Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.XVIII. Hauptstück. Datis zugleich gegeben ist, oder davon abhängt, zubestimmen gesuchet, und folglich von vier Fragen, die hiebey vorkommen, und die wir in der Dianoiologie (§. 468.) angegeben haben, nur eine mitgenommen hat. Es hängen aber auch hinwiederum die Data von den Quaesitis ab, weil man eben nicht so unbedingt zu jedem Quaesito jede Data anneh- men kann, und über dieß müssen die Data zu- reichend seyn. Wir werden nun hier nicht wider- holen, was wir in dem VIIten Hauptstücke der Dia- noiologie ausführlich hierüber gesaget haben. Da aber daselbst eigentlich nur die Theorie von der Form der Aufgaben und der Methoden vorkam, so haben wir das, was die Verhältnisse dazu beytragen, da- selbst auch nur in so ferne betrachtet, und es auch in dem §. 475. angemerkt. Die daselbst in dieser Ab- sicht vorgetragenen Sätze sind folgende. 1°. Wenn von zwoen Sachen oder zweenen Begriffen einer, und das Verhältniß zwi- schen beyden gegeben, so kann der andere Begriff oder die andere Sache dadurch gefunden oder bestimmt werden. (§. 476. l. cit.). 2°. Wenn zwo Sachen gegeben oder be- stimmt sind, so ist auch das Verhältniß zwischen beyden bestimmt. (§. 477. l. cit.). 3°. Ohne das Verhältniß zwischen beyden zu wissen, kann die eine Sache bloß aus der vorgegebenen andern nicht gefunden wer- den. (§. 478. l. cit.). 4°. Aus bloßen Verhältnissen wird keine Sa- che bestimmt. (§. 479. l. cit.). 5°. Hin-
XVIII. Hauptſtuͤck. Datis zugleich gegeben iſt, oder davon abhaͤngt, zubeſtimmen geſuchet, und folglich von vier Fragen, die hiebey vorkommen, und die wir in der Dianoiologie (§. 468.) angegeben haben, nur eine mitgenommen hat. Es haͤngen aber auch hinwiederum die Data von den Quaeſitis ab, weil man eben nicht ſo unbedingt zu jedem Quaeſito jede Data anneh- men kann, und uͤber dieß muͤſſen die Data zu- reichend ſeyn. Wir werden nun hier nicht wider- holen, was wir in dem VIIten Hauptſtuͤcke der Dia- noiologie ausfuͤhrlich hieruͤber geſaget haben. Da aber daſelbſt eigentlich nur die Theorie von der Form der Aufgaben und der Methoden vorkam, ſo haben wir das, was die Verhaͤltniſſe dazu beytragen, da- ſelbſt auch nur in ſo ferne betrachtet, und es auch in dem §. 475. angemerkt. Die daſelbſt in dieſer Ab- ſicht vorgetragenen Saͤtze ſind folgende. 1°. Wenn von zwoen Sachen oder zweenen Begriffen einer, und das Verhaͤltniß zwi- ſchen beyden gegeben, ſo kann der andere Begriff oder die andere Sache dadurch gefunden oder beſtimmt werden. (§. 476. l. cit.). 2°. Wenn zwo Sachen gegeben oder be- ſtimmt ſind, ſo iſt auch das Verhaͤltniß zwiſchen beyden beſtimmt. (§. 477. l. cit.). 3°. Ohne das Verhaͤltniß zwiſchen beyden zu wiſſen, kann die eine Sache bloß aus der vorgegebenen andern nicht gefunden wer- den. (§. 478. l. cit.). 4°. Aus bloßen Verhaͤltniſſen wird keine Sa- che beſtimmt. (§. 479. l. cit.). 5°. Hin-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0198" n="190"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Hauptſtuͤck.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Datis</hi> zugleich gegeben iſt, oder davon abhaͤngt, zu<lb/> beſtimmen geſuchet, und folglich von vier Fragen, die<lb/> hiebey vorkommen, und die wir in der Dianoiologie<lb/> (§. 