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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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XVIII. Hauptstück.
§. 581.

Von diesen drey Classen hat nun die erste entweder
sich selbst oder ein Ganzes aus den zwo andern Classen
zum Objecte. Jm ersten Falle gehöret die Theorie
davon in die Psychologie und Vernunftlehre, und
zwar so fern diese die Logica pura genennet werden
kann, um sie von der adplicata zu unterscheiden, wel-
che da vorkömmt, wo das Object aus den beyden an-
dern Classen genommen ist. Sodann kann die zweyte
Classe mit der dritten so verbunden seyn, daß einerley
Ganzes für beyde zum Grunde liegt, weil überhaupt
das Solide und die Kräfte die erste Grundlage zu
den drey Reichen der Wahrheiten sind. Die Unter-
suchung und Theorie eines vorgegebenen Ganzen wird
daher immer am vollständigsten, wenn man es nach
allen drey Classen betrachtet.

§. 582.

Dabey wird es nun an Anlässen zu Combinationen
nicht fehlen. Denn welches Ganze man nach diesen
drey Classen zu durchgehen vornimmt, so kommen so-
gleich die vorhin angeführten Fälle (§. 578.), und mit
denselben die (§. 574.) angegebenen sieben Classen von
Verhältnissen vor, und zeigen gleichsam an, wo
man zu suchen habe, um sich das vorgegebene Ganze
durchaus und in jeden Absichten bekannt zu machen.
Und diese Untersuchung muß dahin gehen, daß man
bestimmet:

1°. Welche Theile nothwendig beysammen sind, so
daß man von einem auf das andere schließen
könne, (§. 579.).
2°. Welche von einander abhängen, so daß eines
das andere voraussetzet, erfordert, oder nach sich
zieht, (§. 575.).
3°. Welche
XVIII. Hauptſtuͤck.
§. 581.

Von dieſen drey Claſſen hat nun die erſte entweder
ſich ſelbſt oder ein Ganzes aus den zwo andern Claſſen
zum Objecte. Jm erſten Falle gehoͤret die Theorie
davon in die Pſychologie und Vernunftlehre, und
zwar ſo fern dieſe die Logica pura genennet werden
kann, um ſie von der adplicata zu unterſcheiden, wel-
che da vorkoͤmmt, wo das Object aus den beyden an-
dern Claſſen genommen iſt. Sodann kann die zweyte
Claſſe mit der dritten ſo verbunden ſeyn, daß einerley
Ganzes fuͤr beyde zum Grunde liegt, weil uͤberhaupt
das Solide und die Kraͤfte die erſte Grundlage zu
den drey Reichen der Wahrheiten ſind. Die Unter-
ſuchung und Theorie eines vorgegebenen Ganzen wird
daher immer am vollſtaͤndigſten, wenn man es nach
allen drey Claſſen betrachtet.

§. 582.

Dabey wird es nun an Anlaͤſſen zu Combinationen
nicht fehlen. Denn welches Ganze man nach dieſen
drey Claſſen zu durchgehen vornimmt, ſo kommen ſo-
gleich die vorhin angefuͤhrten Faͤlle (§. 578.), und mit
denſelben die (§. 574.) angegebenen ſieben Claſſen von
Verhaͤltniſſen vor, und zeigen gleichſam an, wo
man zu ſuchen habe, um ſich das vorgegebene Ganze
durchaus und in jeden Abſichten bekannt zu machen.
Und dieſe Unterſuchung muß dahin gehen, daß man
beſtimmet:

1°. Welche Theile nothwendig beyſammen ſind, ſo
daß man von einem auf das andere ſchließen
koͤnne, (§. 579.).
2°. Welche von einander abhaͤngen, ſo daß eines
das andere vorausſetzet, erfordert, oder nach ſich
zieht, (§. 575.).
3°. Welche
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[204/0212] XVIII. Hauptſtuͤck. §. 581. Von dieſen drey Claſſen hat nun die erſte entweder ſich ſelbſt oder ein Ganzes aus den zwo andern Claſſen zum Objecte. Jm erſten Falle gehoͤret die Theorie davon in die Pſychologie und Vernunftlehre, und zwar ſo fern dieſe die Logica pura genennet werden kann, um ſie von der adplicata zu unterſcheiden, wel- che da vorkoͤmmt, wo das Object aus den beyden an- dern Claſſen genommen iſt. Sodann kann die zweyte Claſſe mit der dritten ſo verbunden ſeyn, daß einerley Ganzes fuͤr beyde zum Grunde liegt, weil uͤberhaupt das Solide und die Kraͤfte die erſte Grundlage zu den drey Reichen der Wahrheiten ſind. Die Unter- ſuchung und Theorie eines vorgegebenen Ganzen wird daher immer am vollſtaͤndigſten, wenn man es nach allen drey Claſſen betrachtet. §. 582. Dabey wird es nun an Anlaͤſſen zu Combinationen nicht fehlen. Denn welches Ganze man nach dieſen drey Claſſen zu durchgehen vornimmt, ſo kommen ſo- gleich die vorhin angefuͤhrten Faͤlle (§. 578.), und mit denſelben die (§. 574.) angegebenen ſieben Claſſen von Verhaͤltniſſen vor, und zeigen gleichſam an, wo man zu ſuchen habe, um ſich das vorgegebene Ganze durchaus und in jeden Abſichten bekannt zu machen. Und dieſe Unterſuchung muß dahin gehen, daß man beſtimmet: 1°. Welche Theile nothwendig beyſammen ſind, ſo daß man von einem auf das andere ſchließen koͤnne, (§. 579.). 2°. Welche von einander abhaͤngen, ſo daß eines das andere vorausſetzet, erfordert, oder nach ſich zieht, (§. 575.). 3°. Welche

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/212>, abgerufen am 23.11.2024.