sie zureichend sind oder nicht, und wo es folglich durch Proben oder Lehrsätze muß vorerst ausgemacht wer- den. Jedes Datum trägt etwas zur Bestimmung des gesuchten bey, und da hat man folglich zu sehen, ob es just das beytrage, was die übrigen noch unbe- stimmt lassen? Jst dieses, so hat auch die Aufgabe ihre völlige Bestimmung, und sie kann aufgelöset werden. Es ist klar, daß man hiebey eben so wohl auf das zu sehen hat, was zur Bestimmung des gesuchten erfordert wird, als auf das, was die Data dazu angeben. Dem- nach kömmt es hier auf die vorhin (§. 466.) ange- zeigte Probe an.
§. 488.
Vermuthet man aber, daß die Data nicht zurei- chen, und man nimmt noch mehrere an; so kann es auch geschehen, daß man wirklich überflüßige annimmt. Dieses geschieht, wo man nur Verhältnisse sucht, oder gebraucht, weil die Verhältnisse, ohne Rücksicht auf die Sachen, in denen sie sonst vorkommen, zureichen können. (§. 480.) Eben dieses geschieht auch, wenn man mit den Sachen auch ihre Verhältnisse unter die Data| nimmt, und noch nicht einsieht, daß das Verhält- niß mit den Sachen bereits schon gegeben ist. (§. 477.) Und noch mehr geschieht es, wenn man zu zweyen Datis A, B das dritte C nur deswegen mitnimmt, um das Verhältniß zwischen A und B zu haben, weil hie- bey so wohl C, als die gebrauchten Verhältnisse des- selben zu A und B, wiederum wegfallen. Und eben so ist es auch, wenn man Verhältnisse gebraucht, die einander aufheben, deren nämlich das eine von A auf B, das andre aber von B auf A wiederum |zurück führt.
§. 489.
VII. Hauptſtuͤck,
ſie zureichend ſind oder nicht, und wo es folglich durch Proben oder Lehrſaͤtze muß vorerſt ausgemacht wer- den. Jedes Datum traͤgt etwas zur Beſtimmung des geſuchten bey, und da hat man folglich zu ſehen, ob es juſt das beytrage, was die uͤbrigen noch unbe- ſtimmt laſſen? Jſt dieſes, ſo hat auch die Aufgabe ihre voͤllige Beſtimmung, und ſie kann aufgeloͤſet werden. Es iſt klar, daß man hiebey eben ſo wohl auf das zu ſehen hat, was zur Beſtimmung des geſuchten erfordert wird, als auf das, was die Data dazu angeben. Dem- nach koͤmmt es hier auf die vorhin (§. 466.) ange- zeigte Probe an.
§. 488.
Vermuthet man aber, daß die Data nicht zurei- chen, und man nimmt noch mehrere an; ſo kann es auch geſchehen, daß man wirklich uͤberfluͤßige annimmt. Dieſes geſchieht, wo man nur Verhaͤltniſſe ſucht, oder gebraucht, weil die Verhaͤltniſſe, ohne Ruͤckſicht auf die Sachen, in denen ſie ſonſt vorkommen, zureichen koͤnnen. (§. 480.) Eben dieſes geſchieht auch, wenn man mit den Sachen auch ihre Verhaͤltniſſe unter die Data| nimmt, und noch nicht einſieht, daß das Verhaͤlt- niß mit den Sachen bereits ſchon gegeben iſt. (§. 477.) Und noch mehr geſchieht es, wenn man zu zweyen Datis A, B das dritte C nur deswegen mitnimmt, um das Verhaͤltniß zwiſchen A und B zu haben, weil hie- bey ſo wohl C, als die gebrauchten Verhaͤltniſſe deſ- ſelben zu A und B, wiederum wegfallen. Und eben ſo iſt es auch, wenn man Verhaͤltniſſe gebraucht, die einander aufheben, deren naͤmlich das eine von A auf B, das andre aber von B auf A wiederum |zuruͤck fuͤhrt.
§. 489.
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VII. Hauptſtuͤck,
ſie zureichend ſind oder nicht, und wo es folglich durch
Proben oder Lehrſaͤtze muß vorerſt ausgemacht wer-
den. Jedes Datum traͤgt etwas zur Beſtimmung
des geſuchten bey, und da hat man folglich zu ſehen,
ob es juſt das beytrage, was die uͤbrigen noch unbe-
ſtimmt laſſen? Jſt dieſes, ſo hat auch die Aufgabe ihre
voͤllige Beſtimmung, und ſie kann aufgeloͤſet werden. Es
iſt klar, daß man hiebey eben ſo wohl auf das zu ſehen
hat, was zur Beſtimmung des geſuchten erfordert
wird, als auf das, was die Data dazu angeben. Dem-
nach koͤmmt es hier auf die vorhin (§. 466.) ange-
zeigte Probe an.
§. 488.
Vermuthet man aber, daß die Data nicht zurei-
chen, und man nimmt noch mehrere an; ſo kann es
auch geſchehen, daß man wirklich uͤberfluͤßige annimmt.
Dieſes geſchieht, wo man nur Verhaͤltniſſe ſucht, oder
gebraucht, weil die Verhaͤltniſſe, ohne Ruͤckſicht auf
die Sachen, in denen ſie ſonſt vorkommen, zureichen
koͤnnen. (§. 480.) Eben dieſes geſchieht auch, wenn
man mit den Sachen auch ihre Verhaͤltniſſe unter die
Data| nimmt, und noch nicht einſieht, daß das Verhaͤlt-
niß mit den Sachen bereits ſchon gegeben iſt. (§. 477.)
Und noch mehr geſchieht es, wenn man zu zweyen
Datis A, B das dritte C nur deswegen mitnimmt, um
das Verhaͤltniß zwiſchen A und B zu haben, weil hie-
bey ſo wohl C, als die gebrauchten Verhaͤltniſſe deſ-
ſelben zu A und B, wiederum wegfallen. Und eben
ſo iſt es auch, wenn man Verhaͤltniſſe gebraucht, die
einander aufheben, deren naͤmlich das eine von A auf
B, das andre aber von B auf A wiederum |zuruͤck
fuͤhrt.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/334>, abgerufen am 22.11.2024.
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