Grad eines jeden dieser Stücke so nehmen müssen, wie ihn die Erfahrung giebt, und da bleiben wir bey den Veränderungen, so in den innern Theilen der Körper möglich sind, mit der Theorie noch ganz zurück, weil wir keine Erfahrung davon haben können, die ihre Einrichtung anzeigte. Demnach müssen wir unter unsre Postulata einen guten Theil mitnehmen, die schlechthin Erfahrungen sind.
§. 538.
Die practischen Aufgaben fordern aber nicht nur Kräfte, wodurch wir wirken kön- nen, sondern auch den Stoff, in welchem diese Wirkung geschehen soll. Da sich aus nichts nichts machen läßt, so müssen wir etwas haben, wor- aus es gemacht werden könne. Dieses sind in practischen Aufgaben die Data, und sie haben, wie bey den theoretischen, die Bedingung, daß sie zurei- chend seyn müssen, und will man noch genauer ge- hen, so müssen auch nicht mehr seyn, als nothwen- dig ist, die Sache zu Stande zu bringen, weil es nicht nur ein Gesetz der Sparsamkeit, sondern noch überdies eine Vollkommenheit der Aufgabe ist, wenn sie auf die geringste mögliche Data gebracht wird; das will sagen, wenn man mit wenigem viel ausrichtet.
§. 539.
Hat man nun den Stoff nicht unmittelbar, so kömmt die Frage vor, denselben aufzubrin- gen, oder dessen Mangel durch andern zu er- setzen. Jm ersten Fall löset sich die Aufgabe in ein- fachere auf, im letzten Fall aber verwandelt sie sich in eine andre, so wie beydes auch bey theoretischen Aufgaben vorkömmt. (§. 437. 438.)
§. 540.
Eine Aufgabe, worinn dieDataangege- ben werden, setzt nicht nur voraus, daß die
Sache,
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von den Aufgaben.
Grad eines jeden dieſer Stuͤcke ſo nehmen muͤſſen, wie ihn die Erfahrung giebt, und da bleiben wir bey den Veraͤnderungen, ſo in den innern Theilen der Koͤrper moͤglich ſind, mit der Theorie noch ganz zuruͤck, weil wir keine Erfahrung davon haben koͤnnen, die ihre Einrichtung anzeigte. Demnach muͤſſen wir unter unſre Poſtulata einen guten Theil mitnehmen, die ſchlechthin Erfahrungen ſind.
§. 538.
Die practiſchen Aufgaben fordern aber nicht nur Kraͤfte, wodurch wir wirken koͤn- nen, ſondern auch den Stoff, in welchem dieſe Wirkung geſchehen ſoll. Da ſich aus nichts nichts machen laͤßt, ſo muͤſſen wir etwas haben, wor- aus es gemacht werden koͤnne. Dieſes ſind in practiſchen Aufgaben die Data, und ſie haben, wie bey den theoretiſchen, die Bedingung, daß ſie zurei- chend ſeyn muͤſſen, und will man noch genauer ge- hen, ſo muͤſſen auch nicht mehr ſeyn, als nothwen- dig iſt, die Sache zu Stande zu bringen, weil es nicht nur ein Geſetz der Sparſamkeit, ſondern noch uͤberdies eine Vollkommenheit der Aufgabe iſt, wenn ſie auf die geringſte moͤgliche Data gebracht wird; das will ſagen, wenn man mit wenigem viel ausrichtet.
§. 539.
Hat man nun den Stoff nicht unmittelbar, ſo koͤmmt die Frage vor, denſelben aufzubrin- gen, oder deſſen Mangel durch andern zu er- ſetzen. Jm erſten Fall loͤſet ſich die Aufgabe in ein- fachere auf, im letzten Fall aber verwandelt ſie ſich in eine andre, ſo wie beydes auch bey theoretiſchen Aufgaben vorkoͤmmt. (§. 437. 438.)
§. 540.
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von den Aufgaben.
Grad eines jeden dieſer Stuͤcke ſo nehmen muͤſſen, wie
ihn die Erfahrung giebt, und da bleiben wir bey den
Veraͤnderungen, ſo in den innern Theilen der Koͤrper
moͤglich ſind, mit der Theorie noch ganz zuruͤck, weil
wir keine Erfahrung davon haben koͤnnen, die ihre
Einrichtung anzeigte. Demnach muͤſſen wir unter
unſre Poſtulata einen guten Theil mitnehmen, die
ſchlechthin Erfahrungen ſind.
§. 538.
Die practiſchen Aufgaben fordern aber
nicht nur Kraͤfte, wodurch wir wirken koͤn-
nen, ſondern auch den Stoff, in welchem dieſe
Wirkung geſchehen ſoll. Da ſich aus nichts
nichts machen laͤßt, ſo muͤſſen wir etwas haben, wor-
aus es gemacht werden koͤnne. Dieſes ſind in
practiſchen Aufgaben die Data, und ſie haben, wie
bey den theoretiſchen, die Bedingung, daß ſie zurei-
chend ſeyn muͤſſen, und will man noch genauer ge-
hen, ſo muͤſſen auch nicht mehr ſeyn, als nothwen-
dig iſt, die Sache zu Stande zu bringen, weil es
nicht nur ein Geſetz der Sparſamkeit, ſondern noch
uͤberdies eine Vollkommenheit der Aufgabe iſt, wenn
ſie auf die geringſte moͤgliche Data gebracht wird; das
will ſagen, wenn man mit wenigem viel ausrichtet.
§. 539.
Hat man nun den Stoff nicht unmittelbar,
ſo koͤmmt die Frage vor, denſelben aufzubrin-
gen, oder deſſen Mangel durch andern zu er-
ſetzen. Jm erſten Fall loͤſet ſich die Aufgabe in ein-
fachere auf, im letzten Fall aber verwandelt ſie ſich
in eine andre, ſo wie beydes auch bey theoretiſchen
Aufgaben vorkoͤmmt. (§. 437. 438.)
§. 540.
Eine Aufgabe, worinn die Data angege-
ben werden, ſetzt nicht nur voraus, daß die
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/363>, abgerufen am 24.11.2024.
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