Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.XIII. Hauptstück. selben mit einem Gewichte P, z. E. bis auf die Hälftezusammengedruckt erhalten werden konnte, nunmehr ein n mal größeres Gewicht nP erfordert werde, um sie sämmtlich bis auf die Hälfte zusammen zu drü- cken, und so zu erhalten. Die Kraft eines Ringes ist demnach = P und die Kraft von allen = nP (§. 395. 394.). Nun kann man leicht zeigen, daß wenn eine Kugel, deren Masse = 1 ist, mit einer Ge- schwindigkeit, die wir ebenfalls = 1 setzen, gegen alle diese Ringe läuft, und sie bis auf die Hälfte zusam- men drücket, sodann eine andere Kugel, deren Masse = n ist, nur den Theil der Geschwindigkeit der erstern gebrauche, um einen von diesen Ringen bis auf die Hälfte zusammen zu drücken, folglich eine n mal kleinere Kraft zu überwältigen. Man setze p. abcdef | ghi. P. a b c d e f g h i seyn die Ringe, und zwar bis auf die Hälfte zusammen gedrücket, p, P seyn die zwo Ku- geln, welche, wenn die Ringe loßschnellen, von den- selben weggetrieben und in Bewegung gesetzet wer- den. Nun schnellen die Ringe sämmtlich gleich loß, und treiben die Kugeln nach Verhältniß ihrer Mas- sen, von sich, so daß P um desto langsamer fortrü- cket, als p, je größer die Masse P als p ist. Man vertheile die Ringe dergestalt in zwo Classen a b c d e f, und g h i, daß sich die Anzahl der erstern zu der letz- tern verhalte, wie die Masse P zu p, folglich, wie die Geschwindigkeiten, mit welchen P und p fortge- trieben werden, so wird der Punct der zwischen f und g fällt in Ruhe seyn, und es ist eben so viel, als wenn die Ringe daselbst befestiget, gewesen wären, und folglich P nur von den Ringen g h i, und p nur von den
XIII. Hauptſtuͤck. ſelben mit einem Gewichte P, z. E. bis auf die Haͤlftezuſammengedruckt erhalten werden konnte, nunmehr ein n mal groͤßeres Gewicht nP erfordert werde, um ſie ſaͤmmtlich bis auf die Haͤlfte zuſammen zu druͤ- cken, und ſo zu erhalten. Die Kraft eines Ringes iſt demnach = P und die Kraft von allen = nP (§. 395. 394.). Nun kann man leicht zeigen, daß wenn eine Kugel, deren Maſſe = 1 iſt, mit einer Ge- ſchwindigkeit, die wir ebenfalls = 1 ſetzen, gegen alle dieſe Ringe laͤuft, und ſie bis auf die Haͤlfte zuſam- men druͤcket, ſodann eine andere Kugel, deren Maſſe = n iſt, nur den Theil der Geſchwindigkeit der erſtern gebrauche, um einen von dieſen Ringen bis auf die Haͤlfte zuſammen zu druͤcken, folglich eine n mal kleinere Kraft zu uͤberwaͤltigen. Man ſetze p. abcdef | ghi. P. a b c d e f g h i ſeyn die Ringe, und zwar bis auf die Haͤlfte zuſammen gedruͤcket, p, P ſeyn die zwo Ku- geln, welche, wenn die Ringe loßſchnellen, von den- ſelben weggetrieben und in Bewegung geſetzet wer- den. Nun ſchnellen die Ringe ſaͤmmtlich gleich loß, und treiben die Kugeln nach Verhaͤltniß ihrer Maſ- ſen, von ſich, ſo daß P um deſto langſamer fortruͤ- cket, als p, je groͤßer die Maſſe P als p iſt. Man vertheile die Ringe dergeſtalt in zwo Claſſen a b c d e f, und g h i, daß ſich die Anzahl der erſtern zu der letz- tern verhalte, wie die Maſſe P zu p, folglich, wie die Geſchwindigkeiten, mit welchen P und p fortge- trieben werden, ſo wird der Punct der zwiſchen f und g faͤllt in Ruhe ſeyn, und es iſt eben ſo viel, als wenn die Ringe daſelbſt befeſtiget, geweſen waͤren, und folglich P nur von den Ringen g h i, und p nur von den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0040" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIII.</hi> Hauptſtuͤck.</hi></fw><lb/> ſelben mit einem Gewichte <hi rendition="#aq">P,</hi> z. E. bis auf die Haͤlfte<lb/> zuſammengedruckt erhalten werden konnte, nunmehr<lb/> ein <hi rendition="#aq">n</hi> mal groͤßeres Gewicht <hi rendition="#aq">nP</hi> erfordert werde, um<lb/> ſie ſaͤmmtlich bis auf die Haͤlfte zuſammen zu druͤ-<lb/> cken, und ſo zu erhalten. Die Kraft eines Ringes<lb/> iſt demnach = <hi rendition="#aq">P</hi> und die Kraft von allen = <hi rendition="#aq">nP</hi><lb/> (§. 