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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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von den Aufgaben.
die synthetischen. Denn eine analytische Methode
muß immer dabey anfangen, zu bestimmen, welche
Data das Quaesitum nothwendig voraussetzt, ohne
die es nämlich nicht gefunden werden kann. Da
man nun dadurch auf eine viel bestimmtere Art den
Weg findet, den man zu nehmen hat, so ist klar,
daß diese Bedingungen, ohne welche ein Quaesitum
nicht gefunden werden könnte, bey dem Quaesito je-
der einfachen Methode in der Vernunftlehre angezeigt
werden müsse: Auf diese Art läßt sich ein vorge-
gebenes
Quaesitum auf ein oder mehrere andre,
und diese wiederum auf andre reduciren, bis
man endlich auf solche kommt, die sich in den
vorgegebenen
Datis finden, und folglich weiter
nicht dürfen gesucht werden.

§. 465.

Diese Regel macht nun den Schattenriß einer
analytischen Auflösung aus. Wir wollen noch den
Beweis und die Probe (§. 162.) dazu geben. Fin-
det man alles, was das Quaesitum voraus setzt, so
kömmt dieses an sich in den Datis vor, weil wir an-
nehmen, daß die Aufgabe determinirt sey, folglich
die Data just das angeben, was das Quaesitum for-
dert. (§. 256.) Demnach müssen die Requisita, so
das Quaesitum voraussetzt, so weit getrieben und
aufgelöst werden, bis sie Criteria angeben, woran
sie sich in den Datis erkennen, oder durch Schlüsse
daraus herleiten lassen.

§. 466.

Da demnach nur die Frage vorkömmt, wie man
sich versichern könne, ob man alle Requisita aus dem
Quaesito bestimmt habe, so kömmt es auf eine P. o-
be
an, die man jedesmal vornehmen kann. Denn
da die Requisita solche Bedingungen sind, ohne wel-

che

von den Aufgaben.
die ſynthetiſchen. Denn eine analytiſche Methode
muß immer dabey anfangen, zu beſtimmen, welche
Data das Quaeſitum nothwendig vorausſetzt, ohne
die es naͤmlich nicht gefunden werden kann. Da
man nun dadurch auf eine viel beſtimmtere Art den
Weg findet, den man zu nehmen hat, ſo iſt klar,
daß dieſe Bedingungen, ohne welche ein Quaeſitum
nicht gefunden werden koͤnnte, bey dem Quaeſito je-
der einfachen Methode in der Vernunftlehre angezeigt
werden muͤſſe: Auf dieſe Art laͤßt ſich ein vorge-
gebenes
Quaeſitum auf ein oder mehrere andre,
und dieſe wiederum auf andre reduciren, bis
man endlich auf ſolche kommt, die ſich in den
vorgegebenen
Datis finden, und folglich weiter
nicht duͤrfen geſucht werden.

§. 465.

Dieſe Regel macht nun den Schattenriß einer
analytiſchen Aufloͤſung aus. Wir wollen noch den
Beweis und die Probe (§. 162.) dazu geben. Fin-
det man alles, was das Quaeſitum voraus ſetzt, ſo
koͤmmt dieſes an ſich in den Datis vor, weil wir an-
nehmen, daß die Aufgabe determinirt ſey, folglich
die Data juſt das angeben, was das Quaeſitum for-
dert. (§. 256.) Demnach muͤſſen die Requiſita, ſo
das Quaeſitum vorausſetzt, ſo weit getrieben und
aufgeloͤſt werden, bis ſie Criteria angeben, woran
ſie ſich in den Datis erkennen, oder durch Schluͤſſe
daraus herleiten laſſen.

§. 466.

Da demnach nur die Frage vorkoͤmmt, wie man
ſich verſichern koͤnne, ob man alle Requiſita aus dem
Quaeſito beſtimmt habe, ſo koͤmmt es auf eine P. o-
be
an, die man jedesmal vornehmen kann. Denn
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[301/0323] von den Aufgaben. die ſynthetiſchen. Denn eine analytiſche Methode muß immer dabey anfangen, zu beſtimmen, welche Data das Quaeſitum nothwendig vorausſetzt, ohne die es naͤmlich nicht gefunden werden kann. Da man nun dadurch auf eine viel beſtimmtere Art den Weg findet, den man zu nehmen hat, ſo iſt klar, daß dieſe Bedingungen, ohne welche ein Quaeſitum nicht gefunden werden koͤnnte, bey dem Quaeſito je- der einfachen Methode in der Vernunftlehre angezeigt werden muͤſſe: Auf dieſe Art laͤßt ſich ein vorge- gebenes Quaeſitum auf ein oder mehrere andre, und dieſe wiederum auf andre reduciren, bis man endlich auf ſolche kommt, die ſich in den vorgegebenen Datis finden, und folglich weiter nicht duͤrfen geſucht werden. §. 465. Dieſe Regel macht nun den Schattenriß einer analytiſchen Aufloͤſung aus. Wir wollen noch den Beweis und die Probe (§. 162.) dazu geben. Fin- det man alles, was das Quaeſitum voraus ſetzt, ſo koͤmmt dieſes an ſich in den Datis vor, weil wir an- nehmen, daß die Aufgabe determinirt ſey, folglich die Data juſt das angeben, was das Quaeſitum for- dert. (§. 256.) Demnach muͤſſen die Requiſita, ſo das Quaeſitum vorausſetzt, ſo weit getrieben und aufgeloͤſt werden, bis ſie Criteria angeben, woran ſie ſich in den Datis erkennen, oder durch Schluͤſſe daraus herleiten laſſen. §. 466. Da demnach nur die Frage vorkoͤmmt, wie man ſich verſichern koͤnne, ob man alle Requiſita aus dem Quaeſito beſtimmt habe, ſo koͤmmt es auf eine P. o- be an, die man jedesmal vornehmen kann. Denn da die Requiſita ſolche Bedingungen ſind, ohne wel- che

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/323>, abgerufen am 22.11.2024.