468.) angegeben haben, nur eine mitgenommen<lb/> hat. <hi rendition="#fr">Es haͤngen aber auch hinwiederum die</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Data</hi></hi> <hi rendition="#fr">von den</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quaeſitis</hi></hi> <hi rendition="#fr">ab, weil man eben nicht<lb/> ſo unbedingt zu jedem</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quaeſito</hi></hi> <hi rendition="#fr">jede</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Data</hi></hi> <hi rendition="#fr">anneh-<lb/> men kann, und uͤber dieß muͤſſen die</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Data</hi></hi> <hi rendition="#fr">zu-<lb/> reichend ſeyn.</hi> Wir werden nun hier nicht wider-<lb/> holen, was wir in dem <hi rendition="#aq">VII</hi>ten Hauptſtuͤcke der Dia-<lb/> noiologie ausfuͤhrlich hieruͤber geſaget haben. Da<lb/> aber daſelbſt eigentlich nur die Theorie von der Form<lb/> der Aufgaben und der Methoden vorkam, ſo haben<lb/> wir das, was die Verhaͤltniſſe dazu beytragen, da-<lb/> ſelbſt auch nur in ſo ferne betrachtet, und es auch in<lb/> dem §. 475. angemerkt. Die daſelbſt in dieſer Ab-<lb/> ſicht vorgetragenen Saͤtze ſind folgende.</p><lb/> <list> <item>1°. <hi rendition="#fr">Wenn von zwoen Sachen oder zweenen<lb/> Begriffen einer, und das Verhaͤltniß zwi-<lb/> ſchen beyden gegeben, ſo kann der andere<lb/> Begriff oder die andere Sache dadurch<lb/> gefunden oder beſtimmt werden.</hi> (§. 476.<lb/><hi rendition="#aq">l. cit.</hi>).</item><lb/> <item>2°. <hi rendition="#fr">Wenn zwo Sachen gegeben oder be-<lb/> ſtimmt ſind, ſo iſt auch das Verhaͤltniß<lb/> zwiſchen beyden beſtimmt.</hi> (§. 477. <hi rendition="#aq">l. cit.</hi>).</item><lb/> <item>3°. <hi rendition="#fr">Ohne das Verhaͤltniß zwiſchen beyden zu<lb/> wiſſen, kann die eine Sache bloß aus der<lb/> vorgegebenen andern nicht gefunden wer-<lb/> den.</hi> (§. 478. <hi rendition="#aq">l. cit.</hi>).</item><lb/> <item>4°. <hi rendition="#fr">Aus bloßen Verhaͤltniſſen wird keine Sa-<lb/> che beſtimmt.</hi> (§. 479. <hi rendition="#aq">l. cit.</hi>).</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">5°. <hi rendition="#fr">Hin-</hi></fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0198]
XVIII. Hauptſtuͤck.
Datis zugleich gegeben iſt, oder davon abhaͤngt, zu
beſtimmen geſuchet, und folglich von vier Fragen, die
hiebey vorkommen, und die wir in der Dianoiologie
(§. 468.) angegeben haben, nur eine mitgenommen
hat. Es haͤngen aber auch hinwiederum die
Data von den Quaeſitis ab, weil man eben nicht
ſo unbedingt zu jedem Quaeſito jede Data anneh-
men kann, und uͤber dieß muͤſſen die Data zu-
reichend ſeyn. Wir werden nun hier nicht wider-
holen, was wir in dem VIIten Hauptſtuͤcke der Dia-
noiologie ausfuͤhrlich hieruͤber geſaget haben. Da
aber daſelbſt eigentlich nur die Theorie von der Form
der Aufgaben und der Methoden vorkam, ſo haben
wir das, was die Verhaͤltniſſe dazu beytragen, da-
ſelbſt auch nur in ſo ferne betrachtet, und es auch in
dem §. 475. angemerkt. Die daſelbſt in dieſer Ab-
ſicht vorgetragenen Saͤtze ſind folgende.
1°. Wenn von zwoen Sachen oder zweenen
Begriffen einer, und das Verhaͤltniß zwi-
ſchen beyden gegeben, ſo kann der andere
Begriff oder die andere Sache dadurch
gefunden oder beſtimmt werden. (§. 476.
l. cit.).
2°. Wenn zwo Sachen gegeben oder be-
ſtimmt ſind, ſo iſt auch das Verhaͤltniß
zwiſchen beyden beſtimmt. (§. 477. l. cit.).
3°. Ohne das Verhaͤltniß zwiſchen beyden zu
wiſſen, kann die eine Sache bloß aus der
vorgegebenen andern nicht gefunden wer-
den. (§. 478. l. cit.).
4°. Aus bloßen Verhaͤltniſſen wird keine Sa-
che beſtimmt. (§. 479. l. cit.).
5°. Hin-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |