von Ursachen, so ist die Art bald gefunden, und unter dieser muß das Indiuiduum oder die specialere Art A seyn. Dieses fordert nun, daß B nicht überhaupt der ganzen Art, sondern dem Indiuiduo oder der specia- lern Art A ähnlich sey, weil man sonst aus B nicht mehr finden würde, als aus F. Wäre nun B dem A allein ähnlich, so wären auch die beyden Data F, B an sich schon hinreichend, und sie sind es, man mag die Jndividualität dieser Aehnlichkeit angeben oder nicht. Wäre aber B dem A nur in einigen Stücken ähnlich, so müßte man noch ein oder einige Data mehr haben, bis A dadurch dergestalt bestimmt ist, daß keine an- dere Sache den angegebenen Bedingungen sämmtlich Genügen thut.
§. 577.
Auf diese Art kann man Räthsel erfinden, wenn man es auch nur als eine Uebung und Spiel des Witzes vornehmen will. Es legt uns aber die Na- tur, die Geschichte und selbst das gemeine Leben solche Räthsel oder Problemata in Menge vor, die schon gemacht und aufgegeben, und folglich nur noch auf- zulösen sind. Jn der Kräuterkunde stellet A ein Ge- wächs vor, und der Lehrling, der es nicht vor sich sieht, muß es aus Merkmalen kennen lernen, die den Verhältnissen B, C, D .... I sehr ähnlich sind. Wiederum stellet A etwann eine Materie vor, von welcher die Theorie gesucht wird. Z. E. die magneti- sche, electrische etc. Die electrische ist der magneti- schen, in Absicht auf das Anziehen, dem Blitze, in Absicht auf das Licht und den Knall, ähnlich, sie be- findet sich im Glase, Harze etc. Jhre Wirkung erfolgt auf das Reiben etc. Man sucht nämlich da- bey alle Verhältnisse und Umstände, als eben so viele
einzelne
XVIII. Hauptſtuͤck.
von Urſachen, ſo iſt die Art bald gefunden, und unter dieſer muß das Indiuiduum oder die ſpecialere Art A ſeyn. Dieſes fordert nun, daß B nicht uͤberhaupt der ganzen Art, ſondern dem Indiuiduo oder der ſpecia- lern Art A aͤhnlich ſey, weil man ſonſt aus B nicht mehr finden wuͤrde, als aus F. Waͤre nun B dem A allein aͤhnlich, ſo waͤren auch die beyden Data F, B an ſich ſchon hinreichend, und ſie ſind es, man mag die Jndividualitaͤt dieſer Aehnlichkeit angeben oder nicht. Waͤre aber B dem A nur in einigen Stuͤcken aͤhnlich, ſo muͤßte man noch ein oder einige Data mehr haben, bis A dadurch dergeſtalt beſtimmt iſt, daß keine an- dere Sache den angegebenen Bedingungen ſaͤmmtlich Genuͤgen thut.
§. 577.
Auf dieſe Art kann man Raͤthſel erfinden, wenn man es auch nur als eine Uebung und Spiel des Witzes vornehmen will. Es legt uns aber die Na- tur, die Geſchichte und ſelbſt das gemeine Leben ſolche Raͤthſel oder Problemata in Menge vor, die ſchon gemacht und aufgegeben, und folglich nur noch auf- zuloͤſen ſind. Jn der Kraͤuterkunde ſtellet A ein Ge- waͤchs vor, und der Lehrling, der es nicht vor ſich ſieht, muß es aus Merkmalen kennen lernen, die den Verhaͤltniſſen B, C, D .... I ſehr aͤhnlich ſind. Wiederum ſtellet A etwann eine Materie vor, von welcher die Theorie geſucht wird. Z. E. die magneti- ſche, electriſche ꝛc. Die electriſche iſt der magneti- ſchen, in Abſicht auf das Anziehen, dem Blitze, in Abſicht auf das Licht und den Knall, aͤhnlich, ſie be- findet ſich im Glaſe, Harze ꝛc. Jhre Wirkung erfolgt auf das Reiben ꝛc. Man ſucht naͤmlich da- bey alle Verhaͤltniſſe und Umſtaͤnde, als eben ſo viele
einzelne
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XVIII. Hauptſtuͤck.
von Urſachen, ſo iſt die Art bald gefunden, und unter
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ſeyn. Dieſes fordert nun, daß B nicht uͤberhaupt der
ganzen Art, ſondern dem Indiuiduo oder der ſpecia-
lern Art A aͤhnlich ſey, weil man ſonſt aus B nicht
mehr finden wuͤrde, als aus F. Waͤre nun B dem A
allein aͤhnlich, ſo waͤren auch die beyden Data F, B an
ſich ſchon hinreichend, und ſie ſind es, man mag die
Jndividualitaͤt dieſer Aehnlichkeit angeben oder nicht.
Waͤre aber B dem A nur in einigen Stuͤcken aͤhnlich,
ſo muͤßte man noch ein oder einige Data mehr haben,
bis A dadurch dergeſtalt beſtimmt iſt, daß keine an-
dere Sache den angegebenen Bedingungen ſaͤmmtlich
Genuͤgen thut.
§. 577.
Auf dieſe Art kann man Raͤthſel erfinden, wenn
man es auch nur als eine Uebung und Spiel des
Witzes vornehmen will. Es legt uns aber die Na-
tur, die Geſchichte und ſelbſt das gemeine Leben ſolche
Raͤthſel oder Problemata in Menge vor, die ſchon
gemacht und aufgegeben, und folglich nur noch auf-
zuloͤſen ſind. Jn der Kraͤuterkunde ſtellet A ein Ge-
waͤchs vor, und der Lehrling, der es nicht vor ſich
ſieht, muß es aus Merkmalen kennen lernen, die
den Verhaͤltniſſen B, C, D .... I ſehr aͤhnlich ſind.
Wiederum ſtellet A etwann eine Materie vor, von
welcher die Theorie geſucht wird. Z. E. die magneti-
ſche, electriſche ꝛc. Die electriſche iſt der magneti-
ſchen, in Abſicht auf das Anziehen, dem Blitze, in
Abſicht auf das Licht und den Knall, aͤhnlich, ſie be-
findet ſich im Glaſe, Harze ꝛc. Jhre Wirkung
erfolgt auf das Reiben ꝛc. Man ſucht naͤmlich da-
bey alle Verhaͤltniſſe und Umſtaͤnde, als eben ſo viele
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/208>, abgerufen am 16.07.2024.
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