Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des ersten Briefes Pauli C. 2. v. 13. 14. 15. [Spaltenumbruch]
de der Undschuld, wenn auch der Sünden-Fallgar nicht erfolget wäre. Daher sich das weib- liche Geschlecht denselben so viel weniger soll mißfellen lassen; und das männliche ihn so viel weniger mißbrauchen soll. 3. Wie das Weib in der Ehe vom Man- V. 14. Und Adam ward nicht verführet Anmerckungen. 1. Dis ist nun der andere Grund, war- 2. Wie Adam im Paradiese sich verleiten 3. Wie es mit dem Sünden-Fall Adams 4. Man lernet aus der Historie vom Sün- V. 15. Sie wird aber selig werden durch Anmerckungen. 1. Die Particula dia durch, durch Kin- 2. Glaube und Liebe, oder gutes Gewis- 3. Gleichwie der Glaube nicht ist ohne die 4. Man hat sich hiebey zuvorderst zu prü- 5. Der Ehestand, und darinnen die Er- nen,
Erklaͤrung des erſten Briefes Pauli C. 2. v. 13. 14. 15. [Spaltenumbruch]
de der Undſchuld, wenn auch der Suͤnden-Fallgar nicht erfolget waͤre. Daher ſich das weib- liche Geſchlecht denſelben ſo viel weniger ſoll mißfellen laſſen; und das maͤnnliche ihn ſo viel weniger mißbrauchen ſoll. 3. Wie das Weib in der Ehe vom Man- V. 14. Und Adam ward nicht verfuͤhret Anmerckungen. 1. Dis iſt nun der andere Grund, war- 2. Wie Adam im Paradieſe ſich verleiten 3. Wie es mit dem Suͤnden-Fall Adams 4. Man lernet aus der Hiſtorie vom Suͤn- V. 15. Sie wird aber ſelig werden durch Anmerckungen. 1. Die Particula διὰ durch, durch Kin- 2. Glaube und Liebe, oder gutes Gewiſ- 3. Gleichwie der Glaube nicht iſt ohne die 4. Man hat ſich hiebey zuvorderſt zu pruͤ- 5. Der Eheſtand, und darinnen die Er- nen,
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Erklaͤrung des erſten Briefes Pauli C. 2. v. 13. 14. 15.
de der Undſchuld, wenn auch der Suͤnden-Fall
gar nicht erfolget waͤre. Daher ſich das weib-
liche Geſchlecht denſelben ſo viel weniger ſoll
mißfellen laſſen; und das maͤnnliche ihn ſo viel
weniger mißbrauchen ſoll.
3. Wie das Weib in der Ehe vom Man-
ne ſoll gehalten werden, nemlich weder zu hoch
zur Herrſchaft uͤber ihn, noch zu gering, zur
Sclaverey, das iſt damit nicht undeutlich ange-
zeiget, daß ſie weder von ſeinem Haupte, noch
von ſeinen Fuͤſſen, ſondern mitten aus ſeinem
Leibe, in der Naͤhe des Hertzens gebildet iſt.
V. 14.
Und Adam ward nicht verfuͤhret
(nemlich ϖρῶτος, als der erſte, wie aus dem
vorhergehenden Verſe zu wiederholen iſt: und
unmittelbar vom Satan, ſondern mittelbar
durch das Weib) das Weib aber ward ver-
fuͤhret (nemlich zu erſt; alſo daß ſie ſich vom
rechten Wege des Glaubens an GOtt und des
Gehorſams gegen GOtt verleiten laſſen) und
hat die Ubertretung eingefuͤhret (Gr. iſt
in der Ubertretung, nemlich des Verbots GOt-
tes, geweſen; nemlich zu erſt, alſo daß ſie her-
nach auch den Mann dazu verleitet hat.)
Anmerckungen.
1. Dis iſt nun der andere Grund, war-
um das weibliche Geſchlecht dem maͤnnlichen
unterthaͤnig ſeyn ſoll: nemlich weil es wie zuletzt
erſchaffen, alſo zuerſt die Ubertretung eingefuͤh-
ret hat: daher durch die Unterthaͤnigkeit ein be-
ſtaͤndiges Andencken des Falles bleiben ſolle.
2. Wie Adam im Paradieſe ſich verleiten
laſſen: alſo geſchiehet es noch heute zu Tage, daß
das weibliche Geſchlecht, wenn es entweder
nicht in der wahren Furcht GOttes ſtehet, oder
doch den empfangenen Gnaden-Stand nicht ge-
treulich bewahret, wegen der demſelben bey-
wohnenden Liſt und Annehmlichkeit, dem maͤnn-
lichen auf vielfache Art zur Beſtrickung und Be-
ruͤckung dienet; daher man beyderſeits uͤber ſich
zu wachen hat, um weder zu verleiten, noch ſich
verleiten zu laſſen.
3. Wie es mit dem Suͤnden-Fall Adams
und der Eva zugegangen, das ſehe man 1 B.
Moſ. 3. und 2 Cor. 11, 3. da es deutlich verzeich-
net iſt: allein doch in ſolcher Kuͤrtze, wie andere
vom Anfange der Welt her und vor der Suͤnd-
fluth geſchehene Sachen, daß uns daher vieles,
ſo uns zu wiſſen auch ſo noͤthig nicht iſt, verbor-
gen bleibet. Genug, daß uns die Wiederbrin-
gung und Erloͤſung durch Chriſtum, und die
Wiederaufrichtung des verlornen Ebenbildes
GOttes deſto ausfuͤhrlicher vorgeleget iſt.
4. Man lernet aus der Hiſtorie vom Suͤn-
den-Falle der erſten Menſchen auch dieſes, wie
daß ſonderlich glaͤubige und GOtt-ergebene
Seelen der Sichtung und Verſuchung des Sa-
tans unterworfen ſind; denn da er die Gottloſen
ſchon in ſeinen Stricken hat, und alſo ſie, um
ſich ihrer zu bemaͤchtigen, nicht erſt verſuchen
darf, ſo iſt er bemuͤhet die Gottſeligen erſt gefan-
gen zu nehmen: dannenhero dieſe ſich am meiſten
davor zu huͤten haben.
V. 15.
Sie wird aber ſelig werden durch
Kinder-zeugen (im Eheſtande, alſo daß ihr
derſelbe, ob er auch gleich, ſonderlich auf Seiten
des Weibes, durch den Suͤnden-Fall noch ſo
vielem Elend unterworfen iſt,) ſo ſie (ε᾽ὰν μεί-
νωσιν, ſo ſie, die Weiber insgeſamt) bleiben
im Glauben (an Chriſtum, den von der Maria
gebornen wahren GOtt-Menſchen, der, ob er
gleich auf eine auſſerordentliche Art geboren
iſt, dennoch mit ſeiner Geburt die ordentliche
Zeugung und Geburt der Kinder geheiliget hat,)
und in der Liebe (alſo daß ſie durch Ausuͤ-
bung aller Pflichten der Liebe gegen GOTT,
ſich ſelbſt und ihren Naͤchſten ein gutes Gewiſſen,
und darinnen den Glauben bewahren 1 Tim. 1,
19.) und in der Heiligung (dazu inſonderheit
die Pflichten gegen uns ſelbſt in der Keuſchheit,
Nuͤchternheit und Maͤßigkeit gehoͤren: welche
Heiligung aber auch uͤberhaupt auf die Erneue-
rung nach dem Ebenbilde GOttes gehet) und
in der Zucht (σωϕροσύνῃ, welches eine ſolche
Tugend iſt, die da ſonderlich in der goͤttlichen
Klugheit, Einfalt, und weiſen Maͤßigung aller
Dinge beſtehet und ſich hervorthut.)
Anmerckungen.
1. Die Particula διὰ durch, durch Kin-
der-Zeugen, wird alhier billig alſo verſtanden
und uͤberſetzet, daß ſie ſoviel ſey, als in; und
ſo wird ſie nicht allein von andern Griechiſchen
Scribenten, ſondern auch mehrmal im Neuen
Teſtamente genommen. Man ſehe Roͤm. 2, 27.
c. 4, 11. Ap. Geſ. 14, 22. 2 Cor. 6, 8. Gal. 4, 13.
1 Pet. 3, 20. Denn da nicht einmal die heilige
Jungfrau Maria durch die Geburt ſondern
durch die Erloͤſung Chriſti und durch den Glau-
ben an Chriſtum ſelig worden, ſo kan das ge-
meine Kinder-Zeugen ſo viel weniger ein Mittel
zur Seligkeit ſeyn: wie denn auch der Ordnung
des Heyls darauf ausdruͤcklich gedacht wird, in
den Worten: ſo ſie bleiben u. ſ. w.
2. Glaube und Liebe, oder gutes Gewiſ-
ſen ſetzet Paulus in dieſem Briefe ſchon zum
vierten male gar genau zuſammen, nachdem er
derſelben gedacht zum erſten mal c. 1, 15. zum an-
dern mal v. 14. zum drittenmal v. 19.
3. Gleichwie der Glaube nicht iſt ohne die
Liebe; ſo iſt auch die Liebe und der Glaube nicht
ohne die Heiligung: als wodurch Glaube und
Liebe immer mehr von ihrer Unlauterkeit gerei-
niget werden, und dadurch auch Sophroſyne,
die wahre Klugheit der Gerechten, befordert und
vermehret wird.
4. Man hat ſich hiebey zuvorderſt zu pruͤ-
fen, ob man auch im Glauben ſey? 2 Cor. 13, 5.
Wer aber im Glauben und in der Liebe iſt und
bleibet, der bleibet in Chriſto und in GOTT,
und GOtt in ihm. Joh. 15, 1. u. f. 1 Joh. 4, 16.
5. Der Eheſtand, und darinnen die Er-
zeugung und Erziehung der Kinder ſtehet an ſich
ſelbſt der Heyls-Ordnung ſo gar nicht entgegen,
daß dieſe vielmehr dem gantzen Eheſtande zur
Heiligung und zum Troſte dienet. Wohl de-
nen,
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