wird dieser mit dem dritten Satz der Schlußkette zween Vordersätze einer Schlußrede geben, welche von einer der Figuren Caspida, Serpide etc. seyn wird, nur mit dem Bedinge, daß in der fünften und achten Schlußkette das Prädicat: nichtB, als ein Termi- nus infinitus, und folglich der dritte Satz und der Schlußsatz als bejahend angesehen werden, weil wir in Bestimmung der Figuren Caspida, Serpide etc. das D immer als unbestimmt bejahend angenommen haben. (§. 280. 284.)
§. 309.
Die erst gegebenen Formeln lassen sich nun leicht um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere Sätze verlängern. Es kömmt auf eine Substitution an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jst nämlich der dritte Satz bejahend, so ist sein Subject entwe- der C oder D, und sein Prädicat wird demnach eben- falls C oder D, oder ein cinfacher Begriff seyn. (§. 302. No. V.) Jm letzten Fall ist es B, und der Satz, den man noch ber fügen will, wird ebenfalls B zum Subject haben. Jn beyden ersten Fällen wird der nunmehr veränderte dritte Satz eine. Form haben die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen angeführten Schlußketten bereits vorkömmt, und wie in diesen der dritte Satz aussieht, so läßt sich in dem vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E. die vierte Schlußkette:
A ist entweder F oder G ....
So wohl F als G .... ist P und Q
Entweder P oder Q ..... ist ----
Das Prädicat dieses letzten Satzes kann nun copula- tiv oder disjunctiv seyn. Jst es copulativ, so dient der zweyte Satz der VI. VII. VIII. Schlußkette zum Muster der Fortsetzung. Jst es aber disjunctiv, so
wird
N 5
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
wird dieſer mit dem dritten Satz der Schlußkette zween Vorderſaͤtze einer Schlußrede geben, welche von einer der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc. ſeyn wird, nur mit dem Bedinge, daß in der fuͤnften und achten Schlußkette das Praͤdicat: nichtB, als ein Termi- nus infinitus, und folglich der dritte Satz und der Schlußſatz als bejahend angeſehen werden, weil wir in Beſtimmung der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc. das D immer als unbeſtimmt bejahend angenommen haben. (§. 280. 284.)
§. 309.
Die erſt gegebenen Formeln laſſen ſich nun leicht um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere Saͤtze verlaͤngern. Es koͤmmt auf eine Subſtitution an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jſt naͤmlich der dritte Satz bejahend, ſo iſt ſein Subject entwe- der C oder D, und ſein Praͤdicat wird demnach eben- falls C oder D, oder ein cinfacher Begriff ſeyn. (§. 302. No. V.) Jm letzten Fall iſt es B, und der Satz, den man noch ber fuͤgen will, wird ebenfalls B zum Subject haben. Jn beyden erſten Faͤllen wird der nunmehr veraͤnderte dritte Satz eine. Form haben die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen angefuͤhrten Schlußketten bereits vorkoͤmmt, und wie in dieſen der dritte Satz ausſieht, ſo laͤßt ſich in dem vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E. die vierte Schlußkette:
A iſt entweder F oder G ....
So wohl F als G .... iſt P und Q
Entweder P oder Q ..... iſt ——
Das Praͤdicat dieſes letzten Satzes kann nun copula- tiv oder disjunctiv ſeyn. Jſt es copulativ, ſo dient der zweyte Satz der VI. VII. VIII. Schlußkette zum Muſter der Fortſetzung. Jſt es aber disjunctiv, ſo
wird
N 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0223"n="201"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und den naͤchſten Umwegen im Schließen.</hi></fw><lb/>
wird dieſer mit dem dritten Satz der Schlußkette<lb/>
zween Vorderſaͤtze einer Schlußrede geben, welche<lb/>
von einer der Figuren <hirendition="#aq">Caſpida, Serpide</hi>ꝛc. ſeyn wird,<lb/>
nur mit dem Bedinge, daß in der fuͤnften und achten<lb/>
Schlußkette das Praͤdicat: <hirendition="#fr">nicht</hi><hirendition="#aq">B,</hi> als ein <hirendition="#aq">Termi-<lb/>
nus infinitus,</hi> und folglich der dritte Satz und der<lb/>
Schlußſatz als bejahend angeſehen werden, weil wir<lb/>
in Beſtimmung der Figuren <hirendition="#aq">Caſpida, Serpide</hi>ꝛc.<lb/>
das <hirendition="#aq">D</hi> immer als unbeſtimmt bejahend angenommen<lb/>
haben. (§. 280. 284.)</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 309.</head><lb/><p>Die erſt gegebenen Formeln laſſen ſich nun leicht<lb/>
um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere<lb/>
Saͤtze verlaͤngern. Es koͤmmt auf eine Subſtitution<lb/>
an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jſt naͤmlich<lb/>
der dritte Satz bejahend, ſo iſt ſein Subject entwe-<lb/>
der <hirendition="#aq">C</hi> oder <hirendition="#aq">D,</hi> und ſein Praͤdicat wird demnach eben-<lb/>
falls <hirendition="#aq">C</hi> oder <hirendition="#aq">D,</hi> oder ein cinfacher Begriff ſeyn. (§.<lb/>
302. <hirendition="#aq">No. V.</hi>) Jm letzten Fall iſt es <hirendition="#aq">B,</hi> und der<lb/>
Satz, den man noch ber fuͤgen will, wird ebenfalls <hirendition="#aq">B</hi><lb/>
zum Subject haben. Jn beyden erſten Faͤllen wird<lb/>
der nunmehr veraͤnderte dritte Satz eine. Form haben<lb/>
die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen<lb/>
angefuͤhrten Schlußketten bereits vorkoͤmmt, und wie<lb/>
in dieſen der dritte Satz ausſieht, ſo laͤßt ſich in dem<lb/>
vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E.<lb/>
die vierte Schlußkette:</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">A</hi> iſt entweder <hirendition="#aq">F</hi> oder <hirendition="#aq">G</hi> ....</item><lb/><item>So wohl <hirendition="#aq">F</hi> als <hirendition="#aq">G</hi> .... iſt <hirendition="#aq">P</hi> und <hirendition="#aq">Q</hi></item><lb/><item>Entweder <hirendition="#aq">P</hi> oder <hirendition="#aq">Q</hi> ..... iſt ——</item></list><lb/><p>Das Praͤdicat dieſes letzten Satzes kann nun copula-<lb/>
tiv oder disjunctiv ſeyn. Jſt es copulativ, ſo dient<lb/>
der zweyte Satz der <hirendition="#aq">VI. VII. VIII.</hi> Schlußkette zum<lb/>
Muſter der Fortſetzung. Jſt es aber disjunctiv, ſo<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">wird</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[201/0223]
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
wird dieſer mit dem dritten Satz der Schlußkette
zween Vorderſaͤtze einer Schlußrede geben, welche
von einer der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc. ſeyn wird,
nur mit dem Bedinge, daß in der fuͤnften und achten
Schlußkette das Praͤdicat: nicht B, als ein Termi-
nus infinitus, und folglich der dritte Satz und der
Schlußſatz als bejahend angeſehen werden, weil wir
in Beſtimmung der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc.
das D immer als unbeſtimmt bejahend angenommen
haben. (§. 280. 284.)
§. 309.
Die erſt gegebenen Formeln laſſen ſich nun leicht
um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere
Saͤtze verlaͤngern. Es koͤmmt auf eine Subſtitution
an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jſt naͤmlich
der dritte Satz bejahend, ſo iſt ſein Subject entwe-
der C oder D, und ſein Praͤdicat wird demnach eben-
falls C oder D, oder ein cinfacher Begriff ſeyn. (§.
302. No. V.) Jm letzten Fall iſt es B, und der
Satz, den man noch ber fuͤgen will, wird ebenfalls B
zum Subject haben. Jn beyden erſten Faͤllen wird
der nunmehr veraͤnderte dritte Satz eine. Form haben
die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen
angefuͤhrten Schlußketten bereits vorkoͤmmt, und wie
in dieſen der dritte Satz ausſieht, ſo laͤßt ſich in dem
vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E.
die vierte Schlußkette:
A iſt entweder F oder G ....
So wohl F als G .... iſt P und Q
Entweder P oder Q ..... iſt ——
Das Praͤdicat dieſes letzten Satzes kann nun copula-
tiv oder disjunctiv ſeyn. Jſt es copulativ, ſo dient
der zweyte Satz der VI. VII. VIII. Schlußkette zum
Muſter der Fortſetzung. Jſt es aber disjunctiv, ſo
wird
N 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/223>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.