Man sieht aber leicht, daß diese Reihe nur in umge- kehrter Ordnung der vorhergehenden ist. Denn nimmt man die Sätze von unten herauf, so haben wir eben die Schlußkette, A ist Q, Q ist P, P ist N, N ist M, M ist B, folglich A ist B. Wobey also eben die Re- geln vorkommen. Wir merken demnach nur an, daß eine Schlußkette aus zusammengezogenen Schlüs- sen besteht: Und wenn man die Schlußkette selbst noch zusammenziehen will; so sagt man nur kurz: A ist Q, folglichP,folglichN,folglichM,folglichB oder nichtB. Hier stellt das Wort folglich eine ganze Schlußrede vor.
§. 298.
Die zweyte Figur beut uns nur verneinende Schlüsse an. Z. E.
I. N ist M.
II. P ist N.
III. Q ist P.
IV. B ist Q.
A ist nicht M.
A ist nicht N.
A ist nicht P.
A ist nicht Q
A ist nicht N.
A ist nicht P.
A ist nicht Q.
A ist nicht B.
Woraus wiederum die Schlußkette, B ist Q, Q ist P, P ist N, N ist M, aber A ist nicht M, folglich A ist nicht B, entsteht, die hier nur in dem letzten Satze durch Umkehrung versetzt ist.
§. 299.
Die dritte Figur schließt nur particular, und taugt daher zu Schlußketten nicht. Die vierte ist hier wie die erste, in so fern in den Schlußarten, Ba- ralip, Calentes, die Vordersätze nur umgekehrt sind, in den übrigen Schlußarten geht sie nicht an, weil sie nur particular schließt, und durch die bloße Verwechslung der Vordersätze nicht in die erste Fi- gur gebracht werden kann.
§. 300.
Wir haben demnach nur eine Art von Schluß- ketten, die uns die erste Figur anbeut, und da diese
von
V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
Man ſieht aber leicht, daß dieſe Reihe nur in umge- kehrter Ordnung der vorhergehenden iſt. Denn nimmt man die Saͤtze von unten herauf, ſo haben wir eben die Schlußkette, A iſt Q, Q iſt P, P iſt N, N iſt M, M iſt B, folglich A iſt B. Wobey alſo eben die Re- geln vorkommen. Wir merken demnach nur an, daß eine Schlußkette aus zuſammengezogenen Schluͤſ- ſen beſteht: Und wenn man die Schlußkette ſelbſt noch zuſammenziehen will; ſo ſagt man nur kurz: A iſt Q, folglichP,folglichN,folglichM,folglichB oder nichtB. Hier ſtellt das Wort folglich eine ganze Schlußrede vor.
§. 298.
Die zweyte Figur beut uns nur verneinende Schluͤſſe an. Z. E.
I. N iſt M.
II. P iſt N.
III. Q iſt P.
IV. B iſt Q.
A iſt nicht M.
A iſt nicht N.
A iſt nicht P.
A iſt nicht Q
A iſt nicht N.
A iſt nicht P.
A iſt nicht Q.
A iſt nicht B.
Woraus wiederum die Schlußkette, B iſt Q, Q iſt P, P iſt N, N iſt M, aber A iſt nicht M, folglich A iſt nicht B, entſteht, die hier nur in dem letzten Satze durch Umkehrung verſetzt iſt.
§. 299.
Die dritte Figur ſchließt nur particular, und taugt daher zu Schlußketten nicht. Die vierte iſt hier wie die erſte, in ſo fern in den Schlußarten, Ba- ralip, Calentes, die Vorderſaͤtze nur umgekehrt ſind, in den uͤbrigen Schlußarten geht ſie nicht an, weil ſie nur particular ſchließt, und durch die bloße Verwechslung der Vorderſaͤtze nicht in die erſte Fi- gur gebracht werden kann.
§. 300.
Wir haben demnach nur eine Art von Schluß- ketten, die uns die erſte Figur anbeut, und da dieſe
von
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0212"n="190"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen</hi></fw><lb/><p>Man ſieht aber leicht, daß dieſe Reihe nur in umge-<lb/>
kehrter Ordnung der vorhergehenden iſt. Denn nimmt<lb/>
man die Saͤtze von unten herauf, ſo haben wir eben<lb/>
die Schlußkette, <hirendition="#aq">A</hi> iſt <hirendition="#aq">Q, Q</hi> iſt <hirendition="#aq">P, P</hi> iſt <hirendition="#aq">N, N</hi> iſt <hirendition="#aq">M,<lb/>
M</hi> iſt <hirendition="#aq">B,</hi> folglich <hirendition="#aq">A</hi> iſt <hirendition="#aq">B.</hi> Wobey alſo eben die Re-<lb/>
geln vorkommen. Wir merken demnach nur an, daß<lb/>
eine <hirendition="#fr">Schlußkette</hi> aus zuſammengezogenen Schluͤſ-<lb/>ſen beſteht: Und wenn man die Schlußkette ſelbſt noch<lb/>
zuſammenziehen will; ſo ſagt man nur kurz: <hirendition="#aq">A</hi> iſt <hirendition="#aq">Q,</hi><lb/><hirendition="#fr">folglich</hi><hirendition="#aq">P,</hi><hirendition="#fr">folglich</hi><hirendition="#aq">N,</hi><hirendition="#fr">folglich</hi><hirendition="#aq">M,</hi><hirendition="#fr">folglich</hi><hirendition="#aq">B</hi><lb/><hirendition="#fr">oder nicht</hi><hirendition="#aq">B.</hi> Hier ſtellt das Wort <hirendition="#fr">folglich</hi> eine<lb/>
ganze Schlußrede vor.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 298.</head><lb/><p>Die zweyte Figur beut uns nur verneinende<lb/>
Schluͤſſe an. Z. E.</p><lb/><table><row><cell><hirendition="#aq">I. N</hi> iſt <hirendition="#aq">M.</hi></cell><cell><hirendition="#aq">II. P</hi> iſt <hirendition="#aq">N.</hi></cell><cell><hirendition="#aq">III. Q</hi> iſt <hirendition="#aq">P.</hi></cell><cell><hirendition="#aq">IV. B</hi> iſt <hirendition="#aq">Q.</hi></cell></row><lb/><row><cell><hirendition="#aq">A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">M.</hi></cell><cell><hirendition="#aq">A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">N.</hi></cell><cell><hirendition="#aq"> A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">P.</hi></cell><cell><hirendition="#aq"> A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">Q</hi></cell></row><lb/><row><cell><hirendition="#aq">A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">N.</hi></cell><cell><hirendition="#aq"> A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">P.</hi></cell><cell><hirendition="#aq"> A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">Q.</hi></cell><cell><hirendition="#aq"> A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">B.</hi></cell></row></table><lb/><p>Woraus wiederum die Schlußkette, <hirendition="#aq">B</hi> iſt <hirendition="#aq">Q, Q</hi> iſt<lb/><hirendition="#aq">P, P</hi> iſt <hirendition="#aq">N, N</hi> iſt <hirendition="#aq">M,</hi> aber <hirendition="#aq">A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">M,</hi> folglich<lb/><hirendition="#aq">A</hi> iſt nicht <hirendition="#aq">B,</hi> entſteht, die hier nur in dem letzten<lb/>
Satze durch Umkehrung verſetzt iſt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 299.</head><lb/><p>Die dritte Figur ſchließt nur particular, und<lb/>
taugt daher zu Schlußketten nicht. Die vierte iſt<lb/>
hier wie die erſte, in ſo fern in den Schlußarten, <hirendition="#aq">Ba-<lb/>
ralip, Calentes,</hi> die Vorderſaͤtze nur umgekehrt<lb/>ſind, in den uͤbrigen Schlußarten geht ſie nicht an,<lb/>
weil ſie nur particular ſchließt, und durch die bloße<lb/>
Verwechslung der Vorderſaͤtze nicht in die erſte Fi-<lb/>
gur gebracht werden kann.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 300.</head><lb/><p>Wir haben demnach nur eine Art von Schluß-<lb/>
ketten, die uns die erſte Figur anbeut, und da dieſe<lb/><fwplace="bottom"type="catch">von</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[190/0212]
V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
Man ſieht aber leicht, daß dieſe Reihe nur in umge-
kehrter Ordnung der vorhergehenden iſt. Denn nimmt
man die Saͤtze von unten herauf, ſo haben wir eben
die Schlußkette, A iſt Q, Q iſt P, P iſt N, N iſt M,
M iſt B, folglich A iſt B. Wobey alſo eben die Re-
geln vorkommen. Wir merken demnach nur an, daß
eine Schlußkette aus zuſammengezogenen Schluͤſ-
ſen beſteht: Und wenn man die Schlußkette ſelbſt noch
zuſammenziehen will; ſo ſagt man nur kurz: A iſt Q,
folglich P, folglich N, folglich M, folglich B
oder nicht B. Hier ſtellt das Wort folglich eine
ganze Schlußrede vor.
§. 298.
Die zweyte Figur beut uns nur verneinende
Schluͤſſe an. Z. E.
I. N iſt M. II. P iſt N. III. Q iſt P. IV. B iſt Q.
A iſt nicht M. A iſt nicht N. A iſt nicht P. A iſt nicht Q
A iſt nicht N. A iſt nicht P. A iſt nicht Q. A iſt nicht B.
Woraus wiederum die Schlußkette, B iſt Q, Q iſt
P, P iſt N, N iſt M, aber A iſt nicht M, folglich
A iſt nicht B, entſteht, die hier nur in dem letzten
Satze durch Umkehrung verſetzt iſt.
§. 299.
Die dritte Figur ſchließt nur particular, und
taugt daher zu Schlußketten nicht. Die vierte iſt
hier wie die erſte, in ſo fern in den Schlußarten, Ba-
ralip, Calentes, die Vorderſaͤtze nur umgekehrt
ſind, in den uͤbrigen Schlußarten geht ſie nicht an,
weil ſie nur particular ſchließt, und durch die bloße
Verwechslung der Vorderſaͤtze nicht in die erſte Fi-
gur gebracht werden kann.
§. 300.
Wir haben demnach nur eine Art von Schluß-
ketten, die uns die erſte Figur anbeut, und da dieſe
von
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/212>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.