Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.XIV. Hauptstück. chen. Bey genauerer Betrachtung findet es sich,daß nicht alles, was ihm der Begriff M vorstellet, durchaus in A vorkomme, sondern, daß man statt A die Theile b, b, und statt M, die Bestimmungen m, n nehmen, und A = mb + nb = a + a setzen müsse. Bey allem diesem thut er nichts anders, als daß er nach der Regel verfährt, das Prädicat müsse sich gleichförmig über das Subject ausbreiten (§. 242.), und wo dieses sich nicht findet, müsse die Sache genauer aus einander gelesen, und statt des Prädicats M, welches etwas Verwirrtes enthalte, die einfachen Bestimmungen und Theile mb + nb genommen werden. §. 459. Breitet sich aber das Prädicat wirklich ganz über noch
XIV. Hauptſtuͤck. chen. Bey genauerer Betrachtung findet es ſich,daß nicht alles, was ihm der Begriff M vorſtellet, durchaus in A vorkomme, ſondern, daß man ſtatt A die Theile b, β, und ſtatt M, die Beſtimmungen m, n nehmen, und A = mb + nβ = a + α ſetzen muͤſſe. Bey allem dieſem thut er nichts anders, als daß er nach der Regel verfaͤhrt, das Praͤdicat muͤſſe ſich gleichfoͤrmig uͤber das Subject ausbreiten (§. 242.), und wo dieſes ſich nicht findet, muͤſſe die Sache genauer aus einander geleſen, und ſtatt des Praͤdicats M, welches etwas Verwirrtes enthalte, die einfachen Beſtimmungen und Theile mb + nβ genommen werden. §. 459. Breitet ſich aber das Praͤdicat wirklich ganz uͤber noch
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XIV. Hauptſtuͤck.
chen. Bey genauerer Betrachtung findet es ſich,
daß nicht alles, was ihm der Begriff M vorſtellet,
durchaus in A vorkomme, ſondern, daß man ſtatt A
die Theile b, β, und ſtatt M, die Beſtimmungen m, n
nehmen, und A = mb + nβ = a + α ſetzen muͤſſe.
Bey allem dieſem thut er nichts anders, als daß er
nach der Regel verfaͤhrt, das Praͤdicat muͤſſe
ſich gleichfoͤrmig uͤber das Subject ausbreiten
(§. 242.), und wo dieſes ſich nicht findet, muͤſſe die
Sache genauer aus einander geleſen, und ſtatt des
Praͤdicats M, welches etwas Verwirrtes enthalte,
die einfachen Beſtimmungen und Theile mb + nβ
genommen werden.
§. 459.
Breitet ſich aber das Praͤdicat wirklich ganz uͤber
das Subject aus, ſo iſt es, wie wir erſt angemerket
haben (§. 457.), entweder an ſich ein einfacher Be-
ſtimmungsbegriff, welcher demnach nur eine Dimen-
ſion hat, oder es iſt aus mehreren einfachen Beſtim-
mungsbegriffen, als aus eben ſo vielen Dimenſio-
nen, verbunden. Nach der Anzahl dieſer ein-
fachen Beſtimmungsbegriffe wird uͤberhaupt
die Groͤße des Praͤdicates geſchaͤtzet, wenn ſie
nur extenſive genommen wird. Denn die wahre
Groͤße iſt in jedem Falle das Product aus den
Graden, die jede dieſer einfachen Beſtimmun-
gen hat. Wir machen hier dieſe Anmerkung zum
Behufe der Berechnung der Wahrſcheinlichkeit, (Phaͤ-
nomenol. §. 162. 191.). Man ſetze, das Praͤdicat D
ſey = NP, und N = mn, P = qpr, ſo daß mnpqr = D
und wirklich einfache Beſtimmungen ſeyn, ſo iſt
N = ⅖D, und P = ⅗D. Weiß man nun von dem
Subjecte A nur noch, daß es N ſey, ohne weder fuͤr
noch
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