E. hart ſey? (Dianoiol. §. 166. 511.). Man wird dabey finden, daß ſchon die kleinſten Theilchen deſſelben hart ſeyn, das will ſagen, eine durch ſtaͤrkere Kraͤfte verbundene Conti- nuitaͤt haben muͤſſen, und daß, wenn dieſe Continui- taͤt nicht in dem ganzen Koͤrper durchgaͤngig iſt, die Beſtandtheilchen deſſelben nicht rund ſeyn, ſondern nach ihren Flaͤchen an einander liegen, und durch Kraͤfte zuſammengedruͤckt werden muͤſſen. Man wird in der Art, wie ſich die Cryſtallen erzeugen, deren kleinſte Theilchen ſich den Flaͤchen nach an einander anlegen, und durch Kraͤfte verbunden werden, Bey- ſpiele hiezu finden, und allem Anſehen nach muß die- ſes bey den Diamanten am vollkommenſten und mit den ſtaͤrkſten Kraͤften geſchehen. Jhre Durchſichtig- keit, Glanz und Haͤrtigkeit ſind Proben davon. Man ſieht leicht, daß man ſich, in Abſicht auf die Structur der weichen, zaͤhen, fluͤßigen und elaſtiſchen Koͤrper, aͤhnliche

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/180>, abgerufen am 27.11.2024.