fachern Satz zu finden, als der, daß der Schatten der Erde rund sey. Jndessen characterisirt er die Figur der Erde vollständig, und würde in Ermangelung jeder andrer Gründe zureichen. Es ist allerdings vortheilhaft, wenn man aus so einfachen und trocknen Sätzen andre herausbringen kann, die den ganzen Be- griff einer Sache mit einem male aufklären.
Siebentes Hauptstück. Von den Aufgaben.
§. 423.
Nach den bisherigen Betrachtungen über den Zusam- menhang der Sätze werden wir nun zu den Fragen fortschreiten, und sehen, wiefern auch diese eine Ver- bindung unter einander haben. Da eine Frage weder bejahend noch verneinend ist, so setzt sie auch nichts fest, und daher lassen sich, an sich betrachtet, alle mögliche Fragen machen. Man kann was man will, und wo- von man will, fragen, und die Schwürigkeiten, die von der Frage wegbleiben, fallen auf die Antwort.
§. 424.
Die Fragen sind, wie wir oben (§. 156 seqq.) gesehen haben, entweder theoretisch oder practisch. Die theoretischen lassen sich wiederum in zwo Arten eintheilen. Es seyn zween Begriffe A, B, so kann man entweder nur von A fragen, was es sey, warum es sey etc. oder man nimmt den Begriff B mit, und fragt, z. E. ob A, B sey, wie B dem A zukomme, ob A von B abhänge etc.
§. 425.
VII. Hauptſtuͤck,
fachern Satz zu finden, als der, daß der Schatten der Erde rund ſey. Jndeſſen characteriſirt er die Figur der Erde vollſtaͤndig, und wuͤrde in Ermangelung jeder andrer Gruͤnde zureichen. Es iſt allerdings vortheilhaft, wenn man aus ſo einfachen und trocknen Saͤtzen andre herausbringen kann, die den ganzen Be- griff einer Sache mit einem male aufklaͤren.
Siebentes Hauptſtuͤck. Von den Aufgaben.
§. 423.
Nach den bisherigen Betrachtungen uͤber den Zuſam- menhang der Saͤtze werden wir nun zu den Fragen fortſchreiten, und ſehen, wiefern auch dieſe eine Ver- bindung unter einander haben. Da eine Frage weder bejahend noch verneinend iſt, ſo ſetzt ſie auch nichts feſt, und daher laſſen ſich, an ſich betrachtet, alle moͤgliche Fragen machen. Man kann was man will, und wo- von man will, fragen, und die Schwuͤrigkeiten, die von der Frage wegbleiben, fallen auf die Antwort.
§. 424.
Die Fragen ſind, wie wir oben (§. 156 ſeqq.) geſehen haben, entweder theoretiſch oder practiſch. Die theoretiſchen laſſen ſich wiederum in zwo Arten eintheilen. Es ſeyn zween Begriffe A, B, ſo kann man entweder nur von A fragen, was es ſey, warum es ſey ꝛc. oder man nimmt den Begriff B mit, und fragt, z. E. ob A, B ſey, wie B dem A zukomme, ob A von B abhaͤnge ꝛc.
§. 425.
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VII. Hauptſtuͤck,
fachern Satz zu finden, als der, daß der Schatten
der Erde rund ſey. Jndeſſen characteriſirt er die Figur
der Erde vollſtaͤndig, und wuͤrde in Ermangelung
jeder andrer Gruͤnde zureichen. Es iſt allerdings
vortheilhaft, wenn man aus ſo einfachen und trocknen
Saͤtzen andre herausbringen kann, die den ganzen Be-
griff einer Sache mit einem male aufklaͤren.
Siebentes Hauptſtuͤck.
Von den Aufgaben.
§. 423.
Nach den bisherigen Betrachtungen uͤber den Zuſam-
menhang der Saͤtze werden wir nun zu den Fragen
fortſchreiten, und ſehen, wiefern auch dieſe eine Ver-
bindung unter einander haben. Da eine Frage weder
bejahend noch verneinend iſt, ſo ſetzt ſie auch nichts feſt,
und daher laſſen ſich, an ſich betrachtet, alle moͤgliche
Fragen machen. Man kann was man will, und wo-
von man will, fragen, und die Schwuͤrigkeiten, die von
der Frage wegbleiben, fallen auf die Antwort.
§. 424.
Die Fragen ſind, wie wir oben (§. 156 ſeqq.)
geſehen haben, entweder theoretiſch oder practiſch.
Die theoretiſchen laſſen ſich wiederum in zwo Arten
eintheilen. Es ſeyn zween Begriffe A, B, ſo kann
man entweder nur von A fragen, was es ſey, warum
es ſey ꝛc. oder man nimmt den Begriff B mit, und
fragt, z. E. ob A, B ſey, wie B dem A zukomme, ob
A von B abhaͤnge ꝛc.
§. 425.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/298>, abgerufen am 22.11.2024.
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