395. 394.). Nun kann man leicht zeigen, daß<lb/> wenn eine Kugel, deren Maſſe = 1 iſt, mit einer Ge-<lb/> ſchwindigkeit, die wir ebenfalls = 1 ſetzen, gegen alle<lb/> dieſe Ringe laͤuft, und ſie bis auf die Haͤlfte zuſam-<lb/> men druͤcket, ſodann eine andere Kugel, deren Maſſe<lb/> = <hi rendition="#aq">n</hi> iſt, nur den <formula notation="TeX"> \frac {1} {n}</formula> Theil der Geſchwindigkeit der<lb/> erſtern gebrauche, um einen von dieſen Ringen bis<lb/> auf die Haͤlfte zuſammen zu druͤcken, folglich eine <hi rendition="#aq">n</hi><lb/> mal kleinere Kraft zu uͤberwaͤltigen. Man ſetze<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">p. abcdef | ghi. P.</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">a b c d e f g h i</hi> ſeyn die Ringe, und zwar bis auf die<lb/> Haͤlfte zuſammen gedruͤcket, <hi rendition="#aq">p, P</hi> ſeyn die zwo Ku-<lb/> geln, welche, wenn die Ringe loßſchnellen, von den-<lb/> ſelben weggetrieben und in Bewegung geſetzet wer-<lb/> den. Nun ſchnellen die Ringe ſaͤmmtlich gleich loß,<lb/> und treiben die Kugeln nach Verhaͤltniß ihrer Maſ-<lb/> ſen, von ſich, ſo daß <hi rendition="#aq">P</hi> um deſto langſamer fortruͤ-<lb/> cket, als <hi rendition="#aq">p,</hi> je groͤßer die Maſſe <hi rendition="#aq">P</hi> als <hi rendition="#aq">p</hi> iſt. Man<lb/> vertheile die Ringe dergeſtalt in zwo Claſſen <hi rendition="#aq">a b c d e f,</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">g h i,</hi> daß ſich die Anzahl der erſtern zu der letz-<lb/> tern verhalte, wie die Maſſe <hi rendition="#aq">P</hi> zu <hi rendition="#aq">p,</hi> folglich, wie<lb/> die Geſchwindigkeiten, mit welchen <hi rendition="#aq">P</hi> und <hi rendition="#aq">p</hi> fortge-<lb/> trieben werden, ſo wird der Punct der zwiſchen <hi rendition="#aq">f</hi> und <hi rendition="#aq">g</hi><lb/> faͤllt in Ruhe ſeyn, und es iſt eben ſo viel, als wenn<lb/> die Ringe daſelbſt befeſtiget, geweſen waͤren, und<lb/> folglich <hi rendition="#aq">P</hi> nur von den Ringen <hi rendition="#aq">g h i,</hi> und <hi rendition="#aq">p</hi> nur von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0040]
XIII. Hauptſtuͤck.
ſelben mit einem Gewichte P, z. E. bis auf die Haͤlfte
zuſammengedruckt erhalten werden konnte, nunmehr
ein n mal groͤßeres Gewicht nP erfordert werde, um
ſie ſaͤmmtlich bis auf die Haͤlfte zuſammen zu druͤ-
cken, und ſo zu erhalten. Die Kraft eines Ringes
iſt demnach = P und die Kraft von allen = nP
(§. 395. 394.). Nun kann man leicht zeigen, daß
wenn eine Kugel, deren Maſſe = 1 iſt, mit einer Ge-
ſchwindigkeit, die wir ebenfalls = 1 ſetzen, gegen alle
dieſe Ringe laͤuft, und ſie bis auf die Haͤlfte zuſam-
men druͤcket, ſodann eine andere Kugel, deren Maſſe
= n iſt, nur den [FORMEL] Theil der Geſchwindigkeit der
erſtern gebrauche, um einen von dieſen Ringen bis
auf die Haͤlfte zuſammen zu druͤcken, folglich eine n
mal kleinere Kraft zu uͤberwaͤltigen. Man ſetze
p. abcdef | ghi. P.
a b c d e f g h i ſeyn die Ringe, und zwar bis auf die
Haͤlfte zuſammen gedruͤcket, p, P ſeyn die zwo Ku-
geln, welche, wenn die Ringe loßſchnellen, von den-
ſelben weggetrieben und in Bewegung geſetzet wer-
den. Nun ſchnellen die Ringe ſaͤmmtlich gleich loß,
und treiben die Kugeln nach Verhaͤltniß ihrer Maſ-
ſen, von ſich, ſo daß P um deſto langſamer fortruͤ-
cket, als p, je groͤßer die Maſſe P als p iſt. Man
vertheile die Ringe dergeſtalt in zwo Claſſen a b c d e f,
und g h i, daß ſich die Anzahl der erſtern zu der letz-
tern verhalte, wie die Maſſe P zu p, folglich, wie
die Geſchwindigkeiten, mit welchen P und p fortge-
trieben werden, ſo wird der Punct der zwiſchen f und g
faͤllt in Ruhe ſeyn, und es iſt eben ſo viel, als wenn
die Ringe daſelbſt befeſtiget, geweſen waͤren, und
folglich P nur von den Ringen g h i, und p nur von
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |