Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.Die Gleichartigkeit. Dauer der Wirkung genau und weder mehr noch min-der als zureichend seyn. Was in jedem Fall hieran fehlt, da hat man noch nicht alles gefunden, und zuweilen statt des wahren etwas irriges. So hatte man z. E. vormals geglaubt, das Steigen des Was- sers in den Pumpen lasse sich aus dem Satze, daß in der Natur nichts leeres seyn könne, völlig erklä- ren. Man fand aber nachher, daß die Folge aus diesem Satze weiter als die Erfahrung gehe, und wurde dadurch veranlaßt, die Ursache in dem Drucke der Luft zu finden. So machten auch die Haarröhr- chen an den hydrostatischen Sätzen eine Ausnahme, welche zeigeten, daß man dabey außer der Schwere noch andere wirkende Kräfte zu suchen habe. Die Naturlehre beut zu diesen Beyspielen noch eine Men- ge anderer an. §. 823. Die zweyte Classe betrifft solche Größen, die mit den Lamb. Archit. II. B. F f
Die Gleichartigkeit. Dauer der Wirkung genau und weder mehr noch min-der als zureichend ſeyn. Was in jedem Fall hieran fehlt, da hat man noch nicht alles gefunden, und zuweilen ſtatt des wahren etwas irriges. So hatte man z. E. vormals geglaubt, das Steigen des Waſ- ſers in den Pumpen laſſe ſich aus dem Satze, daß in der Natur nichts leeres ſeyn koͤnne, voͤllig erklaͤ- ren. Man fand aber nachher, daß die Folge aus dieſem Satze weiter als die Erfahrung gehe, und wurde dadurch veranlaßt, die Urſache in dem Drucke der Luft zu finden. So machten auch die Haarroͤhr- chen an den hydroſtatiſchen Saͤtzen eine Ausnahme, welche zeigeten, daß man dabey außer der Schwere noch andere wirkende Kraͤfte zu ſuchen habe. Die Naturlehre beut zu dieſen Beyſpielen noch eine Men- ge anderer an. §. 823. Die zweyte Claſſe betrifft ſolche Groͤßen, die mit den Lamb. Archit. II. B. F f
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0457" n="449"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Gleichartigkeit.</hi></fw><lb/> Dauer der Wirkung genau und weder mehr noch min-<lb/> der als zureichend ſeyn. Was in jedem Fall hieran<lb/> fehlt, da hat man noch nicht alles gefunden, und<lb/> zuweilen ſtatt des wahren etwas irriges. So hatte<lb/> man z. E. vormals geglaubt, das Steigen des Waſ-<lb/> ſers in den Pumpen laſſe ſich aus dem Satze, daß in<lb/> der Natur nichts leeres ſeyn koͤnne, voͤllig erklaͤ-<lb/> ren. Man fand aber nachher, daß die Folge aus<lb/> dieſem Satze weiter als die Erfahrung gehe, und<lb/> wurde dadurch veranlaßt, die Urſache in dem Drucke<lb/> der Luft zu finden. So machten auch die Haarroͤhr-<lb/> chen an den hydroſtatiſchen Saͤtzen eine Ausnahme,<lb/> welche zeigeten, daß man dabey außer der Schwere<lb/> noch andere wirkende Kraͤfte zu ſuchen habe. Die<lb/> Naturlehre beut zu dieſen Beyſpielen noch eine Men-<lb/> ge anderer an.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 823.</head><lb/> <p>Die zweyte Claſſe betrifft ſolche Groͤßen, die mit<lb/> andern zugleich ſind, und beſonders, auf die mit die-<lb/> ſen letztern vorkommenden Verhaͤltniſſe gehen, dieſe<lb/> moͤgen nun real oder ideal ſeyn. So z. E. findet ſich<lb/> bey der Bewegung immer Maſſe, Kraft, Geſchwin-<lb/> digkeit, Raum, Direction und Zeit beyſammen, und<lb/> die Mechanic beſchaͤfftiget ſich damit, die Verhaͤlt-<lb/> niſſe zwiſchen dieſen an ſich ganz ungleichartigen<lb/> Groͤßen zu beſtimmen. Jn der Geometrie werden<lb/> mit den Linien zugleich, und an ſich ſchon auch Win-<lb/> kel gezeichnet, wodurch ihre Lage und die Verhaͤltniſſe<lb/> der Theile, die zwiſchen den Durchſchnittspuncten<lb/> liegen, angezeiget und beſtimmt werden. Die Ab-<lb/> haͤnglichkeiten dabey ſind von der Art, daß in einem<lb/> geradelinichten Triangel zween Winkel den dritten be-<lb/> ſtimmen, und aus drey von den dabey vorkommen-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Lamb. Archit.</hi><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#fr">B.</hi> F f</fw><fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [449/0457]
Die Gleichartigkeit.
Dauer der Wirkung genau und weder mehr noch min-
der als zureichend ſeyn. Was in jedem Fall hieran
fehlt, da hat man noch nicht alles gefunden, und
zuweilen ſtatt des wahren etwas irriges. So hatte
man z. E. vormals geglaubt, das Steigen des Waſ-
ſers in den Pumpen laſſe ſich aus dem Satze, daß in
der Natur nichts leeres ſeyn koͤnne, voͤllig erklaͤ-
ren. Man fand aber nachher, daß die Folge aus
dieſem Satze weiter als die Erfahrung gehe, und
wurde dadurch veranlaßt, die Urſache in dem Drucke
der Luft zu finden. So machten auch die Haarroͤhr-
chen an den hydroſtatiſchen Saͤtzen eine Ausnahme,
welche zeigeten, daß man dabey außer der Schwere
noch andere wirkende Kraͤfte zu ſuchen habe. Die
Naturlehre beut zu dieſen Beyſpielen noch eine Men-
ge anderer an.
§. 823.
Die zweyte Claſſe betrifft ſolche Groͤßen, die mit
andern zugleich ſind, und beſonders, auf die mit die-
ſen letztern vorkommenden Verhaͤltniſſe gehen, dieſe
moͤgen nun real oder ideal ſeyn. So z. E. findet ſich
bey der Bewegung immer Maſſe, Kraft, Geſchwin-
digkeit, Raum, Direction und Zeit beyſammen, und
die Mechanic beſchaͤfftiget ſich damit, die Verhaͤlt-
niſſe zwiſchen dieſen an ſich ganz ungleichartigen
Groͤßen zu beſtimmen. Jn der Geometrie werden
mit den Linien zugleich, und an ſich ſchon auch Win-
kel gezeichnet, wodurch ihre Lage und die Verhaͤltniſſe
der Theile, die zwiſchen den Durchſchnittspuncten
liegen, angezeiget und beſtimmt werden. Die Ab-
haͤnglichkeiten dabey ſind von der Art, daß in einem
geradelinichten Triangel zween Winkel den dritten be-
ſtimmen, und aus drey von den dabey vorkommen-
den
Lamb. Archit. II. B. F f
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |