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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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II. Hauptstück,
Perioden, nach Regierungen, nach Revolutionen etc.
gemacht werden.

§. 87.

Sind die Bestimmungen, so man dem Merk-
maal einer Gattung beylegt, wirkliche Qualitäten,
die es haben solle, so muß man hiebey wiederum sol-
che zusammen nehmen, die beysammen seyn können.
Und hiebey kömmt die Anzahl seiner Arten auf die
Anzahl der Abwechslungen an. Die Möglichkeit
und Anzahl solcher Abwechslungen beruht auf der
Lehre der Combination und Permutation. Jene
kömmt vor, wenn man die Bestimmungen entweder
einzeln, oder zu zwey und zwey, zu drey und drey etc.
nimmt. Hat man aber eine gewisse Zahl zusammen
genommen, und es kömmt noch in der Ordnung,
wie sie mit einander verbunden werden können, ein
Unterschied heraus, welcher dem Begriff eine andre
Gestalt giebt; so kömmt die Permutation vor, wo-
durch nämlich die Verbindung und Ordnung der
Merkmaale auf alle mögliche Arten abgewechselt
wird, z. E. wenn man die zuerst nimmt, die einen
größern oder kleinern Grad haben. Man wird in
den so gar verschiedenen Eintheilungen der Menschen,
in Ansehung ihrer Fähigkeiten oder äusserlichen Um-
stände häufige Beyspiele von solchen Combinatio-
nen finden, und die Verschiedenheit der Ordnung,
nach welcher viele durch einerley Veränderungen ge-
hen, wird Beyspiele von Permutationen angeben.

§. 88.

Die Arten, welche man durch abgewechselte Be-
stimmungen eines Merkmaals findet, müssen einan-
der so entgegen gesetzt seyn, daß die eine Bestimmung
die übrigen ausschließe. Z. E. Man habe zu dem
Merkmaale A die zwo Bestimmungen B, C, so wird
man, überhaupt betrachtet, vier Fälle haben. Denn

A ist

II. Hauptſtuͤck,
Perioden, nach Regierungen, nach Revolutionen ꝛc.
gemacht werden.

§. 87.

Sind die Beſtimmungen, ſo man dem Merk-
maal einer Gattung beylegt, wirkliche Qualitaͤten,
die es haben ſolle, ſo muß man hiebey wiederum ſol-
che zuſammen nehmen, die beyſammen ſeyn koͤnnen.
Und hiebey koͤmmt die Anzahl ſeiner Arten auf die
Anzahl der Abwechslungen an. Die Moͤglichkeit
und Anzahl ſolcher Abwechslungen beruht auf der
Lehre der Combination und Permutation. Jene
koͤmmt vor, wenn man die Beſtimmungen entweder
einzeln, oder zu zwey und zwey, zu drey und drey ꝛc.
nimmt. Hat man aber eine gewiſſe Zahl zuſammen
genommen, und es koͤmmt noch in der Ordnung,
wie ſie mit einander verbunden werden koͤnnen, ein
Unterſchied heraus, welcher dem Begriff eine andre
Geſtalt giebt; ſo koͤmmt die Permutation vor, wo-
durch naͤmlich die Verbindung und Ordnung der
Merkmaale auf alle moͤgliche Arten abgewechſelt
wird, z. E. wenn man die zuerſt nimmt, die einen
groͤßern oder kleinern Grad haben. Man wird in
den ſo gar verſchiedenen Eintheilungen der Menſchen,
in Anſehung ihrer Faͤhigkeiten oder aͤuſſerlichen Um-
ſtaͤnde haͤufige Beyſpiele von ſolchen Combinatio-
nen finden, und die Verſchiedenheit der Ordnung,
nach welcher viele durch einerley Veraͤnderungen ge-
hen, wird Beyſpiele von Permutationen angeben.

§. 88.

Die Arten, welche man durch abgewechſelte Be-
ſtimmungen eines Merkmaals findet, muͤſſen einan-
der ſo entgegen geſetzt ſeyn, daß die eine Beſtimmung
die uͤbrigen ausſchließe. Z. E. Man habe zu dem
Merkmaale A die zwo Beſtimmungen B, C, ſo wird
man, uͤberhaupt betrachtet, vier Faͤlle haben. Denn

A iſt
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[54/0076] II. Hauptſtuͤck, Perioden, nach Regierungen, nach Revolutionen ꝛc. gemacht werden. §. 87. Sind die Beſtimmungen, ſo man dem Merk- maal einer Gattung beylegt, wirkliche Qualitaͤten, die es haben ſolle, ſo muß man hiebey wiederum ſol- che zuſammen nehmen, die beyſammen ſeyn koͤnnen. Und hiebey koͤmmt die Anzahl ſeiner Arten auf die Anzahl der Abwechslungen an. Die Moͤglichkeit und Anzahl ſolcher Abwechslungen beruht auf der Lehre der Combination und Permutation. Jene koͤmmt vor, wenn man die Beſtimmungen entweder einzeln, oder zu zwey und zwey, zu drey und drey ꝛc. nimmt. Hat man aber eine gewiſſe Zahl zuſammen genommen, und es koͤmmt noch in der Ordnung, wie ſie mit einander verbunden werden koͤnnen, ein Unterſchied heraus, welcher dem Begriff eine andre Geſtalt giebt; ſo koͤmmt die Permutation vor, wo- durch naͤmlich die Verbindung und Ordnung der Merkmaale auf alle moͤgliche Arten abgewechſelt wird, z. E. wenn man die zuerſt nimmt, die einen groͤßern oder kleinern Grad haben. Man wird in den ſo gar verſchiedenen Eintheilungen der Menſchen, in Anſehung ihrer Faͤhigkeiten oder aͤuſſerlichen Um- ſtaͤnde haͤufige Beyſpiele von ſolchen Combinatio- nen finden, und die Verſchiedenheit der Ordnung, nach welcher viele durch einerley Veraͤnderungen ge- hen, wird Beyſpiele von Permutationen angeben. §. 88. Die Arten, welche man durch abgewechſelte Be- ſtimmungen eines Merkmaals findet, muͤſſen einan- der ſo entgegen geſetzt ſeyn, daß die eine Beſtimmung die uͤbrigen ausſchließe. Z. E. Man habe zu dem Merkmaale A die zwo Beſtimmungen B, C, ſo wird man, uͤberhaupt betrachtet, vier Faͤlle haben. Denn A iſt

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/76>, abgerufen am 23.11.2024.