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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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III. Hauptstück,
sen das Prädicat, und die beyden Wörter ist nicht
sind die Copula, die hier verneinet.

§. 120.

So sieht ein Satz überhaupt betrachtet aus, weil
jedes Urtheil in diese Form kann gebracht werden.
Wir merken nur an, daß das Bindewörtgen nicht
immer ausdrücklich angezeigt wird, sondern bald in
dem Prädicat bald in dem Subjecte, bald in einem
dazu genommenen Zeitworte liegt. Z E. das Was-
ser fleußt,
anstatt: das Wasser ist fliessend. Es
versteht sich
anstatt es ist klar etc.

§. 121.

Die besondern Arten der Sätze werden sich nun
durch ihre Eintheilung in verschiedenen Absichten fin-
den lassen. Die Copula giebt an sich schon zwo all-
gemeine Arten, weil sie entweder bejahend oder ver-
neinend ist. Diese Arten nennt man daher bejahen-
de
und verneinende Urtheile oder Sätze.

§. 122.

Die andre Eintheilung ist in Absicht auf das
Subject. Denn wenn dasselbe einen allgemeinen
Begriff vorstellt, so begreift dieser viele Arten und
Indiuidua unter sich. Nun aber kann das Prädicat
entweder allen oder nur einigen zukommen, oder nicht
zukommen. Jm erstern Fall heißt der Satz ein all-
gemeiner,
im andern aber ein besonderer Satz.
Z. E. Alle Körper sind zusammengesetzt, kein
Körper ist ausgedehnt.
Dies sind allgemeine
Sätze. Etliche Körper sind flüßig, etliche Kör-
per sind nicht flüßig.
Dieses sind besondere oder
Partikularsätze. Der Unterschied kömmt hier auf
die Wörter, alle, keiner, etliche, etliche nicht, an,
weil sich jede Sätze in solche verwandeln lassen, die
eine von diesen Formen haben.

§. 123.

III. Hauptſtuͤck,
ſen das Praͤdicat, und die beyden Woͤrter iſt nicht
ſind die Copula, die hier verneinet.

§. 120.

So ſieht ein Satz uͤberhaupt betrachtet aus, weil
jedes Urtheil in dieſe Form kann gebracht werden.
Wir merken nur an, daß das Bindewoͤrtgen nicht
immer ausdruͤcklich angezeigt wird, ſondern bald in
dem Praͤdicat bald in dem Subjecte, bald in einem
dazu genommenen Zeitworte liegt. Z E. das Waſ-
ſer fleußt,
anſtatt: das Waſſer iſt flieſſend. Es
verſteht ſich
anſtatt es iſt klar ꝛc.

§. 121.

Die beſondern Arten der Saͤtze werden ſich nun
durch ihre Eintheilung in verſchiedenen Abſichten fin-
den laſſen. Die Copula giebt an ſich ſchon zwo all-
gemeine Arten, weil ſie entweder bejahend oder ver-
neinend iſt. Dieſe Arten nennt man daher bejahen-
de
und verneinende Urtheile oder Saͤtze.

§. 122.

Die andre Eintheilung iſt in Abſicht auf das
Subject. Denn wenn daſſelbe einen allgemeinen
Begriff vorſtellt, ſo begreift dieſer viele Arten und
Indiuidua unter ſich. Nun aber kann das Praͤdicat
entweder allen oder nur einigen zukommen, oder nicht
zukommen. Jm erſtern Fall heißt der Satz ein all-
gemeiner,
im andern aber ein beſonderer Satz.
Z. E. Alle Koͤrper ſind zuſammengeſetzt, kein
Koͤrper iſt ausgedehnt.
Dies ſind allgemeine
Saͤtze. Etliche Koͤrper ſind fluͤßig, etliche Koͤr-
per ſind nicht fluͤßig.
Dieſes ſind beſondere oder
Partikularſaͤtze. Der Unterſchied koͤmmt hier auf
die Woͤrter, alle, keiner, etliche, etliche nicht, an,
weil ſich jede Saͤtze in ſolche verwandeln laſſen, die
eine von dieſen Formen haben.

§. 123.
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[78/0100] III. Hauptſtuͤck, ſen das Praͤdicat, und die beyden Woͤrter iſt nicht ſind die Copula, die hier verneinet. §. 120. So ſieht ein Satz uͤberhaupt betrachtet aus, weil jedes Urtheil in dieſe Form kann gebracht werden. Wir merken nur an, daß das Bindewoͤrtgen nicht immer ausdruͤcklich angezeigt wird, ſondern bald in dem Praͤdicat bald in dem Subjecte, bald in einem dazu genommenen Zeitworte liegt. Z E. das Waſ- ſer fleußt, anſtatt: das Waſſer iſt flieſſend. Es verſteht ſich anſtatt es iſt klar ꝛc. §. 121. Die beſondern Arten der Saͤtze werden ſich nun durch ihre Eintheilung in verſchiedenen Abſichten fin- den laſſen. Die Copula giebt an ſich ſchon zwo all- gemeine Arten, weil ſie entweder bejahend oder ver- neinend iſt. Dieſe Arten nennt man daher bejahen- de und verneinende Urtheile oder Saͤtze. §. 122. Die andre Eintheilung iſt in Abſicht auf das Subject. Denn wenn daſſelbe einen allgemeinen Begriff vorſtellt, ſo begreift dieſer viele Arten und Indiuidua unter ſich. Nun aber kann das Praͤdicat entweder allen oder nur einigen zukommen, oder nicht zukommen. Jm erſtern Fall heißt der Satz ein all- gemeiner, im andern aber ein beſonderer Satz. Z. E. Alle Koͤrper ſind zuſammengeſetzt, kein Koͤrper iſt ausgedehnt. Dies ſind allgemeine Saͤtze. Etliche Koͤrper ſind fluͤßig, etliche Koͤr- per ſind nicht fluͤßig. Dieſes ſind beſondere oder Partikularſaͤtze. Der Unterſchied koͤmmt hier auf die Woͤrter, alle, keiner, etliche, etliche nicht, an, weil ſich jede Saͤtze in ſolche verwandeln laſſen, die eine von dieſen Formen haben. §. 123.

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/100>, abgerufen am 23.11.2024.