Hiebey merken wir an, daßmaus dem Prä- dicatmBüberhaupt weggelassen werden kann. Denn wenn mB einem Subjecte zukömmt, so kömmt ihm B nothwendig und an sich schon zu, weil alle mB an sich B sind. Folglich geht der Schluß:
Alle mA sind mB
Alle mB sind B
Foglich Alle mA sind B
durchaus an.
§. 502.
Ob nun aber in diesem letzten Satze die Bestim- mung m von dem Subjecte wegbleiben könne, ist eine andre Frage. Diese würde nun nothwendig bejaht werden können, wenn der Gebrauch zu reden immer logisch richtig wäre. So aber haben wir sehr oft in unsern Begriffen und Ausdrücken einerley Bestim- mungen doppelt, und dieses macht, daß wenn wir schon eine weglassen, die andre dennoch noch bleibt. Und dieses läßt sich nun aus der bloßen Form der Sätze nicht finden. So z. E. wenn wir nicht wüß- ten, daß alle Vierecke vier Seiten haben, so würden wir uns viereckichte Vierecke gedenken, und daher einerley Bestimmung doppelt nehmen.
§. 503.
Sodann lassen wir auch oft bey dem Prädicat eines allgemein bejahenden Satzes den Hauptbegriff weg, und schließen so:
Alle mA sind mB
Alle mB sind m
Folglich Alle mA sind m.
Wobey dann, wenn man m wegnehmen wollte, ent- weder nichts im Prädicat bliebe, als der Begriff eines Dinges, welcher die metaphysische Einheit ist,
womit
von den Aufgaben.
§. 501.
Hiebey merken wir an, daßmaus dem Praͤ- dicatmBuͤberhaupt weggelaſſen werden kann. Denn wenn mB einem Subjecte zukoͤmmt, ſo koͤmmt ihm B nothwendig und an ſich ſchon zu, weil alle mB an ſich B ſind. Folglich geht der Schluß:
Alle mA ſind mB
Alle mB ſind B
Foglich Alle mA ſind B
durchaus an.
§. 502.
Ob nun aber in dieſem letzten Satze die Beſtim- mung m von dem Subjecte wegbleiben koͤnne, iſt eine andre Frage. Dieſe wuͤrde nun nothwendig bejaht werden koͤnnen, wenn der Gebrauch zu reden immer logiſch richtig waͤre. So aber haben wir ſehr oft in unſern Begriffen und Ausdruͤcken einerley Beſtim- mungen doppelt, und dieſes macht, daß wenn wir ſchon eine weglaſſen, die andre dennoch noch bleibt. Und dieſes laͤßt ſich nun aus der bloßen Form der Saͤtze nicht finden. So z. E. wenn wir nicht wuͤß- ten, daß alle Vierecke vier Seiten haben, ſo wuͤrden wir uns viereckichte Vierecke gedenken, und daher einerley Beſtimmung doppelt nehmen.
§. 503.
Sodann laſſen wir auch oft bey dem Praͤdicat eines allgemein bejahenden Satzes den Hauptbegriff weg, und ſchließen ſo:
Alle mA ſind mB
Alle mB ſind m
Folglich Alle mA ſind m.
Wobey dann, wenn man m wegnehmen wollte, ent- weder nichts im Praͤdicat bliebe, als der Begriff eines Dinges, welcher die metaphyſiſche Einheit iſt,
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Denn wenn mB einem Subjecte zukoͤmmt, ſo koͤmmt
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an ſich B ſind. Folglich geht der Schluß:
Alle mA ſind mB
Alle mB ſind B
Foglich Alle mA ſind B
durchaus an.
§. 502.
Ob nun aber in dieſem letzten Satze die Beſtim-
mung m von dem Subjecte wegbleiben koͤnne, iſt eine
andre Frage. Dieſe wuͤrde nun nothwendig bejaht
werden koͤnnen, wenn der Gebrauch zu reden immer
logiſch richtig waͤre. So aber haben wir ſehr oft in
unſern Begriffen und Ausdruͤcken einerley Beſtim-
mungen doppelt, und dieſes macht, daß wenn wir
ſchon eine weglaſſen, die andre dennoch noch bleibt.
Und dieſes laͤßt ſich nun aus der bloßen Form der
Saͤtze nicht finden. So z. E. wenn wir nicht wuͤß-
ten, daß alle Vierecke vier Seiten haben, ſo wuͤrden
wir uns viereckichte Vierecke gedenken, und daher
einerley Beſtimmung doppelt nehmen.
§. 503.
Sodann laſſen wir auch oft bey dem Praͤdicat
eines allgemein bejahenden Satzes den Hauptbegriff
weg, und ſchließen ſo:
Alle mA ſind mB
Alle mB ſind m
Folglich Alle mA ſind m.
Wobey dann, wenn man m wegnehmen wollte, ent-
weder nichts im Praͤdicat bliebe, als der Begriff eines
Dinges, welcher die metaphyſiſche Einheit iſt,
womit
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/341>, abgerufen am 22.11.2024.
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