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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Cap. 6, v. 14-19. an die Corinthier.
[Spaltenumbruch] von der Abthuung des Leibes entgegen, Und
ob gleich auch die Gottlosen werden durch die
Kraft GOttes erwecket werden; so werden sie
doch nicht zu einem solchen unverweslichen Le-
ben, das auch verkläret sey, erwecket. Denn
diese Erweckung dependiret von der Ordnung
der Heiligung. Darum es Rom. 8, 11. heißt,
daß GOTT unsere sterbliche Leiber erwe-
cken wolle um deswillen, daß sein Geist in
uns wohnet.

V. 15.

Wisset ihr nicht, (ihr wisset ja gar wohl
nach dem euch gleich im Anfange gegebenen,
und hernach auch von Apollo, der, was ich ge-
pflantzet habe, begossen hat, fortgesetzten Unter-
richt,) daß (da ihr gantz nach Leib und Seele
in der Gemeinschaft CHristi stehet und an seinem
geistlichen Leibe Glieder seyd, daher auch) eu-
re Leiber CHristi Glieder sind,
(davon es
1 Cor. 12, 27. heißt: Jhr seyd der Leib Chri-
sti und Glieder, ein ieglicher an seinem
Theil.
Und Eph. 5, 30. Wir sind Glieder
seines Leibes von seinem Fleische und von
seinem Gebeine.
Siehe auch Eph. 4, 12. 15.
16.) Solte ich nun CHristi Glieder (die
er nebst der Seele zu dem Zweck der Verklä-
rung in der Ordnung der Heiligung so theuer er-
löset hat,) nehmen, (als wenn sie ohne Abse-
hen auf die Schöpfung, Erlösung und Heili-
gung GOttes, also meine wären, daß ich damit
handeln könte, als ich nur selbst wolte,) und
(mit Ausübung der Hurerey,) Huren-Glie-
der daraus machen,
(also daß ich der innern
Brunst mit allem Beyfall solte Platz geben und
sie in den Gliedern und durch die Glieder aus-
brechen lassen, und sie mit und an einer Hure
verunreinigen,) das sey ferne! (als eine Sa-
che, welche dem Zweck der Schöpfung, Erlö-
sung und Heiligung gantz zuwider läuft, einem
Christen auch höchst unanständig und schädlich,
und der Christlichen Gemeine eine Schande wä-
re, und andern zum grossen Aergerniß gereichen
würde.

V. 16. 17.

Oder wisset ihr nicht, daß wer an der
Huren hanget, der ist ein Leib mit ihr,

(auf eine solche Art und in einer solchen Verei-
nigung zweyer Leiber in eins, als nur allein zwi-
schen rechtmäßigen Ehe-Leuten, die in einem un-
zertrennlichen Ehe-Bunde und Ehe-Bande ste-
hen, statt findet. Da nun aber die Hurerey
kein Ehestand ist; so ist es auch niemanden er-
laubet, auf eine solche uneheliche und unehrli-
che Art mit einer Person des andern Geschlechts
ein Fleisch zu werden:) Denn sie werden,
spricht er
(nemlich GOtt selbst, Gen. 2, 24.
wie es unser Heiland Matth. 19, 4. 5. auf GOtt
führet,) zwey in einem Fleisch seyn. V. 17.
Wer aber dem HErrn (dem Geiste nach,
im Glauben und in der Liebe aufrichtig) an-
hanget,
(gleichwie Christliche Ehe-Leute also
dem HErrn anhangen können, also daß ihre ehe-
liche Vereinigung ihnen an solchem Anhangen
an sich selbst nicht hinderlich ist,) der ist ein
[Spaltenumbruch] Geist mit ihm,
(stehet mit ihm in der allerge-
nauesten Vereinigung, als sein durch den Hei-
ligen Geist geheiligter Tempel; dannenhero
ein solcher unmöglich auch an der Huren, oder
eine Weibes-Person an dem Hurer hangen und
damit ein Fleisch werden kan: sintemal mit der
Huren ein Fleisch, und mit CHristo doch auch
ein Geist, oder geistlich vereiniget seyn, nicht
zusammen stehet, wie es, in dem Ehestande,
mit der Ehegattin nach dem Leibe, und mit
CHristo nach dem Geiste bey einem guten Ge-
wissen vereiniget zu seyn, wohl zusammen ste-
hen kan. Von der Vereinigung der Glaubi-
gen mit CHristo sehe man sonst Joh. 14, 23. 15,
1. seqq. 1 Cor. 12, 13. Eph. 4, 4. 5, 30. etc. Ein
mehrers von diesem Spruche findet der Leser in
der Einleitung zu dem folgenden Capitel.)

V. 18.

Fliehet die Hurerey, (und was damit
von allerhand Gattungen der Unzucht und Un-
reinigkeit verknüpfet ist, nach v. 9. auch 1 Cor.
10, 8. Eph. 1, 3. 5. 1 Thess. 2, 3. und Gal. 5, 19.
Dieses alles fliehet dergestalt, daß ihr äusser-
lich alle dazu verleitende Gesellschaften und Ge-
legenheiten meidet, eure Augen nicht mit Fleiß
an den Personen des andern Geschlechts zu wei-
den suchet, noch denen in der Imagination gefas-
seten geilen Bildern nachhänget, und dadurch
die Funcken der unreinen Lüste zur Flamme
bringet, sondern vielmehr alle anglimmende bö-
se Brunst zuvorderst innerlich durch die zuerbit-
tende Kraft CHristi zu löschen trachtet.) Alle
Sünden, die der Mensch thut, sind ausser
seinem Leibe, wer aber huret, der sündi-
get an seinem eignen Leibe,
(denn der Geld-
Geitz, der Ehr-Geitz, der Haß und Zorn, ja der
Todschlag und Diebstahl, auch falsch Zeugniß
und Verleumdungen, auch andere Sünden
mehr, geschehen theils allein im Gemüthe, theils
werden sie zwar mit den Gliedern des Leibes be-
gangen, aber doch nicht an dem Leibe des Sün-
ders selbst, sondern an dem Nechsten, an sei-
nem Leibe, Gütern und Ehren.)

Anmerckung.

Zwar wird Fressen und Sauffen auch al-
so mit dem Leibe begangen, daß auch der Leib
selbst die Sünde und davon den Schaden em-
pfindet: allein das object, womit ers zu thun
hat, ist doch nicht ein Glied seines eigenen Lei-
bes, sondern etwas ausser ihm und von ihm un-
terschiedenes, nemlich Speise und Tranck.
Hingegen wird die Hurerey mit und an dem Lei-
be selbst begangen; ob sie wol ausser dem auch
mit dem Leibe der andern Person es zu thun hat.
Zu geschweigen daß auch die Sünde der Völ-
lerey, so arg sie auch gleich an sich selbst ist, den-
noch den Leib nicht also schändet und verunreini-
get, als die Hurerey; nemlich an sich selbst und
auch zugleich an einem andern unreinen Leibe.
Und wie mancher sich dadurch eine abscheuliche
Kranckheit zuziehet, ist leider nicht unbekant.

V. 19.

Oder wisset ihr nicht, daß ener Leib

(zuvor-

Cap. 6, v. 14-19. an die Corinthier.
[Spaltenumbruch] von der Abthuung des Leibes entgegen, Und
ob gleich auch die Gottloſen werden durch die
Kraft GOttes erwecket werden; ſo werden ſie
doch nicht zu einem ſolchen unverweslichen Le-
ben, das auch verklaͤret ſey, erwecket. Denn
dieſe Erweckung dependiret von der Ordnung
der Heiligung. Darum es Rom. 8, 11. heißt,
daß GOTT unſere ſterbliche Leiber erwe-
cken wolle um deswillen, daß ſein Geiſt in
uns wohnet.

V. 15.

Wiſſet ihr nicht, (ihr wiſſet ja gar wohl
nach dem euch gleich im Anfange gegebenen,
und hernach auch von Apollo, der, was ich ge-
pflantzet habe, begoſſen hat, fortgeſetzten Unter-
richt,) daß (da ihr gantz nach Leib und Seele
in der Gemeinſchaft CHriſti ſtehet und an ſeinem
geiſtlichen Leibe Glieder ſeyd, daher auch) eu-
re Leiber CHriſti Glieder ſind,
(davon es
1 Cor. 12, 27. heißt: Jhr ſeyd der Leib Chri-
ſti und Glieder, ein ieglicher an ſeinem
Theil.
Und Eph. 5, 30. Wir ſind Glieder
ſeines Leibes von ſeinem Fleiſche und von
ſeinem Gebeine.
Siehe auch Eph. 4, 12. 15.
16.) Solte ich nun CHriſti Glieder (die
er nebſt der Seele zu dem Zweck der Verklaͤ-
rung in der Ordnung der Heiligung ſo theuer er-
loͤſet hat,) nehmen, (als wenn ſie ohne Abſe-
hen auf die Schoͤpfung, Erloͤſung und Heili-
gung GOttes, alſo meine waͤren, daß ich damit
handeln koͤnte, als ich nur ſelbſt wolte,) und
(mit Ausuͤbung der Hurerey,) Huren-Glie-
der daraus machen,
(alſo daß ich der innern
Brunſt mit allem Beyfall ſolte Platz geben und
ſie in den Gliedern und durch die Glieder aus-
brechen laſſen, und ſie mit und an einer Hure
verunreinigen,) das ſey ferne! (als eine Sa-
che, welche dem Zweck der Schoͤpfung, Erloͤ-
ſung und Heiligung gantz zuwider laͤuft, einem
Chriſten auch hoͤchſt unanſtaͤndig und ſchaͤdlich,
und der Chriſtlichen Gemeine eine Schande waͤ-
re, und andern zum groſſen Aergerniß gereichen
wuͤrde.

V. 16. 17.

Oder wiſſet ihr nicht, daß wer an der
Huren hanget, der iſt ein Leib mit ihr,

(auf eine ſolche Art und in einer ſolchen Verei-
nigung zweyer Leiber in eins, als nur allein zwi-
ſchen rechtmaͤßigen Ehe-Leuten, die in einem un-
zertrennlichen Ehe-Bunde und Ehe-Bande ſte-
hen, ſtatt findet. Da nun aber die Hurerey
kein Eheſtand iſt; ſo iſt es auch niemanden er-
laubet, auf eine ſolche uneheliche und unehrli-
che Art mit einer Perſon des andern Geſchlechts
ein Fleiſch zu werden:) Denn ſie werden,
ſpricht er
(nemlich GOtt ſelbſt, Gen. 2, 24.
wie es unſer Heiland Matth. 19, 4. 5. auf GOtt
fuͤhret,) zwey in einem Fleiſch ſeyn. V. 17.
Wer aber dem HErrn (dem Geiſte nach,
im Glauben und in der Liebe aufrichtig) an-
hanget,
(gleichwie Chriſtliche Ehe-Leute alſo
dem HErrn anhangen koͤnnen, alſo daß ihre ehe-
liche Vereinigung ihnen an ſolchem Anhangen
an ſich ſelbſt nicht hinderlich iſt,) der iſt ein
[Spaltenumbruch] Geiſt mit ihm,
(ſtehet mit ihm in der allerge-
naueſten Vereinigung, als ſein durch den Hei-
ligen Geiſt geheiligter Tempel; dannenhero
ein ſolcher unmoͤglich auch an der Huren, oder
eine Weibes-Perſon an dem Hurer hangen und
damit ein Fleiſch werden kan: ſintemal mit der
Huren ein Fleiſch, und mit CHriſto doch auch
ein Geiſt, oder geiſtlich vereiniget ſeyn, nicht
zuſammen ſtehet, wie es, in dem Eheſtande,
mit der Ehegattin nach dem Leibe, und mit
CHriſto nach dem Geiſte bey einem guten Ge-
wiſſen vereiniget zu ſeyn, wohl zuſammen ſte-
hen kan. Von der Vereinigung der Glaubi-
gen mit CHriſto ſehe man ſonſt Joh. 14, 23. 15,
1. ſeqq. 1 Cor. 12, 13. Eph. 4, 4. 5, 30. ꝛc. Ein
mehrers von dieſem Spruche findet der Leſer in
der Einleitung zu dem folgenden Capitel.)

V. 18.

Fliehet die Hurerey, (und was damit
von allerhand Gattungen der Unzucht und Un-
reinigkeit verknuͤpfet iſt, nach v. 9. auch 1 Cor.
10, 8. Eph. 1, 3. 5. 1 Theſſ. 2, 3. und Gal. 5, 19.
Dieſes alles fliehet dergeſtalt, daß ihr aͤuſſer-
lich alle dazu verleitende Geſellſchaften und Ge-
legenheiten meidet, eure Augen nicht mit Fleiß
an den Perſonen des andern Geſchlechts zu wei-
den ſuchet, noch denen in der Imagination gefaſ-
ſeten geilen Bildern nachhaͤnget, und dadurch
die Funcken der unreinen Luͤſte zur Flamme
bringet, ſondern vielmehr alle anglimmende boͤ-
ſe Brunſt zuvorderſt innerlich durch die zuerbit-
tende Kraft CHriſti zu loͤſchen trachtet.) Alle
Suͤnden, die der Menſch thut, ſind auſſer
ſeinem Leibe, wer aber huret, der ſuͤndi-
get an ſeinem eignen Leibe,
(denn der Geld-
Geitz, der Ehr-Geitz, der Haß und Zorn, ja der
Todſchlag und Diebſtahl, auch falſch Zeugniß
und Verleumdungen, auch andere Suͤnden
mehr, geſchehen theils allein im Gemuͤthe, theils
werden ſie zwar mit den Gliedern des Leibes be-
gangen, aber doch nicht an dem Leibe des Suͤn-
ders ſelbſt, ſondern an dem Nechſten, an ſei-
nem Leibe, Guͤtern und Ehren.)

Anmerckung.

Zwar wird Freſſen und Sauffen auch al-
ſo mit dem Leibe begangen, daß auch der Leib
ſelbſt die Suͤnde und davon den Schaden em-
pfindet: allein das object, womit ers zu thun
hat, iſt doch nicht ein Glied ſeines eigenen Lei-
bes, ſondern etwas auſſer ihm und von ihm un-
terſchiedenes, nemlich Speiſe und Tranck.
Hingegen wird die Hurerey mit und an dem Lei-
be ſelbſt begangen; ob ſie wol auſſer dem auch
mit dem Leibe der andern Perſon es zu thun hat.
Zu geſchweigen daß auch die Suͤnde der Voͤl-
lerey, ſo arg ſie auch gleich an ſich ſelbſt iſt, den-
noch den Leib nicht alſo ſchaͤndet und verunreini-
get, als die Hurerey; nemlich an ſich ſelbſt und
auch zugleich an einem andern unreinen Leibe.
Und wie mancher ſich dadurch eine abſcheuliche
Kranckheit zuziehet, iſt leider nicht unbekant.

V. 19.

Oder wiſſet ihr nicht, daß ener Leib

(zuvor-
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[215/0243] Cap. 6, v. 14-19. an die Corinthier. von der Abthuung des Leibes entgegen, Und ob gleich auch die Gottloſen werden durch die Kraft GOttes erwecket werden; ſo werden ſie doch nicht zu einem ſolchen unverweslichen Le- ben, das auch verklaͤret ſey, erwecket. Denn dieſe Erweckung dependiret von der Ordnung der Heiligung. Darum es Rom. 8, 11. heißt, daß GOTT unſere ſterbliche Leiber erwe- cken wolle um deswillen, daß ſein Geiſt in uns wohnet. V. 15. Wiſſet ihr nicht, (ihr wiſſet ja gar wohl nach dem euch gleich im Anfange gegebenen, und hernach auch von Apollo, der, was ich ge- pflantzet habe, begoſſen hat, fortgeſetzten Unter- richt,) daß (da ihr gantz nach Leib und Seele in der Gemeinſchaft CHriſti ſtehet und an ſeinem geiſtlichen Leibe Glieder ſeyd, daher auch) eu- re Leiber CHriſti Glieder ſind, (davon es 1 Cor. 12, 27. heißt: Jhr ſeyd der Leib Chri- ſti und Glieder, ein ieglicher an ſeinem Theil. Und Eph. 5, 30. Wir ſind Glieder ſeines Leibes von ſeinem Fleiſche und von ſeinem Gebeine. Siehe auch Eph. 4, 12. 15. 16.) Solte ich nun CHriſti Glieder (die er nebſt der Seele zu dem Zweck der Verklaͤ- rung in der Ordnung der Heiligung ſo theuer er- loͤſet hat,) nehmen, (als wenn ſie ohne Abſe- hen auf die Schoͤpfung, Erloͤſung und Heili- gung GOttes, alſo meine waͤren, daß ich damit handeln koͤnte, als ich nur ſelbſt wolte,) und (mit Ausuͤbung der Hurerey,) Huren-Glie- der daraus machen, (alſo daß ich der innern Brunſt mit allem Beyfall ſolte Platz geben und ſie in den Gliedern und durch die Glieder aus- brechen laſſen, und ſie mit und an einer Hure verunreinigen,) das ſey ferne! (als eine Sa- che, welche dem Zweck der Schoͤpfung, Erloͤ- ſung und Heiligung gantz zuwider laͤuft, einem Chriſten auch hoͤchſt unanſtaͤndig und ſchaͤdlich, und der Chriſtlichen Gemeine eine Schande waͤ- re, und andern zum groſſen Aergerniß gereichen wuͤrde. V. 16. 17. Oder wiſſet ihr nicht, daß wer an der Huren hanget, der iſt ein Leib mit ihr, (auf eine ſolche Art und in einer ſolchen Verei- nigung zweyer Leiber in eins, als nur allein zwi- ſchen rechtmaͤßigen Ehe-Leuten, die in einem un- zertrennlichen Ehe-Bunde und Ehe-Bande ſte- hen, ſtatt findet. Da nun aber die Hurerey kein Eheſtand iſt; ſo iſt es auch niemanden er- laubet, auf eine ſolche uneheliche und unehrli- che Art mit einer Perſon des andern Geſchlechts ein Fleiſch zu werden:) Denn ſie werden, ſpricht er (nemlich GOtt ſelbſt, Gen. 2, 24. wie es unſer Heiland Matth. 19, 4. 5. auf GOtt fuͤhret,) zwey in einem Fleiſch ſeyn. V. 17. Wer aber dem HErrn (dem Geiſte nach, im Glauben und in der Liebe aufrichtig) an- hanget, (gleichwie Chriſtliche Ehe-Leute alſo dem HErrn anhangen koͤnnen, alſo daß ihre ehe- liche Vereinigung ihnen an ſolchem Anhangen an ſich ſelbſt nicht hinderlich iſt,) der iſt ein Geiſt mit ihm, (ſtehet mit ihm in der allerge- naueſten Vereinigung, als ſein durch den Hei- ligen Geiſt geheiligter Tempel; dannenhero ein ſolcher unmoͤglich auch an der Huren, oder eine Weibes-Perſon an dem Hurer hangen und damit ein Fleiſch werden kan: ſintemal mit der Huren ein Fleiſch, und mit CHriſto doch auch ein Geiſt, oder geiſtlich vereiniget ſeyn, nicht zuſammen ſtehet, wie es, in dem Eheſtande, mit der Ehegattin nach dem Leibe, und mit CHriſto nach dem Geiſte bey einem guten Ge- wiſſen vereiniget zu ſeyn, wohl zuſammen ſte- hen kan. Von der Vereinigung der Glaubi- gen mit CHriſto ſehe man ſonſt Joh. 14, 23. 15, 1. ſeqq. 1 Cor. 12, 13. Eph. 4, 4. 5, 30. ꝛc. Ein mehrers von dieſem Spruche findet der Leſer in der Einleitung zu dem folgenden Capitel.) V. 18. Fliehet die Hurerey, (und was damit von allerhand Gattungen der Unzucht und Un- reinigkeit verknuͤpfet iſt, nach v. 9. auch 1 Cor. 10, 8. Eph. 1, 3. 5. 1 Theſſ. 2, 3. und Gal. 5, 19. Dieſes alles fliehet dergeſtalt, daß ihr aͤuſſer- lich alle dazu verleitende Geſellſchaften und Ge- legenheiten meidet, eure Augen nicht mit Fleiß an den Perſonen des andern Geſchlechts zu wei- den ſuchet, noch denen in der Imagination gefaſ- ſeten geilen Bildern nachhaͤnget, und dadurch die Funcken der unreinen Luͤſte zur Flamme bringet, ſondern vielmehr alle anglimmende boͤ- ſe Brunſt zuvorderſt innerlich durch die zuerbit- tende Kraft CHriſti zu loͤſchen trachtet.) Alle Suͤnden, die der Menſch thut, ſind auſſer ſeinem Leibe, wer aber huret, der ſuͤndi- get an ſeinem eignen Leibe, (denn der Geld- Geitz, der Ehr-Geitz, der Haß und Zorn, ja der Todſchlag und Diebſtahl, auch falſch Zeugniß und Verleumdungen, auch andere Suͤnden mehr, geſchehen theils allein im Gemuͤthe, theils werden ſie zwar mit den Gliedern des Leibes be- gangen, aber doch nicht an dem Leibe des Suͤn- ders ſelbſt, ſondern an dem Nechſten, an ſei- nem Leibe, Guͤtern und Ehren.) Anmerckung. Zwar wird Freſſen und Sauffen auch al- ſo mit dem Leibe begangen, daß auch der Leib ſelbſt die Suͤnde und davon den Schaden em- pfindet: allein das object, womit ers zu thun hat, iſt doch nicht ein Glied ſeines eigenen Lei- bes, ſondern etwas auſſer ihm und von ihm un- terſchiedenes, nemlich Speiſe und Tranck. Hingegen wird die Hurerey mit und an dem Lei- be ſelbſt begangen; ob ſie wol auſſer dem auch mit dem Leibe der andern Perſon es zu thun hat. Zu geſchweigen daß auch die Suͤnde der Voͤl- lerey, ſo arg ſie auch gleich an ſich ſelbſt iſt, den- noch den Leib nicht alſo ſchaͤndet und verunreini- get, als die Hurerey; nemlich an ſich ſelbſt und auch zugleich an einem andern unreinen Leibe. Und wie mancher ſich dadurch eine abſcheuliche Kranckheit zuziehet, iſt leider nicht unbekant. V. 19. Oder wiſſet ihr nicht, daß ener Leib (zuvor-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/243>, abgerufen am 15.05.2024.